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ID / Status6496 / verschwunden / undokumentiert
Land / BundeslandDeutschland / Baden-Württemberg / Landkreis Esslingen
Ort72649 Wolfschlugen (I)
StandortLinks an der Straße nach Neuhausen, ca. 1,25 km nördlich Wolfschlugen.
TypSteinkreuz
Maße / Material / keine Angabe
KoordinatenStandort N 48° 40.084' O 9° 17.06' anzeigen mit:
Google-Maps Karte I
Koordinaten Google-Maps Karte II

Lagestatusgeschätzt nach Lagebeschreibung
Literatur

Dort haben zwei einander umgebracht. – Ein Mädchen sei hier mit einer Spindel erstochen worden.
Wurde ca. 1975 entfernt.
Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg; Losch, Bernhard; 1981

Bild
Literatur

Dicht an der Straße von Wolfschlugen nach Neuhausen, etwa 100 Meter bis zur Markungsgrenze Wolfschlugen - Neuhausen, steht oben auf der Straßenböschung dieses alte 0,30 Meter starke Kreuz. Herr Pfarrer Zeller in Wolfschlugen berichtet darüber: "In der Zeit, als noch Leute von Wolfschlugen, auch Männer, mit ihren Spinnrocken nach Neuhausen zum Spinnen in den Lichtkarz gingen, sei ein Mädchen, wohl aus Eifersucht, mit einer Spindel erstochen worden. Nach einer anderen Version hat sich ein Hausierer, der mit Spindeln handelte, dort mit einer Spindel selbst getötet. Ueber die Zeit konnte ich nichts erfahren, auch im Totenbuch des 17. und 18.Jahrhunderts finden sich keine Anhaltspunkte." In der Nähe dieses Kreuzes befindet sich auch ein "Asyl", eine deutsche Fried- oder Freistätte. Die alte Oberamtsbeschreibung von Nürtingen sagt darüber: "Auf dem Weg nach kathol. Neuhausen, aber noch auf Markung Wolfschlugen, befindet sich (1848) ein Wiesenplätzchen, ½ Ruthen im Umfang, welches früher ein Asyl für Verbrecher gewesen sein soll". Herr Pfarrer Zeller schreibt hierzu: "Vor einigen Jahrzehnten war noch eine Hecke von dem kleinen Wiesenplätzchen, das der "kleine Garten" genannt wurde, vorhanden. Mein alter Kirchenpfleger sagte, wenn ein Verbrecher von diesem Asyl aus in einer Stunde auf das Gericht nach Neussen gelaufen sei, sei ihm das Leben geschenkt worden". Es sei hier erwähnt, daß z.B. Tübingen von alters her eine Freistätte für Geächtete, Totschläger usw. hatte. Ein berühmtes Asyl war das Freistüble in Christophstal bei Freudenstadt. Zwischen Wendelsheim und Oberndorf a.N. an der Grenze der Oberämter Rottenburg - Herrenberg war ein Freiplätzle eingemarkt und mit Zentsteinen umgeben, das 1874 noch keinen Eigentümer hatte. Auch die Insel Mainau (Bodensee) war Asyl des deutschen Ordens 1520. Auf Plattenhardter Markung gibt es heute noch ein Gewann mit Namen "Freiäcker".
Denkmale der Filder aus vergangenen Tagen; Weißer, Rudolf; 1929


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Sühnekreuze & Mordsteine