Deutschland Thüringen Ilm-Kreis

Dienstedt-Hettstedt (I)


Blick zum Standort
Foto: Baltes (2009)

die andere Seite
Foto: Baltes (2009)

seitliche Ansicht
Foto: Baltes (2009)

Standort 2005
Foto: Ache

Foto: Ache (2005)

Foto: Ache (2005)

Abbildung bei
Störzner (1984)

PLZ: 99326

GPS: N 50° 48.395', O 11° 09.848'

Standort: Am westlichen Ortsrand.

Größe / Material: 115:55:20 / Sandstein

Geschichte: Sollte sich das Schriftstück im Stadtarchiv Rudolstadt auf dieses Steinkreuz beziehen, so wurde es früher "Hoyerskreuz" genannt.

Am westlichen Ortsrand, 30m nördlich der Landstraße nach Ellichleben, 10m westlich des hier beran ins Feld führenden Weges, am Hang. Steinkreuz(?). Der Stein wurde 1982 durch F. Gebser, Dienstedt, etwa 150m südlich des jetzigen Standortes aufgefunden. Er diente dort lange Zeit als Zaunpfeiler (Arme im Erdreich). Durch F. Gebser, Dienstedt, nach dem Auffinden sichergestellt und im November 1982 am jetzigen Standort aufgerichtet. Dabei in Zementsockel gebettet. Starke oberflächliche Verwitterung. Zahlreiche alte Abschläge sowie spätere Aussparungen, teilweise verfüllt. Am unteren Schaft länglich-ovaler Durchbruch (natürlich?). Ursprünglich soll das Steinkreuz etwa 100m östlich des jetzigen Standortes, ebenfalls an der Straße nach Ellichleben, gestanden haben; zumindest ist dort historisch ein Steinkreuz nachgewiesen. 1609: "Von der Mühle hinaus an der Strasse, wo uff Elchleben gehet, hat vor Zeiten ein Creutz an einem Garten gestanden, das Hoyers Creütz genandt, den Garten hat Hans Rohr der Müller..." (Stadtarchiv Rudolstadt, Regierung Rudolstadt, Nr.248, Bl.66a).
Lateinische Kreuzform. Gerundete Übergänge. Verstümmelt. Gesamtlänge: 150cm. (Störzner 1984)

Sage:

Quellen und Literatur:
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.20
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Fotos von Februar 2005)
Ergänzungen von Ulrich Baltes, Suhl (Fotos von August 2009)



Dienstedt-Hettstedt (II)


Blick zum Standort
Foto: Baltes (2009)

Standort 2005
Foto: Ache

Foto: Ache (2005)

Foto: Ache (2005)

Abbildung bei
Störzner (1984)

GPS: N 50° 48.222', O 11° 10.063'

Standort: Neben dem Waidstein in der parkähnlichen Anlage an der Ilm.

Größe / Material: 100:76:19 / Kalkstein

Geschichte: Benennung: "Betkreuz". Auf der Erläuterungstafel am Steinkreuz ist zu lesen:
Betkreuz (Lateinische Kreuzform). Vorheriger Standort: Wachtelberg, Hexenacker ca. 2.500m nordöstlich des Ortes, am Waldweg zwischen Dienstedt und Rittersdorf. Am vorherigen Standort umgeworfen u. zerbrochen. 1960/61 durch Felix Gebser Dienstedt sichergestellt, instandgesetzt u. am jetzigen Standort aufgestellt.
Störzner (1984) benennt als Standort noch das ehemalige Kulturhaus, Anwohner nennen das Gasthaus "Zum Löwen".

Im nordöstlichen Teil des Ortes, 4m östlich der von Kranichfeld in den Ort führenden Landstraße, dicht vor dem Haus Straße der Freundschaft Nr.61 (Kulturhaus). Flurnamen am vorigen Standort: Wachtelberg; Hexenacker. Benennung: Betkreuz.
Bis 1960/ 61 stand das Steinkreuz etwa 2500m nordöstlich des Ortes, im Verlauf der Gemarkungsgrenze Dienstedt / Rittersdorf, Kr. Weimar-Land, am Waldweg zwischen den beiden Orten. Am vorherigen Standort umgeworfen und zerbrochen. Daraufhin von F. Gebser, Dienstedt, sichergestellt, instandgesetzt und am jetzigen Standort aufgestellt.
Lateinische Kreuzform. Unregelmäßig. Auf dem Scheitel des Kopfes: Grenzkerbe.
Historische Erwähnung: 1841: "ist ein Linienstein seht groß mit einem Kreuz in Schuhmanns Holze aus Rittersdorf. Man spricht von diesem Steine daß derselbe noch aus alten Zeiten her röhre, wo unsere Groß ältern ihren Gott angebetet hätten." (Unger 1982, nach den Flurakten der Gemeinde Dienstedt).
In der älteren Literatur auch unter Rittersdorf geführt. (Störzner 1984)

Sage: Dieses Steinkreuz wird im Volksmund als Hexenstein, auch Bet- oder Bonifatusstein, bezeichnet und es steht jetzt auf dem Dienstedter Anger. Ehemals stand es an der Flurgrenze Rittersdorf- Dienstedt in der Nähe der alten Körnerstraße. Hier soll eine Hexe unter dem Kreuz begraben worden sein. Andere behaupten, an dieser Stelle hätte man eines Tages eine arbeitsame, ehrliche Großmutter ermordet aufgefunden. Von ihren Angehörigen sei ihr zu Ehren das schlichte Steinkreuz gesetzt worden.

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.34, Nr.515
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens. Nachtrag, 1965, S.3, Nr.515
Unger, P. - Sagen und Überlieferungen zu Steinkreuzen im Kreis Arnstadt, in: Urgeschichte und Heimatforschung 19, 1982, S.50, Nr.4
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.19
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Fotos von Februar 2005)
Ergänzungen von Ulrich Baltes, Suhl (Fotos von August 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine