Deutschland Bayern Lkr. Lichtenfels

Prächting (I) / OT von Ebensfeld


die andere Seite

Detail Inschrift

PLZ: 96250

GPS: N 50° 2,920', O 10° 58,832'

Standort: Am Weg zur Pfarrkirche ("Hansstraße"), 100m links vor der Kirche.

Größe / Material: 310cm hoch / Sandstein

Geschichte: Barocker Kreuzschlepper, hochrechteckiger Sockel: 62x42x42cm; gegliederte Säule: 120cm hoch; verziertes Kapitell: 60x100x37cm, auf der Rückseite datiert 1720, zwischen der Jahreszahl folgende Inschrift:
GOTT ZV•ERE
HAT HANS•ABEL
BVRCK•HART•VND
MARGR•EDA BVRCK
HARTIN•DIS:
GESEDZT
Jesus mit Kreuz: 70x95cm.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 20.10.2008)



Prächting (II) / OT von Ebensfeld

GPS: N 50° 2,920', O 10° 58,832'

Standort: Am Weg zur Pfarrkirche ("Hansstraße") 100m rechts vor der Kirche.

Größe / Material: 330cm hoch / Sandstein

Geschichte: Bodenfundament: 20x80x80cm; hochrechteckiger Sockel, diamantiert: 76x52x52cm. Säule: 120cm hoch und nach oben verjüngt. Barock-Kapitell: 30x42x42cm; Ampel: 50x35x35cm, mit vier leeren Bildnischen und je vier Dübellöcher; im kreuzförmigen Runddach Muschelabbildungen. Den Abschluss bildet ein Steinkreuz: 60x32cm, mit Dreipassenden.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Foto vom Mai 2008)



Prächting (III) / OT von Ebensfeld


Detail
“Müller-Wappen”

GPS: N 50° 3,338', O 10° 58,556'

Standort: Verbindungsstraße ST 2187 von Ebensfeld nach Prächting, links an der Straße.

Größe / Material: 305cm hoch / Sandstein

Geschichte: Hochrechteckiger Sockel: 70x60x60cm, mit drei geflügelten Engelsköpfen; Säule: 130cm hoch, unten Verzierungen, im oberen Bereich ein Kopf darunter Wappen mit verschiedenen Müller-Werkzeugen: Zirkel, Haue und ein halbes Mühlrad. Das Schmuckelement nach der Säule, die Valute mit Kapitell: 40cm hoch. Die Ampel mit vier Rundbogen-Nischen: 50x38x38cm, und vier Reliefs, ziemlich verwittert. Auf dem Dach der Rest eines abgebrochenen Steinkreuzes

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 20.10.2008)



Prächting (IV) / OT von Ebensfeld


die andere Seite

GPS: N 50° 2,600', O 10° 58,883'

Standort: Verlängerte "Hansstraße", 700m nach der Kirche.

Größe / Material: 78:53:22 / Sandstein

Geschichte: Sehr schöner Kreuzstein, vorne: erhabenes Kreuz mit gotischen Nasen; links und rechts des Kreuzbalkens zwei Reliefs. Dabei handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um bäuerliche Werkzeuge, leider sehr verwittert. Auf der Rückseite ist ebenfalls ein erhabenes Kreuz erkennbar.

Sage:

Quellen und Literatur:
Streng, Ulrich - Uralten Kreuzstein bei Prächting wiederentdeckt, in: Neue Presse vom (1988)?
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 7.02.2009)



Flurdenkmal hat sein Geheimnis noch nicht preisgegeben
Uralten Kreuzstein bei Prächting wiederentdeckt
Der Fund ist Georg Hüttner aus Ebensfeld zu verdanken

Der Kreuzstein bei Prächting, der jetzt wiederentdeckt worden ist.

   PRÄCHTING. - Im Oktober 1987 wurde mit finanzieller Unterstützung des Landkreises ein "Wanderführer zu den Kreuzsteinen im Landkreis Lichtenfels" herausgebracht. Ziel dieses Buches ist es, das Bewußtsein der breiten Öffentlichkeit für die Flurdenkmäler zu wecken.
   Die stummen Zeugen aus der Vergangenheit wurden aus besonderen Anlässen und meist unter großen finanziellen Opfern aufgestellt. Gründe dafür gab es viele. So wurden Denkmäler errichtet, die an die Errettung aus großer Not oder Befreiung von der Pest erinnern. Aber, auch aus tiefer Gläubigkeit und Gottesverehrung wurden gerade im Lichtenfelser Landkreis viele Martern und Wegkreuze errichtet. Bei den Kreuzsteinen und Steinkreuzen liegt vielfach eine frevelhafte Tat zugrunde. Die Ermordung eines Menschen zum Beispiel wurde aus dem früheren Rechtsverständnis heraus unter anderem mit der Aufstellung eines Steines gesühnt.
   Die Steinkreuzforscher inventarisieren seit Jahrzehnten alle Kreuzsteine und Steinkreuze. Inzwischen konnten zwei Steine gefunden werden, die bisher nicht erfaßt waren. Die Neue PRESSE berichtete bereits über "Die Spinnera bei Isling" und dem riesigen Kreuzstein bei Ebensfeld.
   Dem Heimatfreund Georg Hüttner aus Ebensfeld ist der erneute Fund eines Kreuzsteines zu verdanken, der bisher in Fachkreisen unbekannt war. Es handelt sich um einen Stein besonderer Art, der sein Geheimnis noch nicht preisgegeben hat. Der Sandstein ist 78 Zentimeter hoch und 55 Zentimeter breit. Er ist stark verwittert. Das läßt erkennen, daß er schon einige hundert Jahre alt ist. Trotz Verwitterung läßt sich auf der Vorder- und Rückseite ein erhabenes, längsorientiertes gotisches Nasenkreuz erkennen. Der Stein könnte somit bis in das 14.Jahrhundert zurückdatiert werden.
   Im Landkreis Lichtenfels gibt es einen weiteren Stein, der gewisse Ähnlichkeit aufweist. Er befindet sich in der Nähe von Wolfsloch und ist unter Nr.33 im Wanderführer abgebildet. Wie aus der Zulassungsarbeit von Renate Gürtler, Litzendorf, von 1980 zu entnehmen ist, galt der Stein bei Prächting als verschollen.
   Zum Stein kann man einen Spaziergang unternehmen. Von Prächting aus führt in nordwestlicher Richtung ein Sträßlein zur Pfarr- und Wallfahrtskirche "Maria Immaculata". Vorbei an einem Kreuzschleifer zweigt kurz vor dem Hahnhof links eine Flurstraße ab. Sie führt in einer Kurve den Hang hinauf. Auf dem Plateau angekommen, geht man geradeaus (Richtung Süden) weiter. An der zweiten Feldwegkreuzung steht links der gesuchte Kreuzstein.
   Da bisher über den Stein nichts bekannt ist, wäre es denkbar, daß es - wie beim Kreuzstein von Isling - einige Bewohner gibt, die noch eine Überlieferung aus alter Zeit kennen. Für jeglichen Hinweis wäre der Autor dankbar.
   Sollte ein Leser darüber hinaus noch einen Kreuzstein oder ein Steinkreuz kennen, der beziehungsweise das nicht im Wanderführer enthalten ist, bekommt er das Buch geschenkt.

Ulrich Streng
(Neue Presse vom ?)


Sühnekreuze & Mordsteine