Deutschland Bayern Lkr. Neustadt an der Waldnaab

Leuchtenberg (I)


die andere Seite

Federzeichnung bei
Kraus (1970)

Standorte der
9 Granitpfeiler
nach Kraus (1970)

Holzschnitt von
Wittmann (1933)

PLZ: 92705

GPS: N 49° 35,939', O 12° 15,687'

Standort: An der Hauptstraße Richtung östliches Ortsende, nahe der Kreuzung Hauptstraße - Am Hohen Stein.

Größe / Material: 202:?:? / Granit

Geschichte: Spitz zulaufende Granitsäule mit tiefem Kreuzrelief an Front und Rückseite.

Säule vier steht an der Brauhausstraße, beim Friedhof, gegenüber der Grundschule, an der Abzweigung der Straße nach Weiden. Ein Vergleich mit der Abb. 53 auf Seite 71 in den Kunstdenkmälern Bayerns (1907) zeigt, dass es sich um die gleiche Säule handelt und dass sie bei der späteren Nutzung des gegenüberliegenden Grundstücks (1907 noch öd) versetzt wurde. (Staniczek o.J.)

[...] Da wir diese Gruppe von ("unechten") Kreuzsteinen - wie schon an anderer Stelle betont wurde - nicht weiter sonderlich erwähnen wollen, seien lediglich die kreuzstein-marterstockähnlichen Säulen um Leuchtenberg der Ordnung halber angeführt, die zweifellos die Grenze für die Marktfreiheit dieses hochgelegenen mitteloberpfälzischen Ortes bildeten, "d.h., innerhalb des von ihnen umschlossenen, ziemlich ausgedehnten Gebietes übte nicht die Landesherrschaft, sondern der Marktrat von Leuchtenberg die Polizeigewalt und dergl. aus..." (Schmeissner 1977)

[...] Im Raum um Leuchtenberg findet man in freier Flur gelegentlich merkwürdige Granitpfeiler von etwa 2 Meter Höhe. Sie sind vierkantig, und ihr Kopf trägt in einem vertieften Feld ein herausgemeißeltes Kreuz. Wie alt sie sind, warum sie aufgestellt wurden, welchem Zweck sie einst dienten, dies sind Rätsel, die noch völlig ungelöst sind.
Säule 1 steht etwa 5 Kilometer südwestlich Leuchtenberg am Rande der Ortschaft Schwarzberg, auf der Höhe der alten Straße nach Glaubendorf; sie Ist aus einem Stück gehauen, gut erhalten und zeigt das Kreuz auf zwei Seiten.
Säule 2 findet sich nur etwa hundert Meter entfernt, etwa 300 Meter nordöstlich der Ortschaft Glaubendorf, ebenfalls an einem alten Weg. Schwarzberg und Glaubendorf gehörten zur engeren Grafschaft Leuchtenberg.
Nicht alle Granitpfeiler haben die Zeiten unbeschädigt überstanden.
Von Säule 3 ist nur der Kopf übrig geblieben, der Sockel ist verschwunden, er wurde vielleicht als Baustein in einem Haus vermauert. Der übrig gebliebene Kopfteil steht heute 2 Kilometer südlich Leuchtenberg, etwa 300 Meter ostwärts der Ortschaft Wittschau. Der Säulenkopf fällt auch dadurch auf, daß er eine Jahreszahl (1627) und zwei Buchstaben (JW) trägt; diese sind aber wohl erst nachträglich zugefügt. Es wäre zu wünschen, daß die Säule wieder ergänzt würde.
Säule 4 steht in unmittelbarer Nähe von Leuchtenberg, an der Straße am östlichen Ortsrand nahe der Jugendherberge; auch sie trägt das Kreuz auf beiden Seiten.
Säule 5 steht nur 50 Meter weiter östlich, ebenfalls nahe der Straße. Von dieser Säule geht die Sage, hier sei eine Hirtin bestattet worden, die im Jahre 1771 mit dem Schwert hingerichtet wurde. Einer näheren Untersuchung hält diese Überlieferung jedoch kaum stand; wahrscheinlicher ist, daß die im Kirchenbuch überlieferte Begebenheit im Volksmund später an diese Stelle übertragen wurde.
Bei Säule 6 ist das Kreuz in der Nische zerschlagen worden und nur der obere Arm stehen geblieben. Das geschah erst in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts, da ließ der Besitzer, ein Bauer aus Lückenrieth, das Kreuz entfernen und dafür eine Blechtafel mit einem gemalten Marienbild anbringen. Die Säule wurde 1968 versetzt. Sie steht heute am Fußweg nach Matzlesberg, vorher hatte sie 400 Meter weiter nordwestlich ihren Platz. Vor ihr liegen heute 3 Granitsteine, die vielleicht von ihrem Fuß abgeschlagen wurden.
Besonders auffallend ist Säule 7, wegen ihrer Höhe von über 3 Metern und drei eingemeißelten Kreuzen. Sie trägt den Namen Hohenstein und steht in einem Wäldchen östlich Leuchtenberg nahe der Straße, an einem von Geheimnissen umgebenen Ort.
Nahe Wieselrieth, rund 2 Kilometer südöstlich Leuchtenberg, steht diese Säule 8. Ihr Kopf zeigt zwar noch das Kreuz, aber es steht in einem quadratischen Feld, und der Schaft der Säule ist achteckig. Die Säule scheint jünger zu sein. Trotzdem hat sich ihrer die Sage bemächtigt. Dort zieht des Nachts die Wilde Jagd vorbei, und um Mitternacht läßt ein feuriger Pudel keinen Menschen vorbei.
Kurz vor dem Druck dieser Darstellung wurde durch Norbert Nicki, Gerhard Zuckert und Wilhelm Vierling hoch eine weitere Säule entdeckt, in dieser Aufstellung Säule 9. Sie steht 8 Kilometer nordwestlich Leuchtenberg an der Straße von Schirmitz nach Pirk. Herr Nicki hat es unternommen, sie eilends noch mit der Zeichenfeder auf das Papier zu bannen (Abbildung unter Pirk). Wie man sieht, ähnelt sie weitgehend den anderen 8 Säulen. Auch Pirk gehörte früher zur Landgrafschaft Leuchtenberg.
Unser Kärtchen zeigt den Standort der acht Granitpfeiler mit den eingemeißelten Kreuzen. Eine weitere Säule, die vermutlich zu dieser Gruppe gehört, steht bei Pirk, östlich der Straße nach Schirmitz; auch Pirk war früher leuchtenbergisch. Zwei weitere Säulen waren nach Aussage von Bauern früher noch vorhanden, sind heute aber spurlos verschwunden: eine südlich Lückenrieth am Waldrand Buch, der andere am Fußweg von Lückenrieth nach Leuchtenberg. Sie wurden wahrscheinlich als Mauersteine verbaut.
Rätselhaft und ungeklärt sind die Umstände unserer Steinmale 1 bis 8. Wann und zu welchem Zweck wurden diese Säulen gesetzt? Klar dürfte sein, daß sie dem Mittelalter angehören. Der Chronist Pfarrer Georg Brunner erwähnte 1862 in seinem Buch "Die Geschichte von Leuchtenberg und der Landgrafen von Leuchtenberg" kurz sieben Grenzsäulen. Um Grenzmarksteine kann es sich aber kaum gehandelt haben. Auffallend ist jedoch, daß diese Steinmale nur im Gebiet der Landgrafen von Leuchtenberg auftreten, hier also doch ein Zusammenhang besteht. Das gleiche Kreuz auf eingetieftem Feld fand Dr. Gagel in monumentaler Größe auf der Freitreppe der Pfarrkirche in Leuchtenberg. Mit dem Wappen der leuchtenberger hat dieses Kreuz jedoch nichts zu tun, denn als Wappen führten die leuchtenberger einen silbernen Schild mit einem waagerechten blauen Balken. (Kraus 1970)

Weitere Landgrafensäulen: Leuchtenberg (II / III), Pirk, Schwarzberg, Glaubendorf, Wittschau (II), Lückenrieth, Wieselrieth, Michldorf, Kötschdorf, Pfreimd (III) und Oberköblitz

Sage:

Quellen und Literatur:
Hardt, Michael - Denkmäler um Leuchtenberg i. Opf., in: Das Steinkreuz, 3.Jg. 1935, Heft 1/2, S.31-32
Kraus, Sepp - Steinsäulen im Raume Leuchtenberg, in: Oberpfälzer Heimat / hrsg. vom Heimatkundlichen Arbeitskreis im Oberpfälzer-Wald-Verein, 14.Jg., 1970, S.110-119
Dollacker, D. Anton - Kreuzsteine als Grenzzeichen, in: Das Steinkreuz, 1.Jg. 1933, Heft 1, S.11 mit Holzschnitt von L. Wittmann
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, S.35 u. 107
Staniczek, Peter - Die Steinsäulen von Leuchtenberg, auf: heimat-now.de (Eingesehen am 7.4.2007)
Staniczek, Peter - Die Steinsäulen von Leuchtenberg, o.J.
Die Leuchtenberger, auf: leuchtenberg.de (Eingesehen am 7.4.2007)
Die Leuchtenberger, auf: biologie.de (Eingesehen am 7.4.2007)
Die Burgruine Leuchtenberg, auf: burgenseite.de (Eingesehen am 7.4.2007)
recherchiert und bebildert von Felix Hummel, Schirmitz
Ergänzungen von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale



Leuchtenberg (II)


Federzeichnung bei
Kraus (1970)

GPS: N 49° 35,952', O 12° 15,829'

Standort: An der Hauptstraße Richtung östliches Ortsende, nahe der Kreuzung "Hauptstraße" / "Am Hohen Stein", ca. 200m weiter östlich der vorigen Säule.

Größe / Material: 160:?:? / Granit

Geschichte: Nur einige Meter weiter östlich steht eine weitere solche Säule. Von ihr geht die Überlieferung, hier sei eine Hirtin bestattet worden, die im ' Jahre 1771 durch den Galgen hingerichtet worden war1). Doch wurde dies Ereignis wohl erst nachträglich auf diese Stelle bezogen. Hinrichtungen wurden ja immer an einer öffentlichen Hinrichtungsstätte vorgenommen, kaum irgendwo im freien Feld; bei der Hinrichtungsstätte wurde der Verurteilte dann auch begraben. Zum andern ist wenig glaubhaft, daß man der Unglücklichen ein solch massives Denkmal setzte, das zudem den anderen Säulen weitgehend gleicht. Diese Säule 5 unterscheidet sich von den anderen nur dadurch, daß die Nische halbkreisförmig abgeschlossen ist, während die anderen meist spitzbogig ausgehauen sind. Man könnte sie dem 17. oder 18. Jahrhundert zuschreiben, sie könnte jedoch auch, nach Meinung von Wilhelm Vierling, in die romanische Zeit zurückreichen. In diesem Fall wäre Säule 5 die älteste.

Weitere Landgrafensäulen: Leuchtenberg (I), Leuchtenberg (III), Pirk, Schwarzberg, Glaubendorf, Wittschau (II), Lückenrieth, Wieselrieth, Michldorf, Kötschdorf, Pfreimd (III) und Oberköblitz

Sage: Von dieser Säule geht die Sage, hier sei eine Hirtin bestattet worden, die im Jahre 1771 mit dem Schwert / Galgen hingerichtet wurde.
1) Brunner schrieb in seiner Chronik "Geschichte von Leuchtenberg und der Landgrafen von Leuchtenberg" darüber: Diese Hüterin hieß Ursula Prantl, eine geborene Kolmetz von Glaubendorf. Sie ehelichte am 14. November 1769 den Hirten Georg Prantl von Döllnitz, nachdem sie ihren ledigen Stand in allen Ehren zugebracht hatte. Leider war die Ehe nicht glücklich, da der Mann dem Trünke fröhnte und das Weib mit ihrem Stand unzufrieden war. Aus Zorn ermordete das Weib am 18. Juni 1771 bei einem neuen Familienzwist ihr erst ¾ jähriges einziges Kind. Am 10. Juli 1771 starb dann Ursula Prantl durch die Hand des Scharfrichters. Sie wurde enthauptet.

Quellen und Literatur:
Hardt, Michael - Denkmäler um Leuchtenberg i. Opf., in: Das Steinkreuz, 3.Jg. 1935, Heft 1/2, S.31-32
Kraus, Sepp - Steinsäulen im Raume Leuchtenberg, in: Oberpfälzer Heimat / hrsg. vom Heimatkundlichen Arbeitskreis im Oberpfälzer-Wald-Verein, 14.Jg., 1970, S.110-119
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, S.35 u. 107
Staniczek, Peter - Die Steinsäulen von Leuchtenberg, auf: heimat-now.de (Eingesehen am 7.4.2007)
Staniczek, Peter - Die Steinsäulen von Leuchtenberg, o.J.
Die Leuchtenberger, auf: leuchtenberg.de (Eingesehen am 7.4.2007)
Die Leuchtenberger, auf: biologie.de (Eingesehen am 7.4.2007)
Die Burgruine Leuchtenberg, auf: burgenseite.de (Eingesehen am 7.4.2007)
recherchiert und bebildert von Felix Hummel, Schirmitz
Ergänzungen von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale



Leuchtenberg (III)


Federzeichnung bei
Kraus (1970)

Abbildung bei
Funk (1940)

Holzschnitt von
Wittmann (1933)

GPS: N 49° 35,976', O 12° 15,931'

Standort: Direkt bei der Felsformation "Hoher Stein" am östlichen Ortsende, von der Straße aus nicht zu sehen.

Größe / Material: 320:?:? / Granit

Geschichte: Benennung: "Der Hohenstein". Erstaunlich hohe, spitz zulaufende Granitsäule mit Kreuzreliefs an drei Seiten der Spitze. Jene sind an Front und Rückseite wie bei den anderen Säulen dieser Art in fensterartigen Nischen ausgehauen, jenes an der westlichen Seite ist ohne Vertiefung erhaben gearbeitet.

[...] Eine Sonderrolle spielt nach Ansicht mancher Heimatfreunde ein Granitpfeiler gleichen Typs, der aber durch seine außerordentliche Höhe von über 3 Metern auffällt. Er trägt den Namen Hohenstein (der hohe Stein) und steht in einem Wäldchen nahe der Straße östlich Leuchtenberg, nicht weit entfernt von den beiden bereits erwähnten Säulen. Sein Kopf trägt an drei Seiten ein Kreuz. Einige Meter entfernt sind im felsigen Boden die ausgefahrenen Rillen einer Altstraße sichtbar. Ringsum im Wäldchen ragen niedrige Granitfelsen auf, auf denen man drei schön geformte Schalen erkennen kann. In den Felsen an der Straße sind zwei Kreuze eingemeißelt, ein großes und ein kleines. Nach Ansicht Guidos von List deutet der viel verbreitete Name Hohenstein häufig auf alte Kultstätten. (Kraus 1970)

Weitere Landgrafensäulen: Leuchtenberg (I), Leuchtenberg (II), Pirk, Schwarzberg, Glaubendorf, Wittschau (II), Lückenrieth, Wieselrieth, Michldorf, Kötschdorf, Pfreimd (III) und Oberköblitz

Sage:

Quellen und Literatur:
Hardt, Michael - Denkmäler um Leuchtenberg i. Opf., in: Das Steinkreuz, 3.Jg. 1935, Heft 1/2, S.31-32
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, 80-86 und Abb.82
Kraus, Sepp - Steinsäulen im Raume Leuchtenberg, in: Oberpfälzer Heimat / hrsg. vom Heimatkundlichen Arbeitskreis im Oberpfälzer-Wald-Verein, 14.Jg., 1970, S.110-119
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, S.35 u. 107
Dollacker, D. Anton - Kreuzsteine als Grenzzeichen, in: Das Steinkreuz, 1.Jg. 1933, Heft 1, S.11 mit Holzschnitt von L. Wittmann
Staniczek, Peter - Die Steinsäulen von Leuchtenberg, auf: heimat-now.de (Eingesehen am 7.4.2007)
Staniczek, Peter - Die Steinsäulen von Leuchtenberg, o.J.
Die Leuchtenberger, auf: leuchtenberg.de (Eingesehen am 7.4.2007)
Die Leuchtenberger, auf: biologie.de (Eingesehen am 7.4.2007)
Die Burgruine Leuchtenberg, auf: burgenseite.de (Eingesehen am 7.4.2007)
recherchiert und bebildert von Felix Hummel, Schirmitz
Ergänzungen von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale



Die Steinsäulen von Leuchtenberg
von Peter Staniczek

OH 14/1970, Zeichnung Gagel

Mein damaliger Schulleiter, Rektor Josef "Sepp" Kraus, der mir vor nunmehr 35 Jahren die Region um Vohenstrauß nahe brachte, ein Lehrer alter Schule, heimatverbunden und musisch tätig, beschäftigte sich auch mit den bis heute rätselhaft gebliebenen Säulen in und um Leuchtenberg, endemische Flurdenkmale, da nur im Gebiet des Landrichteramts Leuchtenberg vorkommend.

Sepp Kraus beschreibt (OH, 1970, S.110-119) die "Steinsäulen im Raume Leuchtenberg" wie folgt: "... sie gleichen sich alle weitgehend, nur in Kleinigkeiten gibt es Unterschiede. Es sind Granitpfeiler von beträchtlicher Länge, vierkantig aus einem einzigen Granitblock gehauen. ihr Kopf ist zu einer Art Tabernakel mit giebelförmigem Dach ausgestaltet und dort ist jeweils in einem vertieften Feld ein erhabenes Kreuz herausgemeißelt ... Die Verwitterung hat ihnen meist schon etwas zugesetzt, und in einzelnen Fällen sind auch bereits Beschädigungen festzustellen." Bekannt sind noch 9 Säulen, zwei noch in der Bevölkerung bekannte sind abgegangen, wahrscheinlich wurden sie als Mauersteine verbaut (Sepp Kraus).

Rainer H. Schmeißner (Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, S.107) streift die Säulen in seinem Buch nur am Rande, so "... seien lediglich die kreuzstein-marterstockähnlichen Säulen um Leuchtenberg der Ordnung halber angeführt, die zweifellos die Grenze für die Marktfreiheit dieses hochgelegenen mitteloberpfälzischen Ortes bildeten" und zitiert A. Dollacker (Kreuzsteine als Grenzzeichen, 1933, S.11), "d.h. innerhalb des von ihnen umschlossenen, ziemlich ausgedehnten Gebietes übte nicht die Landesherrschaft, sondern der Marktrat von Leuchtenberg die Polizeigewalt und dergl. aus ...". Dieser bezieht sich wohl auf Brunner in seiner Geschichte von Leuchtenberg 1862, die schon Hardt erwähnt.

"Rätselhaft und ungeklärt sind die Umstände unserer Steinmale 1 bis 8.", bleiben sie für Sepp Kraus und weiter: "Wann und zu welchem Zweck wurden diese Säulen gesetzt? Klar dürfte sein, daß sie dem Mittelalter angehören. Der Chronist Pfarrer Georg Brunner erwähnte 1862 in seinem Buch "Die Geschichte von Leuchtenberg und der Landgrafen von Leuchtenberg" kurz sieben Grenzsäulen. Um Grenzmarksteine kann es sich aber kaum gehandelt haben. Auffallend ist jedoch, daß diese Steinmale nur im Gebiet der Landgrafen von Leuchtenberg auftreten, hier also doch ein Zusammenhang besteht. Das gleiche Kreuz auf eingetieftem Feld fand Dr. Gagel in monumentaler Größe auf der Freitreppe der Pfarrkirche in Leuchtenberg.
(heimat-now.de)



Leuchtenberg (IV)


Bildrelief Seite 1

Bildrelief Seite 2

Bildrelief Seite 3

Bildrelief Seite 4

Federzeichnung bei
Kraus (1970)

GPS:

Standort: An der Kreuzung "Hauptstraße" / "Brauhausweg" auf einer Rasenfläche vor der Kirche.

Größe / Material:

Geschichte: Bildstock aus Granit mit vier verwitterten Reliefbildern und in neuerer Zeit aufgesetztem Eisenkreuz.

Aus der Barockzeit stammt dieser Bildstock. Er weist ein anderes Gepräge auf (wie die Landgrafensäulen); zeigt auch kein Kreuz mehr, sondern christliche Bilddarstellungen. (Kraus 1970)

Sage:

Quellen und Literatur:
Kraus, Sepp - Steinsäulen im Raume Leuchtenberg, in: Oberpfälzer Heimat / hrsg. vom Heimatkundlichen Arbeitskreis im Oberpfälzer-Wald-Verein, 14.Jg., 1970, S.110-119
recherchiert und bebildert von Felix Hummel, Schirmitz



Leuchtenberg (V)


Blick zum Standort

Abbildung bei
Funk (1940)

GPS:

Standort: 5m gegenüber der Säule Leuchtenberg III.

Größe / Material: Granit

Geschichte: In den Fels sind zwei Kreuze eingehauen, die sich am Scheitel des Felsens treffen. Auf der einen Seite, Richtung Markt und Burg Leuchtenberg (Westen) ist ein großes Kreuz eingehauen, auf der Ostseite ein kleines.

[...] In den Felsen an der Straße sind zwei Kreuze eingemeißelt, ein großes und ein kleines. Nach Ansicht Guidos von List deutet der viel verbreitete Name Hohenstein häufig auf alte Kultstätten. (Kraus 1970)

Sage:

Quellen und Literatur:
Funk, Wilhelm - Sühnestein und Erinnerungsmal, in: Alte deutsche Rechtsmale - Sinnbilder und Zeugen deutscher Geschichte, 1940, 80-86 und Abb.82
Kraus, Sepp - Steinsäulen im Raume Leuchtenberg, in: Oberpfälzer Heimat / hrsg. vom Heimatkundlichen Arbeitskreis im Oberpfälzer-Wald-Verein, 14.Jg., 1970, S.116
recherchiert und bebildert von Thomas Lingl, Luhe (Fotos von August 2008)
Ergänzungen von Peter Staniczek, Vohenstrauß


Sühnekreuze & Mordsteine