Deutschland Thüringen Lkr. Nordhausen

verschwundesnes SteinkreuzLimlingerode / OT von Hohenstein


Abbildung bei
Wegmann (2002)

Foto von 1973
veröffentlicht bei
Störzner (1984)

PLZ: 99755

GPS:

Standort: Etwa 3,5km nordwestlich von Limlingerode, im Huttstollenbachtal.

Größe / Material: 70:70:25 / Kalkstein

Geschichte: Eine undatierte Aufnahme zeigt den Brauch des Steine auflegens an diesem Kreuz.

Am 30.08.2015 wurde auf Initiative von Klaus Stolze am Standort des gestohlenen Steinkreuzes ein massives Eichenkreuz gesetzt. Dieses wurde in Form und Maßen dem Originalkreuz nachempfunden.

Diebe haben ein mehr als 500 Jahre altes Denkmal in der Nähe von Limlingerode (Kreis Nordhausen) gestohlen. Das Steinkreuz sei fachmännisch ausgegraben und vermutlich mit einem Fahrzeug abtransportiert worden, teilte die Polizei gestern mit. Das Kreuz habe in der Nähe eines Feldweges gestanden und an eine alte Siedlung erinnert. (Ostthüringer Zeitung 2007)

LIMLINGERODE (pd). Irgendwann zwischen dem 1. August und dem 16. Oktober haben bislang unbekannte Täter ein Steinkreuz aus dem 14./15. Jahrhundert fachmännisch ausgegraben und mitgenommen. Das Denkmal stand im Hüttstellenbachtal nahe einem Feldweg zwischen Limlingerode und Nüxei. Vermutlich hatten die Täter ihre Beute auf ein Fahrzeug geladen, um es so besser transportieren zu können, meint die Nordhäuser Polizei. Sie hat die Täter noch immer nicht fassen können und bittet deshalb die Bevölkerung um Mithilfe. "Für die Diebe bringt der uralte Stein keinen materiellen Nutzen, aber wir alle sind mit diesem abhandengekommenen Zeitzeugen der Geschichte ideell beraubt worden", sagt Kreisheimatpfleger Wolfgang Wegmann. "Ich habe bei der Polizei eine Anzeige erstattet." Vor Ort stellte Wolfgang Wegmann fest, dass die Diebe das Steinkreuz sehr fachgerecht ausgegraben hatten. Vermutlich ist es auch von mehreren Leuten weggetragen worden, denn es sind keine Wagenspuren zu sehen gewesen, erinnert er sich im Gegensatz zur Polizei. "Dieser Frevel kann erst im September passiert sein", mutmaßt Wegmann zornig. In den Händen hielt er die Fotos von dem mit Moosen überwachsenen 500 Jahre alten Steinkreuz. Die Polizei sucht nun Zeugen für ihre Ermittlungen. "Wer hat in der Zeit von Anfang August bis Mitte Oktober im Bereich des Hüttstellenbachtals verdächtige Wahrnehmungen machen können?", fragt Sprecherin Katja Romankewitz. Die Beamten sind auch interessiert an Hinweisen zu dem oder den Tätern beziehungsweise zum Tatfahrzeug. Vielleicht könne auch jemand Angaben zum Verbleib des historischen Kreuzes machen. Sachdienliche Hinweise zu dem Diebstahl nimmt die Polizei in Nordhausen unter Tel. (03631) 9 60 oder jede andere Polizeidienststelle im Landkreis entgegen. (Thüringer Allgemeine 2007)

[...] Verläßt man den Wiesengrund der Hüttstelle, befindet sich vor einer Wegegabelung, etwa in 20m Entfernung vom Weg, ein geheimnisvolles Steinkreuz. Um diese rankt sich die Legende, dass es als Sühnekreuz für einen ermordeten Stoiberger Jäger errichtet wurde. Dem widersprechen sowohl die Archivunterlagen des Gemeindeverzeichnisses von Umlingerode, wonach die Bluttat erst Anfang des 19.Jahrhundert geschah, als auch die Tatsache, dass dieses Kreuz aus dem 14./15.Jahrhundert stammen muß. Richtig ist, dass in dieser Gegend ein Stoiberger Jäger ermordet wurde. (Wegmann 2002)

Benennung: "Försterkreuz". Lateinische Kreuzform; möglicherweise auch Antonius-Kreuzform. Der Kopf fehlt. (Störzner 1984)

Sage: An dieser Stelle soll in alter Zeit ein Stolberger Jäger oder Förster erschossen worden sein.

Quellen und Literatur:
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.191
Kalthammer, Wilhelm - Steinkreuze und Kreuzsteine im Harz, in: Steinkreuzforschung, Monographienreihe Nr.6, 1990, S.53
Wegmann, Wolfgang - Die Geheimnisse des Hüttstellenbachtals, in: Hohensteiner Nachrichten, Amtsblatt der Gemeinde Hohenstein, 7.Jg., Nr.3 vom 29.Mai 2002, S.1-2
dichterstaette-sarah-kirsch-online.de
Ostthüringer Zeitung vom 06.11.2007, S.3
Polizei sucht weiter Kreuz-Diebe, in: Thüringer Allgemeine vom 5.11.2007
Störzner, Frank - Gestohlenes Steinkreuz bei Limlingerode ersetzt, in Thüringer Allgemeine vom 3.09.2015
aktuelle Aufnahme von Wolfgang Wegmann, Limlingerode (Foto von 2001)
Ergänzungen von Barbara und Gert Künzl, Bürgel


Sühnekreuze & Mordsteine