Deutschland Thüringen Kreisfreie Stadt Suhl

Wichtshausen / OT von Suhl


Foto von
Georgi (1938)
veröffentlicht bei
Störzner (1988)

Abbildungen bei
Störzner (1988)

PLZ: 98530

GPS:

Standort: Etwa 900m nördlich des Ortes, etwa 150m nördlich eines markanten Wegesterns (Futterkrippe!), zu dem man nach steilem Aufstieg vom Kuhbachtal aus (nach rechts in den Wald wenden!) gelangt. Am südwestlichen Rand des Weges, der am Wegestern am weitesten in nordöstliche Richtung wegführt.
Ort - Kuhbachtal - Kuhbach (Schild) - Sitzgruppe - Hinweisschild 1,1 km zum Säbelstein - steiler Aufstieg - Futterkrippe - von Futterkrippe ca. 150m.

Größe / Material: 70:65:33 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Schwertstein"; "Säbelstein". Im Schrifttum auch unter Ebertshausen geführt.
Alt verstümmelt. Ursprünglich wohl lateinische Kreuzform. Jetzt Längsbalken mit wuchtigem, rundlichem Oberteil mit verstümmelten Armansätzen. Der südliche Arm fehlt ganz, der nördliche ist im Ansatz erkennbar. Zahlreiche, teilweise beträchtliche Abschläge. Allgemeine oberflächige Verwitterung. Ostseite, auf dem Längsbalken im Umriß eingeritzt: Schwert mit Parierstange und (am Ende eingebogener) Griffangel (sichtbare Höhe 58; Breite 32; Stärke Klinge 6; Störke Parierstange 4cm). Ein Foto von 1938 (P. Georgi, Schleusingen) läßt erkennen, daß die Schwertklinge bis zum unteren Ende des Längsbalkens reicht. Das Foto von 1938 zeigt den Stein kopfstehend; 1959 stand er wieder riehtig.
Westseite, linear eingeritzt (nachträglich und einfach): lateinische Kreuzform (Br 14; H 38cm) auf Rechtecksockel. Jetzt kopfstehend. (Störzner 1988)

Sage: 1. Hier sollen sich zwei Jägerburschen, die dasselbe Mädchen liebten, gegenseitig getötet haben.
2. Das Kreuz soll zur Erinnerung an ein Duell zwischen zwei schwedischen Offizieren während des Dreißigjährigen Krieges errichtet worden sein.
3. Hier soll ein Duell zwischen einem Grafen von Henneberg und einem Grafen von Stolberg stattgefunden haben, das der Stolberger nicht überlebte. Anlass des Streites war ein erlegter Hirsch.
4. Beim Bau eines Hauses in Benshausen sei das Kreuz eingemauert worden. Daraufhin entstand solange eine schreckliche Unruhe, bis der Stein wieder an seiner ursprünglichen Stelle stand. Andre meinen auch, die Wichtshäuser Gemeinde habe den Stein zurückbegehrt.

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.64, Nr.428
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen / Inventar Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.105 (Suhl)
recherchiert und bebildert von Hans-Ulrich Gembusch, Uhlstädt-Kirchhasel


Sühnekreuze & Mordsteine