Deutschland Thüringen Lkr. Saalfeld-Rudolstadt

Oberhasel / OT von Kirchhasel


Privataufnahme
um 1970
(Ulli Gembusch)

Steinkreuz und
Grenzstein

PLZ: 07407

GPS: N 50° 44.009', O 11° 22.515'

Standort: Etwa 200m südlich des Ortes, im Winkel einer markanten Hohlwegkreuzung.

Größe / Material: 98:95:31 / Sandstein

Geschichte: "Soldatenkreuz", "Franzosenkreuz", auch "Grenzkreuz" genannt.
Lateinische Kreuzform, Kopf nach oben leicht verbreitert, Scheitelflächen von Kopf und Armen deutlich verrundet.
Auf dem Scheitel des Kopfes: Genzkerbe, diagonal verlaufend (in der Flucht zu den benachbarten Grenzsteinen). Nach Danz (1884) trug das Steinkreuz zu seiner Zeit die Jahreszahl 1741 und die (Grenzstein-)Nummer 32. Davon ist nichts mehr zu bemerken.
Grenzbeschreibung 1735: "linker Hand bis an das steinerne Creutz oder Todten Mahl". (Störzner 1988)

Um 1865 lag neben dem Steinkreuz "ein Theil eines anderen Sandsteinkreuzes, an dessen verwitterter Vorderseite eine kleine, aber unkenntliche Figur zu bemerken war". (Danz 1884)

1740 setzte man einen besonderen Grenzstein daneben. Die Landesgrenze - zuletzt zwischen Schwarzburg -Rudolstadt und Sachsen - Altenburg - verlief bis 1922 über Kreuz und Stein. Auch die Gemarkungsgrenze Oberhasel / Kirchhasel: Landesgrenzstein Nr.31 von 1740. (Deubler / Künstler / Ost 1977)

Sage: 1. Bis hierher habe sich ein Verwundeter der Mötzelbacher Kirmesschlägerei schleppen können, bevor er starb.
2. Angeblich für einen Gefallenen von 1806 oder 1813 gesetzt und deshalb "Soldatenkreuz" oder "Franzosenkreuz" genannt.

Quellen und Literatur:
Danz, F. - Mittheilungen über Steinkreuze, speziell über 6 alte solche Denkmäler aus alter Zeit in der Umgegend von Rudolstadt, in: Schwarzburg-Rudolstädter Landeszeitung, 30.März 1884, Beilage Rudolstadt
Deubler / Künstler / Ost - Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, 1976, S.36
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.60, Nr.378
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.92 (Gera)
Ergänzungen von Hans-Ulrich Gembusch, Uhlstädt-Kirchhasel


Sühnekreuze & Mordsteine