Domina / Domina


Blick zum Standort

die andere Seite

Skizze bei
Kamenné kříže (2001)

PLZ:

GPS:

Standort: Das Steinkreuz ist nicht leicht zu finden. Von Suchdol / Dörnthal aus gelangt man kaum auf den Weg dorthin und auch Ortsbewohner kennen Stein und Standort nicht. Es empfiehlt sich daher ein größerer Umweg! In Komotau ab der S 13 parallel zur Lipská auf der Bezručova in nördlicher Richtung am Chomutovka entlang fahren, vorbei an der ersten (První Dolský Mlýn) und der zweiten (Druhí Dolský Mlýn) bis zur dritten Grundmühle (Třetí Dolský Mlýn). Dort findet man einen größeren, unbefestigten Parkplatz unmittelbar am Steinkreuz Křímov II (# 1003). Nun geht man wieder knapp 400m in Ostrichtung am Chomutovka - jetzt aber auf der südlichen Seite - zurück, bis der Weg vom Steinkreuz Domina (# 1601, knapp 400m entfernt) von Südwesten her neben einem Bächlein hier einmündet, wie man der Karte auf einer Infotafel dort entnehmen kann. Es steht somit etwa 800m südsüdwestlich der zweiten Grundmühle.

Größe / Material: 68:52:22 / Sandstein

Geschichte: Es ist ein streng rechteckig gearbeitetes Sandsteinkreuz, dessen Fuß breiter ist als der Kopf. Dadurch vergrößert sich die Fläche für Beschriftung:
Josef Georg
aus Domina Nro 16
den 26. Sep. 1857
durch einen
Holzwagen den
Geist aufgege
ben
Die Rückseite ist scharriert, ohne Inschrift und Zeichen.

206) Domina: An der Abzweigung des Weges nach Domina, zwischen der zweiten und dritten Grundmühle, den steilen Weg gegen Dörnthal empor.
"Unfallkreuz."
Inschrift: JOSEF GEORG AUS DOMINA NRO. 16 DEN SEPT. 1857 DURCH EINEN HOLZWAGEN DEN GEIST AUFGEGEBEN
Siehe: Schellberger, a.a.O. S.21. (Dreyhausen 1940)

Noch einmal muß ich zu einer Waldpartie einladen, diesmal in unser liebliches Grundtal. Zwischen der zweiten und dritten Grundmühle steigen wir in einer Schlucht den steilen Weg gegen Dörnthal empor, immer den rauschenden Bach entlang, beiderseits begleitet von hohen Fichten; an der Abzweigung des Weges nach Domina ragt zu unserer Rechten ein unversehrtes Unfallkreuz empor, das jüngste in unserem Bezirk. Von der Schriftform des 18.Jahrhunderts ist nichts mehr übrig: Josef Georg / aus Domina Nro 16 / den 26. Sep. 1857 / durch einen / Holzwagen den / den Geist aufgege / ben. Der "Setzer" hat hier zwei "Druckfehler" verschuldet: Das Wort den erscheint zweimal und der Zuname soll Goerg lauten. Über dieses Fuhrmannsunglück ist mir nachstehender Bericht zugekommen: "Josef Görg, ein Bruder des Leopold Görg, damals Hausbesitzer in Domina Nr.16, fuhr im Jahre 1857 nachts um zwei Uhr mit einer Fuhre Rinden bei Glatteis im Brettmüllerweg (Bratmüllerweg) in die Zeimühle (Zeinmühle, zweite Grundmühle), um Rinden stampfen zu lassen. Bei der gefährlichen Drehe im Halse kam der Wagen ins Schleudern, fiel um und erquetschte den Kutscher. Eine hinter dem Wagen gehende Frau holte den vorausgegangenen Besitzer L. Görg und Leute aus der zweiten Grundmühle. Sie konnten aber nur eine Leiche unter dem schweren Leiterwagen hervorziehen. An der Unglücksstelle wurde das Kreuz errichtet‘ (62, 52, 23). In der 2.Grundmühle soll Ölschlagen und Lohstampfen betrieben und das Öl bis nach Prag, die Lohe nach Eidlitz und Leneschitz geschafft worden sein. Die angeführte Erzählung stammt von dem gegenwärtigen Besitzer des genannten Hauses, H.E. Uhlig. (Schellberger 1929)

Sage:

Quellen und Literatur:
Schellberger, Ludwig - Heimatkunde des Bezirkes Komotau, 2.Band: Kultur, 5.Heft: Die Kunstdenkmäler, Brüx 1929, S.21-22
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.103, Nr.206
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.134, Nr.1601
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach/Saale (Fotos von 28.05.2013)


Sühnekreuze & Mordsteine