Deutschland Baden-Württemberg Alb-Donau-Kreis

Oberstadion (I / II)
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Oberstadion I Oberstadion II

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 89613

GPS:

Standort: Gegenüber der Einmündung zur "Kapellenstraße", unter vier alten Linden.

Geschichte: Benennung: "Schwedenkreuze".

   Am Ostausgang von Oberstadion an der Straße nach Mühlhausen-Moosbeuren an einem vierfachen Kreuzweg bei der dort stehenden Kerkerkapelle zwei Kreuze nebeneinander, eines 0,85m hoch, 0,85m breit, ohne Zeichen, das zweite 0,54m hoch, 0,83m breit, 0,27m stark. Beide Kreuze werden als Schwedenkreuze bezeichnet. Von dem größeren Kreuz heißt es, wenn am Karfreitag 11 Uhr geläutet werde, soll es sich jedesmal ganz umdrehen. (Ernst 1934)

   Am Ostrand des Dorfes Oberstadion am vierfachen Kreuzweg Oberstadion - Mundeldingen - Waldhausen - Moosbeuren stehen zu beiden Seiten der an der "Kerkerkapelle" beginnenden Mundeldinger Straße 2 Kreuzsteine, der eine außerordentlich massig, abgesehen von einigen Rissen sehr gut erhalten, fast ganz an die Südwand der "Kerkerkapelle" angelehnt: 0,85m hoch über dem Straßenrand, 0,85m breit am Querarm (Stamm oben 0,37m, in der Vierung ober- und unterhalb 0,35m, am Boden 0,37m breit), oben recht-, unten etwas spitzwinklig; leider ohne alle Zeichen, Worte oder Zahlen.
   Das andere unscheinbarer, gegenüber an dem Mundeldinger Weg, ganz eingesunken, ist 0,54m hoch, 0,27m dick, 0,83m breit, stark verwittert; am rechten Seitenarm ist die Hälfte der Platte, nach der Tiefe wohl durch Fuhrwerk, abgerissen.
   Man nennt die beiden meist "Schwedenkreuze". Von dem großen Kreuzstein geht die Sage, ähnlich wie vom Munderlinger Donaufelsen: Wenn am Karfreitag 11 Uhr geläutet werde, soll es sich jedesmal um eine ganze Umdrehung wenden - eine ironisierende Volkssage! Der Dialektdichter Mohn, weiland Lehrer in Oberstadion, hat die Sage verwertet; die Herausgabe seiner Werke ist erst in Angriff genommen [...] (Nägele 1913)

Sage: Die Kreuze sollen einen alten Handelsweg zwischen Buchau und Laupheim bezeichnen.

Quellen und Literatur:
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.409
Ernst, Max - Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Mitteilungen des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, Heft 29, 1934, S.41, Nr.99, 100
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
recherchiert und bebildert von Thomas Schnepf, Reutlingen



Oberstadion (I)
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Größe / Material: 75:90:32 / Kalktuff

Geschichte: Ehemaliger Standort auf der gegenüberliegenden Straßenseite an der 1977 abgebrochenen Kerkerkapelle. Versetzt 1978. Schaftunterteil abgebrochen, Balkenenden leicht beschädigt. Breitflächig. Längsbalken betont. Leichte, andeutungsweise geschweifte Schaftverbreiterung; Armlänge betont; Kopf breit angesetzt, asymmetrich verschmälert. Datierung: ca. Ende 15.Jh. (Losch 1981)

Sage: Das Kreuz von der ehemaligen Kerkerkapelle soll sich beim Elfuhrläuten am Karfreitag einmal ganz umgedreht haben (am Karfreitag wird in katholischen Kirchen nicht geläutet).



Oberstadion (II)
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Größe / Material: 80:81:22 / Jurakalk

Geschichte: Früherer Standort in der Nähe, bei der Abzweigung nach Mundeldingen. Linker Arm verkürzt, rückseitig Absplitterung; rechter Arm verschmälert. (Losch 1981) Datierung: ca. 16.Jh.

Sage:


Sühnekreuze & Mordsteine