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Rastenberg (I - III)
Zur Einzelansicht die Steinkreuze anklicken.

Rastenberg I Rastenberg II Rastenberg III

Schild am Standort

Abbildung bei
Störzner (1984)

PLZ: 99636

GPS: N 51° 10,992', O 11° 26,967'

Standort: Etwa 2000m ostnordöstlich des Ortes in einer Schonung im Rastenberger Forst, 350m südöstlich des Fahrweges nach Billroda. Hier einem (fast zugewachsenen) Waldweg bis zum Hochsitz folgen. Die Steinkreuzgruppe befindet sich ca. 50n rechts vom Hochsitz entfernt.

Geschichte: Flurname: "Bei den drei Kreuzen".
H, Kniesche, Rastenberg, berichtet in einem Schreiben vom 16. Juli 1919 an die Beratungsstelle für Heimatschutz Weimar: "Heute gelang mir mit Hilfe von Herrn Pastor Buhler die Auffindung von zwei interessanten Steinkreuzen. [...] Der Volksmund spricht [...] von den 'Drei Kreuzen'." (Staatsarchiv Weimar, Bestand Landesamt für Denkmalpflege und Heimatschutz, Nr.555). Steinkreuz Nr.244 gehörte damals noch nicht zu der Gruppe. Im Schrifttum auch unter Tauhardt geführt. (Störzner 1984)

Sage: 1. Ein Fleischergeselle soll hier zwei Saubacher Mädchen erschlagen und ihres Schmuckes beraubt haben.
2. Ein eifersüchtiger Fleischer soll hier eine Mutter und deren Tochter getötet haben, weil das Mädchen ihn abgewiesen hatte (1981 mündlich, sehr bekannt).
3. Hier sei es nicht geheuer (Liebers 1935).

Quellen und Literatur:
Störzner, Frank - Drei Kreuze im Rastenberger Forst, in: Thüringer Allgemeine vom 6.06.2015
recherchiert und bebildert von Ulrich Baltes, Suhl



Rastenberg (I)
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Rückseite

Detail Einzeichnung

Abbildung bei
Störzner (1984)

Größe / Material: 67:52:25 / Sandstein

Geschichte: Das Steinkreuz ist recht gut erhalten. Eine Axt ist auf der Vorderseite eingeritzt. Die Rückseite ist frei von Einritzungen.

Leicht malteser-kreuzförmig. Untere Winkel beidseitig vertieft konkav ausgefüllt. Oberteil scheibenförmig gerundet, wobei die oberen Winkel einseitig vertieft ausgefüllt sind. Die Südost-(Rück-)Seite ist nur grob zugehauen. Nordwestseite, auf Schaft und Kreuzungsfeld im Umriß eingeritzt: Beil (Länge: 33cm). Die Einzeichnung soll kurz vor 1919 nachgearbeitet und dabei stark verändert worden sein (Fischer 1955, mit Zeichng.). Eine offenbar nachträglich angebrachte Jahreszahl (1721) wurde vermutlich um 1935/40 wieder entfernt.
Im Juli 1919 durch H. Kniesche, Rastenberg, neu aufgerichtet und befestigt. Gut erhalten. Allgemeine oberflächliche Verwitterung. (Störzner 1984)

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Liebers, Benno - Unsere Steinkreuze - germanische Kultstätten?, in: Sonderdruck aus der Heimatbeilage des "Naumburger Tageblatt", 1935, S.25, Abb. S.26
Fischer, H. - Drei Kreuze stehen einsam am Wegrand ... Sühnezeichen an der Alten Tauhardter Straße - Was die neuere Forschung dazu sagt, in: Thüringer Tageblatt vom 21. November 1959, Beilage "Unsere schöne Thüringer Heimat"
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.54, Nr.301
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.242



Rastenberg (II)
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Reste einer
Einzeichnung?

Abbildung bei
Störzner (1984)

Größe / Material: 140:29:22 / Sandstein

Geschichte: Längsbalken eines ursprünglich lateinischen Steinkreuzes. Scheitel gerundet. Nordwestseite, im unteren Teil des Schaftes: Reste einer Ritzzeichnung, die eine menschliche, wohl weibliche Gestalt zeigt, die vermutlich vor einem Betpult kniet (Höhe der Darstellung: 32cm). Mehrere Rillen am Scheitel.
Im Juli 1919 durch H. Kniesche, Rastenberg, neu aufgerichtet und befestigt. Die Arme fehlen offensichtlich schon seit sehr langer Zeit (Verwitterungsgrad an den Abschlagstellen). Stärkere oberflächliche Verwitterung. (Störzner 1984)

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Liebers, Benno - Unsere Steinkreuze - germanische Kultstätten?, in: Sonderdruck aus der Heimatbeilage des "Naumburger Tageblatt", 1935, S.25, Abb. S.26
Fischer, H. - Drei Kreuze stehen einsam am Wegrand ... Sühnezeichen an der Alten Tauhardter Straße - Was die neuere Forschung dazu sagt, in: Thüringer Tageblatt vom 21. November 1959, Beilage "Unsere schöne Thüringer Heimat"
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.54, Nr.302
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.243



Rastenberg (III)
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die andere Seite

Abbildung bei
Störzner (1984)

Größe / Material: 70:50:20 / Sandstein

Geschichte: Lateinische Kreuzform. Winkel nicht vollständig ausgearbeitet und gerundet. Umrißkanten der Arme gerundet. Ungleichmäßig. Gut erhalten. Allgemeine oberflächliche Verwitterung.
Das Steinkreuz wurde 1938 angefertigt und hier an Stelle eines älteren, seit um 1910/15 verschwundenen Steinkreuzes aufgerichtet. Das ursprünglich hier stehende Kreuz soll ein "stark verwittertes Radkreuz aus dunklem Gestein" gewesen sein (Fischer 1955). Sicherlich ist damit ein scheibenförmig gestaltetes Kreuz, ähnlich dem Steinkreuz 242 gemeint. (Störzner 1984)

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Fischer, H. - Drei Kreuze stehen einsam am Wegrand ... Sühnezeichen an der Alten Tauhardter Straße - Was die neuere Forschung dazu sagt, in: Thüringer Tageblatt vom 21. November 1959, Beilage "Unsere schöne Thüringer Heimat"
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.244


Sühnekreuze & Mordsteine