Deutschland Thüringen Kreisfreie Stadt Jena

Münchenroda / OT von Jena


Zustand 2005
Foto: Ache

Abbildung bei
Störzner / Möbes
(1988)

Zustand 1960
veröffentlicht bei
Störzner / Möbes
(1988)

PLZ: 07751

GPS: N 50° 55.480', O 11° 31.109'

Standort: Vom Golfplatz in Münchenroda kommend, in Richtung Jena fahrend, den rechts gelegenen Feldweg vor der rechts beginnenden Leitplanke abbiegen (dort kann man auch mal kurz halten), dort steht das Steinkreuz rechts im Gebüsch. Oder andere Richtung: Den Münchenrodaer Grund hochfahren, bis man fast oben auf der Höhe ist, am Ende der linken Leitplanke links in den Feldweg einbiegen, Steinkreuz steht dann rechter Hand im Gebüsch.

Größe / Material: 135:90:18-27 / Kalkstein

Geschichte: Benennung: "Schwedenkreuz".

Etwa 300m sö. des Ortes, etwa 80m sw. der Landstraße Münchenroda - Jena, erhöht an einem hier in sw. Richtung von der Straße abzweigenden Feldweg.
Bis zu seiner Zerstörung stand das Steinkreuz etwa 80m nordöstlich vom jetzigen Standort entfernt, dicht am sw. Straßenrand. Die Aufstellung des restaurierten Kreuzes geschah am 16.7.1981 durch Mitarbeiter des Steinmetzbetriebes E. Bock, Wogau, auf Veranlassung von G. Ost, Zöllnitz.
Schwedenkreuz. Lateinische Kreuzform. Neuer Längsbalken, nach unten leicht verbreitert. Wohlausgewogen; gleichmäßig. Scharfkantig. Rückseite nur grob geglättet (wie Original).
S-Seite, auf dem Querbalken eingeritzt: Nach / Doebritschen / 3/4 St. (W-Arm) und Nach / Jena / 1 St. (O-Arm) sowie in die beiden Richtungen weisende Hände (Doppelhand). Auf der Stirnfläche des O-Armes eingeritzt: Nach / München / roda, mit Wegweiserpfeil. N-Seite, auf dem ursprünglichen Schaft in ein vertieftes Feld (Br 22; H 14cm) eingeritzt: 1840 (nach Foto H. Fischer, Jena). Die Orientierung stimmt mit dem vorherigen Standort überein.
Der O-Arm wurde 1954 durch Anfahren abgetrennt und 1959 wieder angefügt. 1960 beide Arme mutwillig abgeschlagen. 1970 noch beide Arme danebenliegend vorgefunden (Mitt. G. Werner, Balgstädt); 1972 verschwand das Steinkreuz vollkommen. 1980 konnte G. Ost, Zöllnitz, in einem Jenaer Privatgrundstück die beiden Arme sicherstellen. Längsbalken durch Fa. Bock aus einem in Münchenroda gefundenen Kalksteinblock nach Fotografien neu angefertigt und die originalen Arme angesetzt. - Ausgezeichneter Gesamtzustand. Hervorragende Nachbildung des Längsbalkens.
Nachträglich als Wegweiserstein benutzt; auf die Umarbeitung dürfte die ehemalige Jahresangabe 1840 hindeuten. (Störzner / Möbes 1988)

Sage:

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.58, Nr.353
Ost, Gerhard - Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda und Eisenberg. Wo sie stehen, was die Leute von ihnen erzählen und was Urkunden berichten, Jena 1962, S.17-18
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.39 (Gera)
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Foto von Februar 2005)
Ergänzungen von happycat (Foto von März 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine