Deutschland
Bayern
Lkr. Regensburg
Kallmünz (I)
PLZ:
93183
GPS:
Standort:
Wenn man in Kallmünz vom äußeren Markt in den inneren geht,
sieht man in der rechten Brüstungswand der Naabbrücke das doppelte Steinkreuz.
Größe / Material:
links: 75:46:14 / Kalkstein
rechts: 72:49:17 / Kalkstein
Geschichte:
Es handelt sich hierbei um eine sehr seltene Steinkreuzform. Die beiden
Kreuze sind aus einem Stück gefertigt und an den Querarmen miteinander verbunden. In die Kreuze sind Zeichen eingegraben, von denen man das eine als eine
Schere, die zwei anderen als ein rundes und ein langes Brot
deuten kann.
Beide Steinkreuze sind aus einem Stück (!) roh gearbeitet und sowohl an den Armenden als auch am Fuß miteinander verbunden. Angedeutete Malteserkreuzform
bei beiden Steinen. Bei R 13 ist im Kreuzungspunkt eine offene Schere noch relativ deutlich sichtbar, R 14 weist
mehrere, schwer zu deutende Eingravierungen auf. Sie wurden als ein rundes und ein langes Brot gedeutet.
J.B. Laßleben, Kallmünz, konnte 1927 die Zeichen noch als Wecken, ein Laiblein Brot und eine Brezel identifizieren. Beide Kreuze sind am Fußteil beschädigt, R 14
besitzt nur noch ein stark verstümmeltes Kopfstück. (Schmeissner 1977)
Sage:
1. Der Sage nach soll hier ein Schneider einen Bäcker erstochen haben (Variation:
umgekehrte Reihenfolge).
2. In einer Abwandlung der obigen Sage sollen ein Schneider und ein Bäcker, beide aus Kallmünz, auf der Naabbrücke einen Zweikampf ausgetragen haben, der für
beide tödlich endete.
Quellen und Literatur:
• Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, R 13-14, S.214-215
• recherchiert und bebildert von Michael Betz, Weiden (Foto von 4.04.2009)
Kallmünz (II)
Detail Relief |
GPS:
N 49° 9,744', O 11° 56,973'
Standort:
In der "Vilsgasse" in Kallmünz gegenüber Hausnr. 52 und der Wegkapelle "Auf der Rast" in die Gartenmauer eingelassen.
Größe / Material:
81:57:21 / Kalkstein
Geschichte:
Nach der Beschreibung bei Lassleben (1904) handelt es sich um ein Sühnekreuz
mit einem mutmaßlichen Weberschiffchen. Die Abmessungen des Zeichens sind 28x8cm. Die Hintergründe zu
diesem Kreuz sind jedoch unbekannt. Ebenso ist der ursprüngliche Standort ungewiss. Das bayerische Landesamt für Denkmalpflege führt das Kreuz unter der
Aktennummer D-3-75-156-110 mit den möglichen Funktionen Kreuz, Sühnekreuz oder Wegekreuz. Weiter wird es beschrieben mit "Steinkreuz, lateinische Form
mit verbreiterten Enden, 16.Jh.“
Steinkreuz am w Ortsausgang zur Straße nach Traidendorf, in eine Gartenumzäunungsmauer des Anwesens Eichenseer eingelassen (früher war hier die Steinmauer des sog. Widtmannschen Eiskellers).
88-55-21, Kalkstein. Gewöhnliche Kreuzform, sehr roh gearbeitet, mit senkrechter Reliefdarstellung, die wohl ein Weberschiffchen
darstellen soll. Keine Sagen erfragbar. (Schmeissner 1977)
Sage:
Quellen und Literatur:
• Lassleben, J.B. - Kallmünz - die Perle des Nabtals, 1904
• Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, R 15, S.215
• recherchiert und bebildert von Dietmar G. Schmid, Weiden (Fotos vom 06.08.2008)