Komorní Hůrka / Kammerbühl


Zeichnung bei
Wilhelm (1901)

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Standort: Etwa 2,5 km südsüdwestlich von Františkovy Láznĕ (Franzensbad) und nördlich der Fernstraße E 48. Am südlichen Rand des durch Goethe bekannt gewordenen bewaldeten Vulkankegels direkt an der Straße nach Klest (Reißig), nördlich der Straße, ca. 50m hinter einem einzelnen Haus. Am günstigsten zu erreichen ist es von der Straße Franzensbad nach Skalka (Stein), bei der kleinen Ansiedlung Komorní Dvůr (Kammerhof) biegt man in westliche Richtung nach Klest ab und hat nach etwa 250m den Standort des Kreuzes erreicht.

Größe / Material: 118:72:22. / Granit

Geschichte: 14 c. Hier darf ich auch das von A. John in der "Zeitschrift für österreichische Volkskunde" erwähnte, bisher jedoch noch nirgends näher beschriebene, links am Wege von Kammerhof nach Reisig (am südwestlichen Fuße des Kammerbühls) stehend alte Steinkreuz seine Erwähnung finden, dessen Arme sich nach außen erbreitern, der Kopf jedoch gerade nach oben aufsteigt. Die Höhe desselben beträgt (über der Erde) 134cm, das Material ist (nicht der Basalt des Kammerbühls, sondern) grobkörniger Granit. (Wilhelm 1899)

Dreyhausen nennt das Kreuz liegend, aber dies beschreibt vermutlich die Situation vor 1937. Nach Steidl (1941) wurde es, ebenfalls wie das Kreuz von Skalka / Stein, durch Bemühungen des Herrn Ing. Dr. J. Fischer, Franzensbad-Teplitz, am 27.9.1937 mit Hilfe des Franzensbader Bauamtes wieder aufgestellt. Ursprünglich stand es auf der anderen Straßenseite, knapp am Feldrand, wo es stark beim Ackern behinderte.

Sage: 1. Das Kreuz erinnert an einen Unfall, bei dem ein Bauer durch einen umstürzenden Wagen zu Tode gekommen ist.
2. Hier soll ein Gespann verunglückt sein. (Dreyhausen nach Wenzel Müller, Schlada.)

Quellen und Literatur:
John, Alois. - Über Kreuzsteine und Marterln und sog. Pestsäulen im Egerland, in: Zeitschrift für österreichische Volkskunde. 3.Bd., H.3, S.79, Anmerkung 1
Wilhelm, Franz - Zur Kreuzsteinforschung im allgemeinen und im Egerlande im besonderen, Unser Egerland, 3.Jg. 1899, Heft 5, S.56.
Wilhelm, Franz - Alte Kreuzsteine im westlichen Böhmen, in: Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale. 27.Jg. N.F. 1901, S.101, Nr.9 und Tafel Bild Nr.9
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, S.90, laufende Nr.115 (Standort unter Reissig)
Steidl, Oskar - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, in: Unser Egerland, 45. Jahrgang 1941, II.Teil (Schluß) S.76
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.116, Nr.0046
recherchiert und bebildert von Andreas Schumann, Reichenbach; Uwe Stößel, Saalfeld und Paul Basler, Schwarzenbach / Saale


Sühnekreuze & Mordsteine