Aš / Asch (I)


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Standort: Das Steinkreuz steht etwa 620m westlich der Bahnlinie Asch - Roßbach und etwa 170m nordöstlich von Zwischenstein 17/11 (GPS: N 50° 13,407' O 12° 09,725') der bayerisch-böhmischen Grenze. Es ist schwierig zu finden, da die Gegend westlich des Bahndamms 45 Jahre Grenzgebiet war und durch einen Signalzaun von der übrigen Landschaft abgetrennt war. Somit wurde die natürliche Vegetation dort kaum gestört, und erst allmählich macht sich landwirtschaftliche Nutzung breit. Das Gelände ist somit sehr unübersichtlich und schwer zugänglich. Im Museum Asch (riesiges Archiv über die Steinkreuze der Umgebung!) findet sich noch folgende Ortsbeschreibung: "Es steht etwa 0,5km westlich in der Verlängerung der Kvapilova ulice (früher Friesenstraße), im Quellgebiet des Ascher Wasserwerks bei dem (jetzt nach Asch eingemeindeten) Krásna (Schönbach)."

Größe / Material: 110:83:20 / Granit

Geschichte: Ein stark verwittertes lateinisches Kreuz, als alter Flurname ist "Bahnloh" überliefert.

Das Kreuz ist rückwärts geneigt und weist Spuren von eingeschlagenen Geschossen auf. (Alberti 1939/40)

An demselben Wege steht etliche hundert Schritte weiter westwärts ein fünftes Steinkreuz, und zwar ebenfalls an dem Damme eines ausgetrockneten Teiches, welcher einst zur Ascher Inspektur gehört haben soll.
An Gestalt gleicht es dem Schönbacher Kreuze (verschwunden), nur ist es ein wenig kleiner; denn Arme und Stamm sind nur 28cm breit und 21cm stark. Erstere sind, wie beim Schönbacher Kreuz, ziemlich genau nach Nord und Süd gerichtet.
Vor Jahren war dieses Kreuz so tief in das Erdreich gesunken, daß es der Rasen fast vollständigbedeckte: Herr Weldary ließ es heben und wieder gerade richten. Bei dieser Gelegenheit wurde der Boden ringsum bis zur Tiefe von fast sechs Fuß aufgegraben, ohne daß man auf den Grund des Kreuzes gekommen wäre. Auch wurde nicht das Geringste gefunden, was die Sage bestätigen könnte daß unter dem Kreuz ein französischer Offizier begraben liege. (Alberti 1897)

Sage: 1.Nach nicht bestätigten Überlieferungen soll hier ein französischer Offizier gegraben liegen.
2. Noch weniger Glauben verdient die Erzählung, daß an der Stelle des Kreuzes einst zwei Mäher sich derart mit ihren Sensen bekämpft hätten, daß einer todt auf dem Platze blieb. (Alberti 1897)

Quellen und Literatur:
Alberti, Karl - Ueber die Bedeutung der Kreuzsteine insbesondere der Ascher Bezirkes, Asch 1897, S.12-13
Rogler, J. Richard - Die Ascher Kreuzsteine, in: Heimatjahrbuch, Für das Ascher Land 1926, 2.Jg., S.83
Alberti, Karl - Wo stehen im Ascher Bezirk steinerne Kreuze? Aus: Beiträge zur Geschichte der Stadt Asch und des Ascher Bezirkes, Band I: Vom Mittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg, Verlag des Bezirkslehrervereins Asch, 1.Auflage, 1934, S.155
Alberti, Karl - Wo stehen im Ascher Bezirk steinerne Kreuze? aus: Beiträge zur Geschichte der Stadt Asch und des Ascher Bezirkes, Band I: Vom Mittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg, Verlag des Bezirkslehrervereins Asch. 2.Auflage, 1939-1940
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.76, laufende Nr.4
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.105, Nr.0019
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale (Fotos vom 18.6.2008) und Uwe Stößel, Saalfeld




Aš / Asch (II)


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Abbildung bei
Alberti (1934)

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Standort: Das Steinkreuz steht in einer Wiese in einem Straßendreieck links an der Wernersreuther Straße (Vernéřovská) und rechts der Straße zum Friedhof und Hainberg. Das Steinkreuz stand ursprünglich an der Kreuzwiese.

Größe / Material: 86:90:21 / Granit

Geschichte: In der Senkung zwischen dem Hainberg und dem Lerchenpöhl liegt eine Flur, welche seit alter Zeit den Namen "Beim steinernen Kreuz" führt
Diese Bezeichnung rührt von einem uralten Granitkreuz her, welches sich bei der Abzweigung des Niederreuther Weges von dem Wernersreuther befindet. An der selben Stelle treffen auch zwei aus den Ascher Stadttheilen kommende Wege zusammen.
Im laufe der Jahrhunderte ist das "steinerne Kreuz" von Wind und Wetter arg mitgenommen worden. Der obere Theil seines Stammes ist nur noch zur Hälfte vorhanden, der eine Seitenarm ist sehr beschädigt, alle Ecken und Kanten haben mehr oder weniger gelitten. Doch ist noch deutlich zu erkennen, dass sowohl der Stamm als auch die Arme ursprünglich rechtwinklig behauen, etwa 40cm breit und halb so stark waren. Die Gesamthöhe und -breite des Kreuzes dürfte etwas über 1m betragen haben.
Vor Jahren war das steinerne Kreuz zu Boden gesunken. Herr Georg Unger, der sich als "Vater des Hainberges" ein so unvergängliches Verdienst um unsere Stadt erworben hat und sich auch wiederholt mit glücklicher Hand für die Erhaltung von Alterthümern bemühte, ließ es wieder heben und in die frühere Lage bringen, sodaß der eine Arm ziemlich genau nach Norden, der andere nach Süden zeigt. Mit der Breitseite ist das Kreuz also nach dem Ascher Marktplatz gewendet.
Herr Unger ließ nun auch die granitene Säule wieder aufrichten, welche unmittelbar neben dem Kreuze steht und ungefähr die Höhe desselben hat. Sie scheint ebenfalls sehr alt zu sein und ist vielleicht der übrig gebliebene Stamm eines ehemaligen zweiten Kreuzes, dessen Seitenarme seit langem abgebrochen oder abgehauen sind. Die Gestalt desselben müsste übrigens von der des "steinernen Kreuzes" bedeutend abgewichen sein, da Stamm und Arme nur die breite von 23cm gehabt haben dürften. (Albert 1897)

Sage: Schon mancher Vorübergehende blieb vor diesen stummen Zeugen vergangener Jahrhunderte einen Augenblick stehen und fragte sich sinnend, was Kreuz und Säule wohl zu bedeuten haben?
Nach einer alten Überlieferung ist das "steinerne Kreuz" der Grabstein eines schwedischen Obersten, welcher in einem Gefecht des dreißigjährigen Krieges daselbst geblieben sein soll.
Von dieser Schlacht wußten wir in unsere Knabenzeit viel zu erzählen. Kleine Hufeisen, welche auf den Hainbergfeldern gefunden wurden, schrieben wir gefallenen Kriegspferden zu. Die "Kaiserlichen" sollten ihre Schanzen auf dem Lerchenpöhl, die "Schweden" auf dem Hainberg gehabt haben. Ja wir redeten uns sogar ein, daß die rundlichen Vertiefungen im Hainbergfelsen von den Kanonenkugeln herrühren, welche vom Lerchenpöhl aus hinübergeschossen wurden wären.
Später erfuhren wir freilich zu unsere Enttäuschung, daß diese Vertiefungen durch die Verwitterung des Glimmerschiefers unter dem wechselnden Einfluß von Regen und Sonnenschein entstehen.
Und der Sage von dem schwedischen Oberst dürfte wohl kaum mehr Glauben zu schenken sein. (Albert 1897)

Quellen und Literatur:
Alberti, Karl - Ueber die Bedeutung der Kreuzsteine insbesondere der Ascher Bezirkes, Asch 1897, S.5-7
Rogler, J. Richard - Die Ascher Kreuzsteine, in: Heimatjahrbuch, Für das Ascher Land 1926, 2.Jg., S.83
Alberti, Karl - Beim "steinernen Kreuz". aus: Beiträge zur Geschichte der Stadt Asch und des Ascher Bezirkes, Band I: Vom Mittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg, Verlag des Bezirkslehrervereins Asch, 1.Auflage, 1934, S.149-150 und Tafel II, Foto: F. Swoboda
Alberti, Karl - Beim "steinernen Kreuz". aus: Beiträge zur Geschichte der Stadt Asch und des Ascher Bezirkes, Band I: Vom Mittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg, Verlag des Bezirkslehrervereins Asch. 2.Auflage, 1939-1940
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.76, laufende Nr.1
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.105, Nr.0017
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale (Fotos vom 18.6.2008) und Uwe Stößel, Saalfeld




Aš / Asch (III)


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Standort: Dieses Kreuz befindet sich im östlichen Stadtgebiet und steht im Schulhof der Základni škola (Grundschule, früher Bergschule) am Zaun zur Hlávkova ulice (die frühere Albert-Kirchhoff-Straße).

Größe / Material: 103:85:23 / Granit

Geschichte: Der Nassengruber Weg war durch viele Jahrhunderte die Verbindungsstraße zwischen Asch und Eger und befand sich zeitweise in einem so schlechten Zustande, daß die Fuhrleute ihre Wagen aus dem ausgefahrenen Geleise auf den seitlichen Rain lenkten, wo nun die Räder den einen Arm des zur Seite geneigten Kreuzes fast ganz abgewetzt haben. Bürgermeister Chr. Geipel ließ das Kreuz wieder aufrichten; es wurde aber seither wegen der Anlegung eines Kanales in den Schulgarten gebracht. (Alberti 1939/40)
Dieser letzte Teil des letzten Satzes war in der ersten Auflage des Buches 1934 nicht enthalten, demnach ist das Kreuz zwischen 1934 und 1939 in den Schulhof versetzt worden.

Mitte Mai 1925 ließ die Ascher Stadtgemeinde über Ersuchen des Natur- und kulturhistorischen Vereins (Museumsvereins) drei der alten Steinkreuze im Gebiet der Stadt wieder aufrichten, wobei der ursprüngliche Standort wie auch die bisherige Art der Aufstellung, soweit dies zu erkennen war, streng beibehalten wurde.
Das erste dieser Kreuz steht in der östlichen Wegegabelung vor dem Bergschulhaus [...]
[...] Von diesen drei Kreuzen war das bei der Bergschule infolge seines ungünstigen Standes im spitzen Winkel der dortigen Wegekreuzung am meisten den Beschädigungen durch vorbeifahrende Fuhrwerke ausgesetzt, sodaß von dem nach Norden gerichteten Arm fast nichts mehr übrig geblieben ist.
Das Kreuz bei der Bergschule übt trotz seiner bedauernswerten Verunstaltung , frontal gesehen, einen starken Eindruck auf den Beschauer aus, denn seine Standhöhe beträgt 110 Zentimeter, die volle Breite über die Arme ca. 120 Zentimeter, seine Dicke jedoch ca. 22 Zentimeter, sehr wenig im Vergleich zu den anderen Kreuzen. Der breite Stamm misst 52 Zentimeter. (Rogler 1926)

Am südwestlichen Abhange des Lerchenpöhls breitet sich eine zweite Flur aus, welche den Namen "Beim steinernen Kreuz" führt.
Das Steinkreuz, von welchem sie den Namen hat, befindet sich etliche hundert Schritte oberhalb des Ascher Armenhauses an dem Nassengruber Weg, und zwar bei der Abzweigung eines nach den Lerchehäusern führenden Feldweges.
Nach dem Grade seiner Verwitterung zu schließen, scheint es noch älter zu sein als das "steinerne Kreuz" am Wernersreuther Wege. Schon seit langem zur Seite gesunken, wurde es von vorüberfahrenden Wagen arg beschädigt. Gegenwärtig ist es soweit vom Rasen überwachsen, daß die Kreuzform nur bei genauer Besichtigung zu erkennen ist.
Als Beweis für ein sehr hohes Alter dieses Kreuzes könnte vielleicht auch seine plumpe Massigkeit gelten; denn der Stamm ist 52cm breit, die Arme scheinen nicht viel schmäler, jedoch nur 26cm lange gewesen zu sein; die Gesamtbreite betrug demnach 104cm. Näheres wird über die Größe und Gestalt dieses Kreuzes erst anzugeben sei, wenn es ausgegraben und wieder aufgerichtet sein wird. Seine Seitenarme dürften ursprünglich nach Nordost und Südwest gerichtet gewesen sein; es war als auch dieses Kreuz nach dem Ascher Markt gewendet, d.h. mit der Breitseite dahin gerichtet. (Alberti 1897)

Sage:

Quellen und Literatur:
Alberti, Karl - Ueber die Bedeutung der Kreuzsteine insbesondere der Ascher Bezirkes, Asch 1897, S.10-11
Rogler, J. Richard - Die Ascher Kreuzsteine, in: Heimatjahrbuch, Für das Ascher Land 1926, 2.Jg., S.82-83
Alberti, Karl - Beim "steinernen Kreuz". aus: Beiträge zur Geschichte der Stadt Asch und des Ascher Bezirkes, Band I: Vom Mittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg, Verlag des Bezirkslehrervereins Asch, 1.Auflage, 1934, S.154
Alberti, Karl - Beim "steinernen Kreuz". aus: Beiträge zur Geschichte der Stadt Asch und des Ascher Bezirkes, Band I: Vom Mittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg, Verlag des Bezirkslehrervereins Asch. 2.Auflage, 1939-1940
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.76, laufende Nr.2
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.105, Nr.0018
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale (Fotos vom 18.6.2008) und Uwe Stößel, Saalfeld


Sühnekreuze & Mordsteine