Studený / Kaltenbach


Die Initialen am
Felsüberhang

PLZ:

GPS:

Standort: Studený / Kaltenbach ist ein Ortsteil von Kunratice / Kunnersdorf. In Studený folgt man der roten Markierung in den Paulinengrund / Pavlino ůdolí. Vorbei an einem restaurierten Felsenaltar aus dem Jahr 1760 mit einem Bildnis der Hilfreichen Mutter Gottes und an "Na pile" / "An der Säge" geht man noch etwa 300 Meter entlang des Kaltenbaches / Studený potok. Kurz bevor von links das sog. Brückl-Wasser (auch Rauschenfloß) - auf aktuellen Karten unbezeichnet - einmündet, steht das Steinkreuz auf einer kleinen Anhöhe oberhalb des linken Ufers des Kaltenbaches. Es kann nicht übersehen werden.
Dr. Rolf Böhms Karte "Böhmische Schweiz", 3.Aufl. 2011 (M 1:40.000) ist nach unserem Wissen bisher die einzige handelsübliche Karte, auf der der Standort des Kreuzes eingezeichnet ist.

Größe / Material: 68:47:25 /Sandstein

Geschichte: Der frühere Standort war etwa 250 Meter weiter westlich im Paulinengrund, am Zusammenfluss des Kaltenbaches / Studený potok mit dem Kreibitzbach / Chřibská Kamenice. Es lag nach dem 2.Weltkrieg jahrelang umgestoßen im Kaltenbach. Dabei soll auch ein Arm abgebrochen sein. Im April 1989 wurde das Steinkreuz geborgen und an den heutigen Standort gebracht. Es überstand zum Glück das Hochwasser im August 2010, welches auch in Kaltenbach und im Paulinengrund schwere Schäden anrichtete.
Franz Stübel (genannt Stübelhannes), ein schon älterer Mann aus Kaltenbach, starb im Jahre 1806 auf dem Rückweg von einem Kirchgang nach Dittersbach / Jetřichovice an einem Schwächeanfall oder Herzversagen. Kaltenbach war zu dieser Zeit nach Dittersbach eingepfarrt.
Am o.g. Zusammenfluss von Kaltenbach und Kreibitzbach zweigt der blau markierter Wanderweg nach Rennersdorf / Rynartice ab (die rote Markierung führt weiter durch den Paulinengrund nach Jetřichovice / Dittersbach). Bei diesem Abzweig können wir unter einem Felsüberhang die Initialen F:St: und rechts davon die Buchstaben E und V und die Jahreszahl 1828 entdecken. Das ist die Stelle, an der Franz Stübel damals tot aufgefunden wurde. Nur wenige Meter entfernt war auch der ursprüngliche Standort des Steinkreuzes.
Gefährdungen: Evtl. Hochwasser, Waldarbeit, Vandalismus. Nahe beim jetzigen Standort sollen vor einiger Zeit Kinder im Kaltenbach einen kleinen Staudamm gebaut und dabei ausgerechnet auch das Steinkreuz mit "verwendet" haben. Zwei tschechische Bürger haben das Denkmal wieder geborgen, gereinigt und aufgestellt.

Kaltenbach: Am rechten Ufer des Kaltenbaches, vor der Einmündung in den Kreibitzbach.
"Hier soll ein Kaltenbacher, der aus der Kirche von Dittersbach kam, plötzlich verschieden sein."
Siehe: Krahl, a.a.O. S.72. (Dreyhausen 1940)

Sage:

Quellen und Literatur:
Krahl, F. - Die alten Steinkreuze im Tetschner Bezirk, 1923, S.72
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.137, Nr.430
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.83, Nr.0517
Drobné památky v Českém Švýcarsku / Kleine Denkmale in der Böhmischen Schweiz. Faltblatt der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz, Krásná Lípa 2010, S.5
Belisová, Natalie / Patzelt, Zdeněk / Sojka, Václav - Volkstümliche Denkmäler der Böhmischen Schweiz. České Švýcarsko o.p.s., 2011, S.108
Slavíčková, Hana / Tůmová, Jitka - Krajina pod Studencem v proměnách doby, Hrsg.: Občanské sdružení pod Studencem, 2011 (dt. Ausgabe: "Die Region unter dem Kaltenberg im Wandel der Zeit", z.Zt. vergriffen), S.292
Řezáč, Láďa - Smírčí kříž dvakrát jinak / Ein Sühnekreuz zweimal anders, in: Zeitschrift Patron Nr.4/2012, 23.Jg., S.18
smircikrize.euweb.cz: Studený (Kalten Bach) (eingesehen am 14.01.2014)
recherchiert und bebildert von Juliane und Andreas Prescher, Großschönau (Fotos vom 12.01.2014), Andreas Bültemeier, Strahwalde


Sühnekreuze & Mordsteine