Drmaly / Türmaul


Blick zum Standort

Inschrift

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Skizze bei
Kamenné kříže (2001)

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Standort: Drmaly / Türmaul ist heute ein Ortsteil von Vysoká Pec / Hohenofen und liegt etwa 2km nordöstlich von Jirkov / Görkau. Das Steinkreuz steht innerhalb der Forstbaumschule fast am Zaun dort, wo die Straße in einem scharfen Knick nach Nordosten wendet.

Größe / Material: 74:66:22 / Granit

Geschichte: Das Steinkreuz ist sehr regelmäßig bearbeitet, die Kanten sind zum Teil abgeschlagen. Der verwendete Granit ist sehr feinkörnig und die geraden Flächen scheinen mit dem Stockhammer geglättet worden zu sein. Die Inschrift lautet:
FRANZ ANDON RICHTER
AUS TOERMMEL WORDE
ALHIR DORCH EINEN WACH
EN ERSCHLAGEN JAHR
1811
Im Jahre 1999 wurde das Steinkreuz am jetzigen Standort wieder aufgestellt.

238) Türmaul: Auf einer Wiese unter dem Forsthause "Gestüt".
Inschrift:
"FRANZANDONRICHTER AUS TOERMMEL WORD ALHIR DORCH EINEN WACHEN ERSCHLAGEN JAHR 1811".
Siehe: Schellberger, a.a.O. S.21. (Dreyhausen 1940)

[...] mit der weiten, sonnigen Wiese unter dem Forsthause Gestüt bei Türmaul. Auf einem nach Osten gerichteten Steinkreuz lesen wir: FRANZ ANDONRICHDER AUS TOERMMEL WORD / ALHIR DORCH EINEN WACH / EN ERSCHLAGEN. IAHR / 1811. Ungewöhnlich niedrig ist der Kopf des Kreuzes (13'5, während der Querbalken 26 hoch ist, der freie Fuß 34'5). Sollte es wirklich ein umgearbeitetes altes Sühnkreuz sein? Ich halte dies nicht für sehr wahrscheinlich (74, 66, 22). Das Kreuz ist sehr regelmäßig gestaltet, die Schrift zeigt alte Formen: die Wiese heißt Kreuzwiese. (Schellberger 1929)

10a. Ein ähnlich aussehendes Kreuz, über das mir, gleichwie über das vorige, Herr Rentmeister Fischer aus Görkau berichtete und das laut einer darauf befindlichen Inschrift zur Erinnerung für den durch einen "wachen" (Wagen) erschlagenen Franz Anton Richter im Jahre 1811 errichtet worden sein soll, steht zwischen Türmaul und Rotenhaus (bei Görkau). Nach der Aussage des Herrn Rentmeisters Fischer macht dieses Kreuz aber den Eindruck, als wenn es ein umgearbeitetes Sühnkreuz wäre. Beispiele davon kennen wir mehrere. Im besonderen bringen wir ein solches im Juni-(Karlsbader-)Heft der volkskundlichen Zeitschrift "Unser Egerland" (aus Karlsbad) zur Besprechung. Auf einzelnen von ihnen sind auch neuere Eisenkreuze angebracht worden, wie z.B. auf dem in Nummer 28 dargestellten. (Wilhelm 1906)

Sage:

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Zur Geschichte der alten Steinkreuze, Ruhsteine u. Marterln., in: Erzgebirgs-Zeitung, 27.Jg., Heft 7, Juli 1906, S.153
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.110, Nr.238
Schellberger, Ludwig - Heimatkunde des Bezirkes Komotau, 2.Band: Kultur, 5.Heft: Die Kunstdenkmäler, Brüx 1929, S.21, 107 Anm.5
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.134, Nr.1602
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach/Saale (Fotos von 27.05.2013)


Sühnekreuze & Mordsteine