Geschichte & Forschung Ikonographie heidnische & religiöse Motive

Balken- und Stabkreuze auf Bogensockel und Halbkreisbogen


 kleinere Abhandlungen 
Hofmann, Dr. Michel - Das Kreuz über dem Halbkreisbogen, 1958
Hofmann, Dr. Michel - Nochmals das Kreuz über dem Halbkreisbogen, 1958
Teufel, Dr. Richard - Das Kreuz über dem Halbkreisbogen, 1958




 Einzeichnungen auf Kreuzsteinen 

Heyersum
Niedersachsen / Landkreis Hildesheim

Auf beiden Seiten ist ein lateinisches Kreuz eingerillt, dass auf einem Kreisbogen steht.
Foto: Precht (1932)


Amlingstadt
Bayern / Lkr. Bamberg

Mittelalterlicher Kreuzstein mit Einzeichnung eines lat. Balkenkreuzes auf Bogen.
Foto: Sauer (2007)


Nitzing
Österreich / Bezirk Tulln

Ursprünglich ein römischer Meilenstein. Die Einzeichnung des Bogensockelkreuzes weist auf eine zweite Verwendung / Umwidmung dieser Steinsäule im Mittelalter hin.
Foto: Hartmann (2008)




 Einzeichnungen auf Grabplatten und Sarkophagdecklen 

Belsdorf
Sachsen-Anhalt / Ohrekreis

Bei Annahme eines durchgehenden gleichbreiten Randes müßte die Platte mindestens 103cm hoch gewesen sein, sie hat daher nur zur Markierung eines Grabes, nicht aber zur Abdeckung eines Sarges gedient. Auf dem unteren Rand lagert ein bandförmiger Halbkreis etwas über dem Durchmesser auf, bei 30cm Breite ist er 17cm hoch. Aus dem Innern des Halbkreises erhebt sich der 4,5cm starke und 35cm hohe Stab, der das 7-8cm breite Kreuz von 29cm Höhe und 30cm Breite trägt. Auf den beiden Querarmen des Kreuzes steht mittig je ein einfaches eingeritztes Kreuz von etwa 7cm Breite und Höhe.
Foto: Saal (1987)


Pötewitz
Sachsen-Anhalt / Burgenlandkreis

Oben links ergänzte Kreuzplatte des beginnenden Spätmittelalters (bald nach 1250) in der Kirche von Pötewitz nahe Wetterzeube im Kreis Zeitz. Die Platte ist 1,83m lang, 84cm breit und 18cm dick. Das Kreuz mißt einschließlich Bogensockel 1,37m, der Querbalken 57cm.
Foto: Azzola (1986)


Vilshofen
Bayern / Lkr. Amberg-Sulzbach

Die Kreuzplatte zeigt in einer dreiseitigen Umrandung ein Stabkreuz auf Bogensockel, dieser als bandförmiger Halbkreis ausgeführt.
Foto: Höreth (2009)



 Darstellungen in anderer Verwendung 





 weitere Deutungsversuche 

[...] Wichtig ist bei schlichten Kreuzplatten die Ausführung der drei Balkenenden oben. Sind diese Enden gerade ausgeführt, so darf man die Kreuzplatte als romanisch bezeichnen. Verlaufen jedoch die drei Enden konkav eingezogen, handelt es sich um eine frühgotische Kreuzplatte. So lassen sich die Balkenenden zur Zuordnung einer Kreuzplalte an eine der beiden großen Epochen des Mittelalters - Romanik oder Gotik - heranziehen. [...] Bogensockel in der Romanik exakt halbkreisförmig, später im Sinne der Frühgotik etwas spitzbogig ausgeführt.
(Azzola, Friedrich Karl - Die inschriftlose, frühgotische Kreuzplatte außen im Westen der Marien-Stiftskirche in Lich, nahe 1250 - Die Grabplatte eines der letzten Hagen-Münzenberger? in: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Gießen 92.Band, 2007, S.438)



 Weiterführende Quellen und Literatur (speziell) 
Azzola, Friedrich Karl - Zur Ikonographie des Kreuzes auf Kleindenkmälern des Hoch- und Spätmittelalters im deutschen Strachraum, Sonderdruck aus: "Deutsche Inschriften", Fachtagung für mittelalterliche Epigraphik, Worms 1986, S.9-41
Azzola, Friedrich Karl - Die inschriftlose, frühgotische Kreuzplatte außen im Westen der Marien-Stiftskirche in Lich, nahe 1250 - Die Grabplatte eines der letzten Hagen-Münzenberger? in: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Gießen 92.Band, 2007, S.438


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