Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Kleve

Kevelaer


Blick zum Standort

die Inschrift-Tafeln

PLZ: 47623

GPS:

Standort: Östlich an der "Kroatenstraße", nördlich neben dem Haus Nr.70.

Größe / Material: 102:64:16 / Kalkstein

Geschichte: Benennung: "Kroatenkreuz". Die Schauseite des Kreuzes ist ganz mit Schriftzeichen bedeckt. Diese sind völlig verwittert und unleserlich.
Das Steinkreuz erinnert daran, daß im 30jährigen Kriege 100 Einwohner von kroatischen Soldaten, die auf katholischer Seite kämpften, ermordet wurden. Wie berichtet wird, sollen von einer Schanze der Stadt aus auf Kroaten geschossen worden sein. Diese erstürmten die Schanze und metzelten alle darin befindlichen Einwohner, bis auf drei, nieder.
Das Kreuz steht auf einem Postament aus Steinbrocken. Sein Mittelteil mit dem Steinkreuz ist gegen die gleichhohen Seitenteile erhöht. In dem Postament sind zwei weiße Steinplatten eingelassen mit folgendem eingemeißelten und schwarz nachgemalten Text:
a) (Im Mittelteil):
Anno 1635
den eersten Augustus
alzoo deesen dato verklaert
zyn hier op deze Schanz
bie 100 Menschenh vermoord
Bidt voer de Tiele
op dat God
haer in der eeuwigheid
genadig zyn will.


Im Jahre 1635 d. Iten August,
wie dieses Datum angibt,
wurden hier auf dieser Schanze
gegen 100 Menschen
ermordet.
Betet für ihre Seelen,
damit Gott
ihnen in der Ewigkeit
gnädig sein möge.
Es ist naheliegend, daß der erste, niederdeutsche Teil des Textes, die unleserlich gewordene Inschrift auf dem Steinkreuz wiedergibt.
b) (im rechten Seitenteil):
Ovaj kriz stoji kao
spornen na križni put
hrvatskog naroda.
Molimo pred hjim da
se nikad ne ponovi
ono, sto se ovdje zbilo
1635-1935
Dieser Kreuz steht als
Erinnerung an den
Kreuzweg des
kroatischen Volkes.
Beten wir, daß es sich nie
wiederholt, was hier
geschehen ist.
Hrvatski hodoćasnici
Die letzten beiden Worte bedeuten übersetzt "kroatische Pilger".

Sage:

Quellen und Literatur:
Welters, A. - Het Limburgische Veldkruis, 1929, S.279
Feltgen, H. und G. - Zeugen am Wege, Heiligenhäuschen und Flurkreuze, Reihe: Niederrhein erleben, 1989, S.43-44 u. Abb. S.44
recherchiert und bebildert von Gernot Werner, Balgstädt (Fotos vom 5.04.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine