Deutschland Baden-Württemberg Alb-Donau-Kreis

Deppenhausen / OT von Ehingen


Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 89584

GPS:

Standort: Etwa 500m südwestlich vom Ort auf der Insel einer Weggabelung.

Größe / Material: 75:82:28 / Kalktuff

Geschichte: Benennungen: "Römerkreuz", "Germanenstein".

Etwa 500m südwestlich vom Ort auf der Insel einer Weggabelung bei einer Lindengruppe. Freilegung ca. 1975.
Beschreibung: Kalktuff. Tief eingesunken.
Maße: H 75, B 82, T 28, HK 28, LA 28, AK 29, AA 32, AS 38-48.
Form: Wirkt ausgeglichen, aber Kopfhöhe und Querbalkenansicht betont; Schaft breit angesetzt und verbreitert.
Zeichen: Im Kreuzungsfeld hakenförmige Einrillung. (Nicht ausgeschlossen erscheint Steinmetzzeichen).
Datierung: ca. 15.Jh.
Benennung: "Römerkreuz". (Losch 1981)

   Auf Markung Deppenhausen, Gemeinde Kirchen, an einem Feldweg zwischen Deppenhausen und Munderkingen, an der Weggabelung Munderkingen-Neudorf ein Kreuz aus Kalkstein, 0,40m hoch, 0,55m breit; das Kreuz sitzt auf dem Erdboden mit dem einen noch vorhandenen Querbalken auf; eigenartiges nicht erkennbares Zeichen, vielleicht ein Rest einer Pflugschar (Nägele, S.409, Nr.27). Sage: Das Kreuz stamme aus der Alemannenzeit. (Ernst 1934)

   In der Fortsetzung dieser Straße nach Deppenhausen, an der Kreuzung mit der Munderkinger Straße, steht ein streng rechtwinklig gebildetes Steinkreuz mit eigenartigem Zeichen, nur 0,57m über dem Boden, 0,79 breit, 0,28m dick, bis zum Querarm in der Erde steckend. In der Kreuzung der Arme ist eine 12cm lange Vertikallinie zu sehen, am oberen Ende ein 5cm langes Querstück geschweift, daran links ein 8cm langer Haken, am unteren Ende ein 5cm langes Endstück, also wohl eine Sense mit Stiel, Schneide und Handhebe, wenn nicht bei der Verwitterung Spuren einer Pflugschar ähnlich dem Oberwilzinger zu erkennen sind. (Nägele 1913)

Sage: 1. Das Kreuz soll aus der Alemannenzeit stammen oder es handle sich um einen "Germanenstein". (Kneer 1977)
2. Bezeichnung einer Grabstelle. (Losch 1981)

Quellen und Literatur:
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.409-410
Ernst, Max - Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Mitteilungen des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, Heft 29, 1934, S.40, Nr.95.
Kneer, Kurt - Steinkreuze im Altkreis Ehingen, Ehingen 1977, S.8
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.300
recherchiert und bebildert von Thomas Schnepf, Reutlingen (Foto von August 2011)


Sühnekreuze & Mordsteine