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ID 3868
Land / BundeslandDeutschland / Bayern
Ort91186 Ottersdorf - OT von Büchenbach
TypBildstockartige
Maße / Material167:40:30, abgerundet, / Sandstein
Standort Am Kupferweiher, an der Straße zwischen Ottersdorf und Ungerthal, sö. des Erlberges; Station 16 des Sagenweges
BeschreibungGeschichte: Diese, heute nur noch als Torso erhaltene, Martersäule wurde um 1500 gestiftet und erst 1909 wiederentdeckt und aufgerichtet. Nach der Reformation war sie vermutlich von protestantischen Bilderstürmern umgestürzt worden. An einer sumpfigen Furt der mittelalterlichen Italienstraße gelegen, ist sie von mehreren Sagen und Geschichten umwoben. Sage 1: Zwei konkurrierende Schlotfeger, die barfuß in Lederpantoffeln gingen, sollen sich hier zu Tode gekitzelt haben. Ein beliebtes Wortspiel: Das Verb „kizzilon“ bedeutet im Mittelalter: „mit dem Messer stoßen wie eine Geiß“. Sage 2: Ungerecht verfolgte eichstättische Untertanen, die den sogen. Fraischstein erreichten und sich festklammerten, sollten vom markgräflichen Gericht in Schwabach freigesprochen worden sein. Hier spiegelt sich die mittelalterliche Rechtsauffassung der Fraischbezirke (=Hochgerichtsbezirke) in einem vielfach zersplitterten Land wider. Sage 3: Die Entführung des Nürnbergers Balthasar Paumgartner am 1. Mai 1522 durch vier Knechte des berüchtigten Raubritters Thomas von Absberg hat sich ebenfalls unweit dieser Martersäule abgespielt. Nach Monaten in verschiedenen Burgverliesen konnte er noch vor Zahlung eines Lösegeldes fliehen. Stiftete er zum Dank diese Fürbitt-Martersäule? Quellen und Literatur: • recherchiert und bebildert von Wilfrid Muscat, Nürnberg (Fotos vom 16.03.2015) • Text: Informationstafel neben der Martersäule • Bayer. Denkmalliste: Erlberg D-5-76-117-39
KoordinateGPS: N 49° 17,555', O 11° 01,339'
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Sühnekreuze & Mordsteine