Deutschland Baden-Württemberg Enzkreis

Pforzheim


Abbildung bei
Losch (1981)

Zeichnung bei
Geiling / Künzig
(1954)

Zeichnung von
Bossert (1937)

PLZ: 75175

GPS:

Standort: Man geht von Wurmberg auf der Klosterwaldstraße nach SW. Wenn sich am Ende der Bebauung die Straße gabelt, folgt man dem linken Schenkel weiter. Sobald dieser Weg den Wald erreicht, muß man sich 15m nach links wenden. Dort steht das Kreuz im Gesträuch.

Größe / Material: 75:83:13 / Buntsandstein

Geschichte: Zeichen: An der SW-Seite im Vierungsfeld die eingemeißelten Konturen zweier kleiner Instrumente, links ein 22cm langes Pflugmesser, rechts ein 12cm langes Rebmesser. An der Rückseite ein schrägstehendes Kreuzzeichen. Der Kopf fehlt. Zwei nach unten langgezogene Winkelstützen befinden sich unter den Armen. Nur an der SW-Seite sind diese um 3cm eingerückt. - Das Kreuz steht genau auf der alten Landesgrenze zwischen Baden und Württemberg. (Werner 07/2006)

Ca. 1km südwestlich Wurmberg, südlich vom Gewann "Breiter Weg", zwischen VW 5 und VW 9 an den Markungsgrenzen gegen Wurmberg und Wimsheim, beim Grenzstein No. 262 B/W 1825 N3.
Beschreibung: Buntsandstein, teilweise Bearbeitungsspuren. Kopf fehlt. Armoberseiten beschädigt, besonders am linken Armende. Rechtes Armende schräg zum Schaft hin abgebrochen. Kleine Rillen auf der Rückseite.
Maße: H (60), B 85, T 15, LA 30, AA 24, AS 23.
Form: Langer Querbalken. Konkave Winkelstützen in den unteren Winkeln, am Schaft entlanggezogen, vorderseitig um 3cm zurückgesetzt. Ansätze der oberen Winkelstützen lassen sich an der Bruchstelle nur noch vermuten (Vgl. Heuchlingen, Ostalbkreis; Frankenhardt VII, Landkreis Schwäbisch Hall).
Zeichen: Kleiner Pflugsech, nach links oben weisend. Rechts daneben kleines, nach oben weisendes, rechts gerichtetes Rebmesser. Auf der Rückseite schräg stehendes Kreuzzeichen.
Datierung: ca. 16./17.Jh. (Losch 1981)

Wurmberg. Das Steinkreuz befindet sich in den Kreuzäckern (Wimsheim zu). Eingemeißelt sind ein Reut- oder Rebmesser und eine Art Hippe oder Keule. Sage: Zwei Kriegsleute kamen im Streit ums Leben. Der eine starb an der alten Pforzheimer Straße, unterhalb des Dorfes, wo ihm ein Steinkreuz gesetzt wurde, das dem Gewann den Namen "Im steinernen Kreuz" eingetragen hat. Vor wenigen Jahren erst wurde das Kreuz entfernt. - Der andere Kriegsmann schleppte sich noch auf die Höhe und starb dann auch. Ihm wurde das oben beschriebene Kreuz gesetzt. Das umliegende Gewann erhielt den Namen "Zu den Kreuzäckern". (Geiling / Künzig 1954)

Sage: 1. Zwei Kriegsleute kamen im Streit ums Leben. Der eine starb an der alten Pforzheimer Straße (unterhalb von Wurmberg)... Der andere... schleppte sich noch auf die Höhe ... Ihm wurde das... Kreuz gesetzt.
2. Zwei Metzger sollen sich hier "he gmacht“ haben. (Losch 1981)
3. Gedenkstein eines Wandergesellen, der zur Zeit des Mittelalters von einem andern schwer verwundet, und hier tot aufgefunden wurde -; aber auch der andere Bursche blieb, drunten an der alten Wurmbergerstraße, liegen. 1200m von diesem Stein entfernt stand dessen Gedenkstein. Der Gewannteil heisst "Steinern Kreuz". Es soll ein Webergeselle und ein Metzgerbursche gewesen sein. (Bossert 1937)

Quellen und Literatur:
Bossert, Gustav - Aus Horb a.N. und Umgebung, Horb 1936
priv. Aufzeichnungen von Gustav Bossert, Bossert aus Wimsheim, 1937
Geiling, G. / Künzig, R. - Von alten Steinkreuzen, in: Unsere Heimat. Heimatblatt für Pforzheim und Umgebung, Nr.11/12, November / Dezember 1954, S.6-7 (2.Folge)
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.191-192
recherchiert und bebildert von Andreas Wochele, Mönsheim (Foto von September 2010)
Ergänzungen von Gernot Werner, Balgstädt


Sühnekreuze & Mordsteine