Deutschland Thüringen Lkr. Schmalkalden-Meiningen

Rohr (I)


Blick zum Standort

die andere Steite

Abbildung bei
Störzner / Möbes
(1988)

Abbildung bei
Köber (1960)

Foto von 1959
veröffentlicht bei
Störzner / Möbes
(1988)

PLZ: 98530

GPS: N 50° 34.950', O 10° 280'

Standort: Etwa 2200m wnw des Ortes, auf einer kleinen, aber markanten Anhöhe 250m nördlich der Straße Rohr-Meiningen. Der Standort ist mit "Völlers Ruh" ausgeschildert und über einen Wanderweg, der von der Landstraße abführt, gut zu erreichen.

Größe / Material: 115:85:24 / Kalkstein

Geschichte: Das Steinkreuz ist an der Oberfläche stark verwittert. Einritzungen sind nicht zu erkennen. Am Standort befinden sich zwei weitere Gedenksteine (s. Gesamtbild).

Flurname am vorherigen Standort: "Steinernes Kreuz"; "Am Steinkreuz".
Bis 1973 stand das Steinkreuz etwa 500m weiter sw dicht an der Straße Rohr-Meiningen. Hier verlief die ehemalige Landesgrenze Preußen / Herzogtum Sachsen-Meiningen, die auch kirchliche Territorien trennte bzw. trennt (Sachsen / Thüringen). Heute Kreisgrenze Meiningen / Suhl.
Heinemann / Keidel (1969) sehen in dem Steinkreuz ein "Grenzkreuz für die Markierung kirchlicher oder herrschaftlicher Bezirke". Die markante Grenzlage des Kreuzes ist zweifellos auffällig; eine ursächliche Bedeutung als Grenzmal ist jedoch weder belegt noch anzunehmen.
1959 war das Steinkreuz durch Unbekannte herausgerissen und mit schwerer Technik etwa 800m weggeschleift worden. Die Wiederaufstellung am alten Standort geschah auf Veranlassung von H. Boxberger, Meiningen. - Im Zuge der Straßenverbreiterung machte sich eine Umsetzung erforderlich, und am 18.April 1973 wurde das Kreuz durch das Straßen- und Tiefbaukombinat Suhl am jetzigen Standort neu aufgestellt.
Lateinische Kreuzform. Schaft nach unten verbreitert. Umrißkanten gerundet. Der Schaft mündet in einen massiven, querorientierten Fußteil ein, dessen Br. 94cm und St. 31cm betragen (Mitt. G. Müller, Breitenbach).
Gesamt-Länge: 148cm. Auf dem Scheitel des Kopfes: ein kreisrundes Näpfchen. Ein Arm neu angefügt. Stärkere oberflächige Verwitterung. (Störzner / Möbes 1988)

Sage: 1. Das Steinkreuz sei zum Andenken an einen französischen General errichtet worden.
2. Nach einer anderen Überlieferung soll an der Stelle ein Fuhrmann verunglückt sein.
3. Ein Bauer sei hier von seinem zurückrollenden Wagen überfahren worden.
Die Sage vom "Rasenkreuz" zwischen Rohr und Meinungen (Bechstein 1837, S.199-201; Sagenschatz 1965) steht nicht in Beziehung zu dem Steinkreuz! (Störzner / Möbes 1988)

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.68, Nr.475
Heinemann, W.-D. / Keidel, H. - Belrieth und Rohr. Kultur- und kunstgeschichtliche Beiträge zur dörflichen Entwicklung in Südthüringen, Meiningen 1969, S.41
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.103 (Suhl)
recherchiert und bebildert von Ulrich Baltes, Suhl (Bilder von Dez. 2007)



Rohr (II - XVI)

GPS: N 50° 34.695', O 10° 29.970'

Standort: Hinter dem Kanzelaltar, im Chor der Ortskirche (Micheliskirche) die als ehemalige Wehrkirche noch ihren vollständigen Mauerring besitzt.

Größe / Material:

Geschichte: In den 70er bis 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden hier 15 nachmittelalterliche Grabkreuze sicher gestellt. Sie sind im Durchschnitt nicht größer als max. 70cm. Auch drei sehr schön gearbeitete schmiedeeiserne Kreuze sind hier noch zu finden. Eine ausführliche Beschreibung der älteren Grabkreuze ist in der Veröffentlichung der Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde Band 89 von 1982/83 zu finden.

Sage:

Quellen und Literatur:
Azzola, Juliane und Friedrich Karl - Die nachmittelalterlichen Grab-Kreuzsteine des 17. Jahrhunderts in der Kirchenburg von Rohr bei Meiningen, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Band 89, 1982/83, S.74-92
recherchiert und bebildert von Jost Häffner, Erfurt


Sühnekreuze & Mordsteine