Deutschland Niedersachsen Lkr. Northeim

Stöckheim (I - III) / OT von Northeim
Zur Einzelansicht die Kreuzsteine anklicken.

Stöckheim I Stöckheim II Stöckheim III

PLZ: 37154

GPS: N 51° 45,175', O 9° 55,800'

Standort: An der Landstraße nach Drüber, auf einem Grünstreifen östlich von Straße und Radweg.

Geschichte: Bei meinem Besuch am 30.09.2009 waren die Steine neu aufgestellt und mit einer Holzeinfriedung umgeben, besonders das Kreuzsteinfragment kommt jetzt besser zur Geltung. (Blaszczyk 09/2009)

Sage: 1. Drei Brüder erschlagen sich beim Pflügen. Der Stein des Schuldigen ist versunken.
2. Vier Knechte geraten in Streit, drei erschlagen sich beim Pflügen, der vierte pflügt sich selbst tot.
3. Zwei Brüder und ihre Knechte erschlagen sich gegenseitig mit ihren Pfluggeräten. Einer der sterbenden Brüder erklärt, der Stein des Schuldigen würde versinken.

Quellen und Literatur:
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.5, 31
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.4225.1-3
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto vom 30.09.2009)



Stöckheim (I) / OT von Northeim
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Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

undatierte Aufnahme
von F.W. Sinagowitz
(Sammlung Müller)

Zeichnung bei
Hoffmann (1935)

Größe / Material: 162:95:15 / roter Sandstein

Geschichte: Bei der Neusetzung wurden die drei Steine ein wenig nach Norden versetzt. Das Bruchstück ragt heute gut 30cm aus dem Boden, ist aber ganz von Gras überwuchert, so dass man nur noch die obere Kante des Steines erkennen kann. Auf der Vorderseite sind Scheibenkreuz, Rindenschäler und eine Pflugschar eingerillt. Die Rückseite zeigt ein Balkenkreuz auf Bogensockel und Sech. (Müller 08/2008)

Bis Sommer 1986 am nördlichen Ortsausgang an der Landstraße nach Drüber. Bei Straßenerweiterung wurden dieser Stein und der danebenstehende Kreuzstein entfernt und auf dem Bauhof von Northeim abgelegt. Neben diesen beiden Steinen hatte man im Boden das Reststück eines dritten Kreuzsteines gefunden und es ebenfalls zum Northeimer Bauhof gebracht. Bis zum heutigen Tage war von drei bis vier Steinen an dieser Stelle die Rede gewesen. 1925 hat Oehme den Rest des dritten Steines noch gesehen. Im Jahre 1909 berichtet Andrae von einem vierten Stein, den ein Gewährsmann gesehen haben will. Vermutlich handelte es sich 1909 um das abgebrochene und verlorengegangene Oberteil des dritten Steines.
Auf der Vorderseite ist ein Scheibenkreuz mit punktsymmetrischem Kreuz, dessen Arme sich zu ihren Enden hin leicht verbreitern, tief eingerillt. Die linke obere Ecke des Steines ist abgebrochen. Unterhalb der Scheibe sind Pflugschar und Sech eingerillt. Die Rückseite zeigt ein lateinisches Kreuz, das auf einem Sockel steht. Arme und Kopfstück, die bis an den Rand des Denkmals reichen, verbreitern sich zu ihren Enden hin ebenfalls leicht. Unter dem linken Kreuzarm ist ein Sech. Kreuz und Sech sind ebenfalls eingerillt. In Niedersachsen ist dies das einzige Denkmal, das drei bäuerliche Geräte zeigt. (Müller / Baumann 1988)

   Die beiden Kreuzsteine am Dorfausgange von Stöckheim, rechts an der Landstraße nach Drübber sind auf T. XII, 87 u. 88 dargestellt. Auf ihnen sind die Kreuze, Spaten, Messer und Pflugeisen in Umrißlinien tief eingegraben. Von zwei anderen Steinen an derselben Stelle ragen nur noch kleine Stücke des Oberteils aus dem Erdboden, die keine Schlüsse über Gestaltung der Steine zulassen. (Hoffmann 1935)

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.5, 31
Görlich, Joachim-Ulrich - Kreuzsteine, Mordsteine, Galgensteine, 1976, S.21
Müller, Werner - Zur Verbreitung von Kreuzsteinsagen und -motiven in Niedersachsen. Ein Überblick, in: Die Diözese Hildesheim, in: Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde im Bistum Hildesheim 52, 1984, S.57-75
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.4225.1
Müller, Werner - Pflugreute oder Rindenschäler? - Die Darstellungen auf den Kreuzsteinen oder Steinkreuzen bedürfen einer neuen Überprüfung, in: Steinkreuzforschung, Sammelband Nr.33 (NF 18), Regensburg 2008, S.15-23
undatierte Privataufnahme von Friedrich Wilhelm Sinagowitz, Einback (Sammlung Müller, Elze)
aktuelle Aufnahmen von Werner Müller, Elze (Fotos von August 2008)



Stöckheim (II) / OT von Northeim
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Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

Zeichnung bei
Hoffmann (1935)

Größe / Material: 130:80:22 / roter Sandstein

Geschichte: Auf beiden Seiten dominiert ein Balkenkreuz auf Bogensockel, auf der Vorderseite unter dem linken Querbalken ein Rindenschäler, auf der Rückseite unter dem linken Querbalken ein Sech oder ein Haumesser.

Wie bei dem vorangehenden Stein sind auf der Vorder- und Rückseite die Zeichnungen eingerillt. Die Vorderseite zeigt unter dem linken Kreuzarm eine Reute, die Rückseite ein Sech.
Beide Seiten zeigen eingerillt in einem Rahmen ein Balkenkreuz, das auf einem Kreisbogen steht. (Müller / Baumann 1988)

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.5, 31
Görlich, Joachim-Ulrich - Kreuzsteine, Mordsteine, Galgensteine, 1976, S.21
Müller, Werner - Zur Verbreitung von Kreuzsteinsagen und -motiven in Niedersachsen. Ein Überblick, in: Die Diözese Hildesheim, in: Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde im Bistum Hildesheim 52, 1984, S.57-75
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.4225.2
Müller, Werner - Pflugreute oder Rindenschäler? - Die Darstellungen auf den Kreuzsteinen oder Steinkreuzen bedürfen einer neuen Überprüfung, in: Steinkreuzforschung, Sammelband Nr.33 (NF 18), Regensburg 2008, S.15-23
aktuelle Aufnahmen von Werner Müller, Elze (Fotos von August 2008)



Stöckheim (III) / OT von Northeim
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Draufsicht

Größe / Material: 69:90:20 / roter Sandstein

Geschichte: Auf der Oberseite sind Rillen zu erkennen.

Die einsehbare Seite des Fragmentes zeigt einen ca. 46cm hohen Fuß. Auf dem noch vorhandenen bearbeiteten Teilstück ist eine Leiste mit Buchstabenresten zu erkennen. (Müller / Baumann 1988)

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.4225.3
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto vom 30.09.2009)


Sühnekreuze & Mordsteine