Deutschland Bayern Lkr. Bamberg

Seigendorf (I) / OT von Hirschaid

PLZ: 96114

GPS: N 49° 49,529', O 11° 1,215'

Standort: Von Hirschaid kommend, kurz vor dem Ortseingang, rechts 50m in einen Garten.

Größe / Material: 203cm hoch / Sandstein

Geschichte: Sockel: 32x60x36cm, Schaft: 80x46x27cm mit Inschrift:
Jeder von uns
ist nur ein
Unterwegs
Wir
sollen aber
dorthin
unterwegs sein,
wo das
Vollkommene
ist
H. Hesse
Aufsatz: 85x80x35cm, Reliefmit den Hl. Dreikönigen und Maria mit Kind.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Foto von Oktober 2008)



Seigendorf (II) / OT von Hirschaid


Detail Tafel

GPS: N 49° 49,467', O 11° 2,467'

Standort: In einen Waldstück Richtung Ketschendorf.

Größe / Material: 210:ø 40 / Eichenholz

Geschichte: Eichenholz -Stamm, Rundbogen-Nische mit Muttergottesfigur 60cm hoch, Kupferbedachung. In früherer Zeit war hier ein Muttergottesbild an einen Baum gehangen. Bei Flurumgang wallfahren die Seigendorfer hierher. Inschrift:
A Marter - fest- aus Eichenholz
sie zeugt von der Bauern Stolz
preist Gott den Herrn - den Schöpfer Geist
der uns seine Schönheit weist
alles Getier - der Sterne Zier
Weinstock Hopfen und das Bier
Blumen Sträucher Bäume Wälder
Quellen Wiesen Auen Felder
Ähren wiegen - Bauern Fleiß
harte Arbeit - Brot und Schweiß
ehrt Familie und Alter - fördert die Jugend
haltet zusammen - Treu ist Tugend
kurz ist die Zeit - meidet den Streit
Lobet Gott und lasst ihm danken
der Herrgott erhalte unser Franken.
Vor dem Bildstock, auf einer Wurzel, ein Blumenopfer.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Foto von September 2008)



Seigendorf (III) / OT von Hirschaid


Detail Nische

GPS: N 49° 49,531', O 11° 1,641'

Standort: Im Ort, bei der Kirche.

Größe / Material: 220:23:20 / Eichenholz

Geschichte: Benennung: "Rote Marter" / "Seigendorfer Märterla". Holzsäule mit Heiligen-Nische und Kupferdach. In der Bildnische Muttergottesbild hinter Glas.
Dieser Bildstock hat eine besondere Geschichte. Er stand bis zum Jahr 2000 zwischen Seigendorf und Ketschendorf im Wald. Beim Erweitern der Wirtschaftswege wurde der Bildstock abgebaut und im Bauhof der Gemeinde Hirschaid eingelagert, er war in einem schlechten Zustand. An diese Stelle kam ein neuer Bildstock mit Muttergottes Statue, den jetzigen Bildstock Seigendorf II.
Bei der Dorferneuerung 2011 erinnerte man sich wieder des alten Bildstock's und der Pfarrer schlug vor, ihn bei der Kirche aufzustellen. Er wurde renoviert und im September 2011 gesetzt und eingeweiht.
Dieser Bildstock geht wahrscheinlich zurück zum 30jährigen Krieg. Im Jahr 1624 fanden drei Seigendorfer Bürger einen toten Mann, er war hier erfroren.

Am 30.Januar 1624 fanden Schultheiß Lorenz Gretfel, Bürgermeister Klaus Schwarzmann und Wirt Georg Fleischmann - alle aus Seigendorf - im Wald zwischen Seigendorf und Ketschendorf einen unbekannten Toten im Schnee am Wegrand.38) Wahrscheinlich ist dieser Vorfall der Grund für das so genannte "Seigendorfer Märterla" oder die "Rote Marter" am Waldrand nach Ketschendorf, dessen alter Bildstock im Jahr 2000 durch eine neue Marienstatue ersetzt wurde und dessen Herkunft in Seigendorf niemand mehr kennt.
Der Memmelsdorfer Vogt schickte seinen Büttel Paulus Stahl zur Begutachtung der Leiche. Nachdem dieser keine äußere Gewalteinwirkung erkennen konnte, ging man davon aus, dass der Unbekannte erfroren sei und bestattete ihn auf dem Buttenheimer Friedhof.39) In den Rockenstuben der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts wurde erzählt, an der Stelle dieses Bildstocks wäre ein Förster umgebracht worden und der Mörder reite hin und wieder dort nächtens ohne Kopf herum.40) (Seigendorfer Chronik 2011)
Die Akte ist im Staatsarchiv Bamberg
38) Ebd., S.200
39) Ebd., S.200
40) Mitteilung, Hans Fleischmann

Sage: 1. Im Jahr 1624 fanden drei Seigendorfer Bürger einen toten Mann, er war hier erfroren.
2. An der Stelle dieses Bildstocks wäre ein Förster umgebracht worden und der Mörder reite hin und wieder dort nächtens ohne Kopf herum.

Quellen und Literatur:
Seigendorfer Chronik 2011, Geschichte u. Geschichten, S.41
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 25.10.2011)


Sühnekreuze & Mordsteine