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ID 3834
Land / BundeslandDeutschland / Bayern
Ort91058 Lkr. Erlangen-Höchstadt
TypSteinkreuz
Maße / Material173/105/45 / Sandstin
StandortSebalder Forst (bei Erlangen - OT Tennenlohe) Standort: Nach der A 3–Überquerung (4) von Nürnberg kommend die Ausfahrt nach Tennenlohe nehmen. Noch vor der Brücke rechts abbiegen und parken. Dann in südliche Richtung bis zur großen Eiche – hier links die Forststraße ca. 200 m. Nach einer Biegung steht das Kreuz auf der linken Seite.
Beschreibung2 Näpfchen im Kreuzungsbereich. Geschichte: Urkundliche Räubergeschichten: 1. Bereits im Jahre 1421 hat der Landeshauptmann von Lauf, Christoph von Leimingen, beim steinernen Kreuz von Tennenlohe Hanns Volkard und Eckard Kellner sowie den Diener des Seitz namens Teufel überfallen und ausgeraubt. Sonderbarerweise gab er aber einige Zeit danach den Beraubten ihre Habe zurück und versöhnte sich wieder mit ihnen. Er war übrigens derselbe, der in einer Fehde seines Herrn (Ludwig VII, Herzog von Bayern-Ingolstadt), dem Burggrafen von Nürnberg in dessen Abwesenheit die Burggrafenveste von Nürnberg zerstörte, 2. Im Jahre 1437 wurde ein kaiserlicher Herold von zwei Reitern bei Tennenlohe erschossen. 3. 1584 wurde – wiederum am „steinernen Kreuz“ bei Tennenlohe ein Fuhrmann, der als „dicker Michel“ bekannt war und tags zuvor beim Wirt von Tennenlohe, Hanns Stein, beherbergt wurde, von drei Räubern überfallen. 4. Einige Tage zuvor überfielen an der gleichen stelle spät abends drei nachte oder schlecht gekleidete räuber einen andern Fuhrmann, der nach Nürnberg unterwegs war und raubten ihn aus. 5. Das Steinkreuz muss wegen eines anderen Mordes bereits vor 1421 gesetzt worden sein. Versetzungsgeschichte: Der „Fuhrmannstein“ ist in den letzten 50 Jahren zweimal versetzt worden. Die Gründe dafür waren: Bevor die Autobahn A 3 südlich von Tennenlohe um 1938 gebaut wurde, stand dieses große Steinkreuz an der damaligen Reichsstraße 4, der heutigen B 4, im Wald südöstlich von Tennenlohe. Nach der Fertigstellung der BAB blieb es auch vorerst dort stehen. Die damalige R 4 verlief etwa zwanzig Meter östlich der heutigen Bundesstraße. Nachdem an der Autobahn eine kleeblattförmige Ein- und Ausfahrt geschaffen wurde, stand nun das Steinkreuz im nordöstlichen Straßenkreis der Einfahrt …. Zwar stand es da sehr geschützt, weil praktisch kaum jemand hinkam, ausgenommen Steinkreuzforscher, jedoch sah man ein, dass dieser Standort kein Dauerzustand sein konnte. Man versetzte es um 1960 … in das neu entstandene Waldinformationszentrum nördlich von Tennenlohe. Die Überführung und Neuaufstellung muss etwas unglücklich verlaufen sein, sodass wahrscheinlich Bruchstellen entstanden sind, worauf es mit starken Stahlbändern zusammengehalten werden musste. Dort stand es bis vor wenigen Jahren. Nach der Aufhebung des Truppenübungs-platzes drängten der Denkmalschutz und die „Deutsche Steinkreuzforschung“, dass die ursprünglich gefährdeten Flurdenkmale des Sebalder Waldes wieder möglichst an ihrem ehemaligen Standort aufgestellt werden sollten, was auch geschah. Da die Aufstellung bei dem sogenannten „Fuhrmannstein“ am alten Standort natürlich widersinnig gewesen wäre, versetzte man ihn an seine jetzige Stelle, etwa 1,3 km südöstlich der Kirche von Tennenlohe, wo er an einem kleinen Waldweg geschützt steht und für Wanderer leicht erreichbar ist. Die Stahlbänder wurden glücklicherweise wieder entfernt und die Bruchstellen anderweitig verfestigt. Quellen und Literatur: Forschungen und Arbeitsberichte aus den Jahrgangsberichten der Freunde des Neunhofer Landes Nr. 29 – Lothar Schnabel – Juni 2004 – S. 34 ff. Bilder von Wilfrid Muscat, 09.11.2014
KoordinateN 49° 32,340 O 11° 02,176
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Sühnekreuze & Mordsteine