Deutschland Hessen Lkr. Fulda

Rommers / OT von Gersfeld


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PLZ: 36129

GPS: N 50° 25,615', O 9° 53,005'

Standort: Im Rommerser Grund, rechts der Straße Gichenbach-Gersfeld bei der Einmündung des Veitengrundes. Zugang wenige Meter von einem gelben Ziegelhäuschen - nach dem Ort zu - hinter der Leitplanke. Von der Straße aus nicht sichtbar.

Größe / Material: 101:73:22 / Sandstein

Geschichte: Das Steinkreuz mit gerundetem Kopf und verstümmeltem Arm trägt ein gerilltes langes Dolchmesser. Es wird Schwedenkreuz genannt. Grabungen in der Nähe des Standortes brachten vor einigen Jahren die Grundmauern einer mittelalterlichen Kirche ans Tageslicht. Das ganze Gelände befand sich damals wenige Meter auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Wildflecken. Nachdem man die Kirchenruine hergerichtet und mit einer Hinweistafel versehen hat, wurde das Areal und damit auch das Steinkreuz aus dem Truppenübungsplatz herausgenommen und damit Besuchern wieder zugänglich gemacht.

Sage: Es ranken sich mehrere Sagen um das Kreuz:
1. Zwei Ritter, Vater und Sohn, hätten hier mit heruntergelassenem Visier gekämpft, sich nicht erkannt und gegenseitig umgebracht (Version ds Hildebrandliedes).
2. Nach einer anderen Überlieferung sollen sich hier Soldaten im Streit gegenseitig erschlagen haben.
3. Eine dritte Überlieferung spricht von einer in Kriegszeiten zerstörten Kirche, deren einstmals von Schweinen hervorgewühlte Glocke heute noch in der Friedhofskapelle in Gersfeld hängen soll. Diese Version hat sich durch die Ausgrabung auf dem Gelände nun gewissermaßen bestätigt. Das Kreuz ist also offenbar ein Gedenkkreuz für einen abgegangenen Ort.

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S.146, Ziff.5525.2
aktuelle Aufnahmen von Jürgen Hüfner, Schönderling (Fotos von 2007)
recherchiert von Thorsten Pirkl, Petersberg


Sühnekreuze & Mordsteine