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ID 4266
Land / BundeslandDeutschland / Sachsen
Ort01833 Stolpen (II/III)
TypSteinkreuz
Maße / Material /
Standort
BeschreibungDas wuchtige, gut erhaltene Steinkreuz (II) weist unter und über den Armen Armstützen, sog. „Schwimmflügel“ auf. Dem kleineren Steinkreuzbruchstück (III) fehlt ein größerer Teil. "Einst an der Friedhofsaußenmauer angebrachte Steinkreuze wurden wiedergefunden Bei den Ausbauarbeiten der unteren Dresdner Straße fanden die Straßenbauarbeiter Ende Juli/Anfang August 2002 im Straßenuntergrund nahe dem Wohnhaus Bardous die im folgenden Bild zu sehenden Steinkreuze und legten diese innerhalb des Stolpner Friedhofs rechts neben dem rechten Eingangstor ab. Gegenwärtig lagern sie auf dem städtischen Bauhof.“ (Text und Foto aus: Stolpner Anzeiger 9/2002) "Die Steinkreuze an der Friedhofskapelle Bei Bauarbeiten Ende Juli/Anfang August 2002 wurden im Bereich der unteren Dresdner Straße nahe dem Haus Bardoux zwei Steinkreuze aus Sandstein gefunden. Hierbei handelt es sich um ein vollständiges Kreuz und das Fragment eines solchen Kreuzes. Beide Steine wurden im Bauhof der Stadt Stolpen gelagert. Das große Steinkreuz ist ca. 122 cm hoch, ca. 58 cm breit und ca. 26 cm stark. BASLER (2016) weist hierbei auf „auf über und unter den Armen auf Armstützen, also sogenannte Schwimmflügel“ hin. Das kleine Steinkreuz ist ca. 59 cm hoch, ca. 50 cm breit und ca. 25 cm stark. Bei diesem Steinkreuz fehlt jedoch ein größerer Teil. KÖRNER (2002) konsultierte hierzu Dr. Müller, der im Archiv der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg Zeichnungen zur Stolpner Begräbnis- und Spitalkirche aus dem Jahr 1762 zur Verfügung stellen konnte. Danach gab es laut der Zeichnung in der ehemaligen Friedhofsmauer 8 solche Steinkreuze aus Sandstein, die in der Basaltmauer eingelassen waren. Auf einigen Steinkreuzen sollen Waffen wie Hellebarden und Säbel erkennbar gewesen sein. Diese beiden Steinkreuze wurden wahrscheinlich im Zusammenhang mit Bauarbeiten, also dem Straßenbau, nach 1762 im ehemaligen Hohlweg Dresdner Straße verschüttet. KÖRNER (2002) beschreibt auch eine Grabplatte innerhalb der Friedhofsmauer, auf der noch das Jahr 1616 erkennbar war. Welche Funktion diese Steinkreuze hatten, ist bisher nicht eindeutig geklärt, da diese beiden Steine stark verwittert und hier keine Symbole mehr erkennbar sind. Die Funktion dieser und anderer Kreuze, die in Stolpen und Umgebung aus einem mittel - bis grobkörnigen kretazischem Sandstein (Elbsandstein) bestehen und aus vorreformatorischer Zeit stammen sollten, ist umstritten bzw. nicht in jedem Fall bekannt. Es werden u.a. von BASLER (2016) heute folgende Funktionen diskutiert: • Sühnekreuze o meist im Zusammenhang mit Mord und Totschlag, dann oft mit Waffensymbolen o Zuordnung zu konkreten Taten nur selten möglich, wenn hierzu keine konkrete Überlieferungen wie Sühneverträge bestehen und überliefert sind. Häufig auch mit Sagen verknüpft o Abschaffung dieser Kreuze durch die sogenannte Carolina 1532 durch Karl V. (erstes allgemeines Strafgesetzbuch) • Gedenkkreuze o Im Zusammenhang mit tödlichen Unfällen, charitativen Stiftungen, kriegerischen Ereignissen und Überfälle oder besonderen Wettereignissen • Wegekreuze o Als Information für Reisende Diese beiden Steinkreuze wurden auf dem Stolpener Bauhof seit 14 Jahren zwischengelagert. Dank des Engagements zahlreicher Bürger, der Stadtverwaltung und des Landesamtes für Denkmalschutz können sie 2016 an der Friedhofskapelle aufgestellt werden und werden als Teil der Stadtgeschichte wieder sichtbar." (Schreiben von Dr. Scholle, Stolpen. Literaturhinweis: KÖRNER, S. (2002): Einst an der Friedhofsmauer außen angebrachte Steinkreuze wurden wiedergefunden.- Stolpner Anzeiger Heft 11/2002; Aus der Geschichte des Stolpner Landes, Teil 54, Stolpen.) Fotos vom 18.04.2016
KoordinateN 51° 03,156'; O 14° 05,207'
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Sühnekreuze & Mordsteine