Deutschland Thüringen Saale-Holzland-Kreis

Rothenstein (I)

PLZ: 07751

GPS: N 50° 50.863', O 11° 36.115'

Standort: Vor der Kirche.

Größe / Material: 106:44:18 / Kalkstein

Geschichte: Das Steinkreuz ist im Mai 1969 bei Ausschahtungsarbeiten im Hausgrundstück Antemann im Erdboden gefunden und zunächst in der Kirche abgelagert worden. Der Schaft wurde damals nicht gefunden und ist von einem Steinmetz fachgerecht ersetzt worden. Auf beiden Seiten des Originalstückes sind Fragmente einer Inschrift zu erkennen, die leider nicht mehr lesbar ist.

Sage:

Quellen und Literatur:
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.42



Rothenstein (II)


Zustand 2013
Foto: Baltes

GPS: N 50° 50.676', O 11° 35.885'

Standort: Von Rothenstein über die Bahn nach Oelknitz, gleich rechts an der Bahn entlang (schmaler Fußweg) oder von Schöps aus über die Bahnschienen gleich nächste Abzweigung links, dann dem Feldweg bis zum Kreuz folgen.

Größe / Material: 95:53:11 / Kalkstein

Geschichte: Das Steinkreuz wurde restauriert und neu am gleichen Standort aufgestellt. (Baltes 01/2013)

1962 lehnte das Kreuz-Oberteil an der Zaunhecke. Der ursprüngliche Standort muß in der Nähe des jetzigen bzw. nahe an der alten Saalefurth gewesen sein. Der Schaft wurde erneuert.
Nach der ausführlichen Beschriftung erinnert der Gedenkstein an einen Unglücksfall, der sich 1582 beim Durchfahren der Saalefurt ereignete. Ein Kaufmann soll hier beim Durchfahren der Furt ertrunken sein. Die Inschrift ist nur noch in Fragmenten erhalten.
Vorderseite:
FACCNE
[...]N KAFFER E[...]
[...]NCKEN IM
WASSER ALDA
NACH DEM
Rückseite:
DIE KVTSCH
[UM]B FIEL D[EN]
XX MAI AN[NO]
MDLXXXII


Sage:

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.57, Nr.346
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.43
recherchiert und bebildert von Hans-Ulrich Gembusch, Uhlstädt-Kirchhasel
Ergänzungen von Ulrich Baltes, Suhl (Foto vom Januar 2013)



Rothenstein (III)


Standort im
Juni 2013
Foto: Baltes

Standort im
Januar 2013
Fotos: Baltes

Zeichnung bei
Neumann (1907)

GPS: N 50° 51.540', O 11° 35.965' (ehem. Standort)

Standort: Vorrübergehend am Bürgerhaus aufgestellt.

Größe / Material: 142:82:24 / Sandstein

Geschichte: Das Steinkreuz wurde am Übergangsstandort mit einer Erläuterungstafel versehen. Auf dieser ist zu lesen:
Dieses Steinkreuz stand bis Anfang Oktober 2007 an der B 88 zwischen Maua und Rothenstein.
Es wurde bei Mäharbeiten angefahren und brach weg. Nach der Einlagerung des Kreuzes in den Bauhof der Gemeinde Rothenstein wurde die Sanierung des Kreuzes 2012 von der Gemeinde in Auftrag gegeben und im November 2012 vorläufig an den jetzigen Standort aufgestellt.
Nach der Fertigstellung der B 88 findet es seinen Platz wieder an dem alten, 1964 ausgewählten Standort. Ursprünglich stand es in der Nähe der alten Saalefurt. Die Sage erzählt, dass hier ein Kaufmann beim Durchfahren der Furt ertrunken sein soll.
Die Steinkreuze gehören zu den mittelalterlichen Rechtsdenkmalen. Sie sind als Bodendenkmal geschützt und im Denkmalbuch des Freistaates Thüringen registriert.
(Baltes 07/2013)

Das Steinkreuz wurde restauriert und an einem Übergangsstandort in Rothenstein (Bürgerhaus) aufgestellt, bis die Straßenarbeiten am ursprünglichen Standort fertig sein werden. (Baltes 01/2013)

Nach Auskunft von Herrn Jörg Schindewolf von der Unteren Denkmalschutzbehörde ist an eine Neuaufstellung des Steinkreuzes erst nach Fertigstellung der Umgehungsstrße zu denken. Das kann noch Jahre dauern. (Künzl 2011)

Am 14.11.2007 stellten wir auf einer Fahrt nach Jena fest, dass sich das Steinkreuz an der B 88 zwischen Rothenstein und Maua nicht mehr auf seinem angestammten Platz befand.
Ein Anruf in der zuständigen Verbandsgemeinde Südliches Saaletal, brachte im ersten Moment auch keine abschließende Aufklärung, aber die nette Mitarbeiterin wollte sich darum kümmern, und schon nach kurzer Zeit kam ein Fax mit dem anschließenden Artikel aus der Ostthüringer Zeitung vom 13.10.2007. (Stößel 2007)

In der älteren Literatur auch unter Maua geführt.
Nach einem Hinweis von 1934 soll das Kreuz früher "... ehedem ein paar Meter weiter weiter ab von der Straße auf einer kleinen Erhebung ..." gestanden haben. Die Umsetzung muß vor 1907 erfolgt sein. Bei der Umsetzung wurde unter dem Kreuz nichts gefunden.
Lateinische Kreuzform. Ungleiche Armlänge, N-Arm kürzer, vielleicht durch alte Beschädigung. Eine Zeitlang war (nachträglich) 1806 eingeritzt. Das Steinkreuz wurde 1971 durch Steinmetzmeister F. Bock, Jena ohne Standortveränderung neu aufgerichtet.

Sage: Es soll hier spuken. Manche wollen eine weiße Frau gesehen haben. Jedenfalls ist dort einmal jemand erschlagen worden. Der Täter musste nach altem Brauch an der Mordstelle zur Sühne ein Kreuz errichten lassen. Wenn die Kreuzarme in der Erde versinken, soll die Sühne vollendet sein.

Quellen und Literatur:
Neumann, Prof. Dr. Richard - Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, in: Programm der Oberrealschule zu Weißenfels Nr.339, 1907, S.3-21 unter Maua
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.58, Nr.347
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.44
H. U. F. - Steinkreuz ist in Sicherheit gebracht, in: Ostthüringer Zeitung vom 13.10.2007
Steinkreuz bekommt neuen Platz in Rothenstein, auf: eichsfeld.tlz.de vom 25.06.2013
recherchiert und bebildert von Hans-Ulrich Gembusch, Uhlstädt-Kirchhasel
Ergänzungen von Uwe Stößel, Saalfeld / Barbara und Gert Künzl, Bürgel
Ergänzungen von Ulrich Baltes, Suhl (Fotos vom Januar 2013)



Steinkreuz ist in Sicherheit gebracht
Denkmal bei Rothenstein hat Halt verloren

Rothenstein (OTZ / H. U. F.).
   Das umgestürzte Steinkreuz an der Bundesstraße zwischen Maua und Rothenstein ist geborgen und in Sicherheit.
   Dies hat die Untere Denkmalbehörde des Landratsamtes Anfang dieser Woche veranlasst, Das zentnerschwere Denkmal ist in die Gemeinde Rothenstein gebracht worden, da es sich auf deren Flur befand. Erste Befürchtungen, dass ein Fahrzeug das Steinkreuz angefahren und es dadurch abgebrochen ist, haben sich nicht bewahrheitet, heißt es. Wie es aussieht, hat das Sühnezeichen beim planmäßigen Heben des Straßengrabens den Halt verloren. Ob es wieder an diese Stelle kommt, stand noch nicht fest.
   Wie Jörg Schindewolf, Mitarbeiter im Landratsamt, andeutete, seien in der Vergangenheit wiederholt Steinkreuze abhanden gekommen. Dabei sind die oft geheimnisumwitterten Sühnezeichen eine einzigartige Besonderheit in der Region.
(Ostthüringer Zeitung vom 13.10.2007)


Sühnekreuze & Mordsteine