Deutschland Thüringen Wartburgkreis

Bad Salzungen


Abbildung bei
Störzner (1988)

Zeichnung bei
Lehfeld / Voss (1910)

PLZ: 36433

GPS: N 50° 49,416', O 10° 13,529'

Standort: Aus der Ortslage Bad Salzungen fährt man, am "Keltenbad" vorbei in nördlicher Richtung, durch eine Art Gewerbegebiet, überquert die Werrabrücke und biegt am jenseitigen Ufer, zunächst nach links (Westen) ab, vorbei an einer Bushaltestelle, und biegt kurz darauf in die einmündende Landstraße nach Gräfendorf-Nietzendorf ab (scharfe Rechtskurfe!). Diese Straße führt an einigen Häusern auf der linken Straßenseite vorbei in ein sich verengendes Tal. Man fährt jedoch nur bis zum Ortseingangsschild "Bad Salzungen", links ermöglicht ein einmündender Forstweg das Parken. Zu Fuß erreicht man, der Straße stadtauswärts folgend, das Steinkreuz nach etwa 70m. Es steht im Gestrüpp auf der rechten (östlichen) Straßenseite an der oberen Kante der etwa 2m hohen Straßenböschung.

Größe / Material: 65:61:21 / Sandstein

Geschichte: Material: gelblich-grauer Sandstein aus lokalem Bruch (mglw. vom benachbarten Steinbruch "Schlößchen"). Der Stein ist mit einem Wappen-Motiv und einigen Buchstaben versehen. Ein durchgehender Bruch wurde mit einer Zementplombe gesichert.

Lateinische Kreuzform. Arm- und Kopfende gerundet. Ein Arm fehlt. Eingeritzt im Kreuzungsfeld, auf Kopf und Arm reichend: Wappen-Stechschild mit ausgewittertem, quergeteiltem Wappenfeld, Helm und linienartigen Verschnörkelungen als Helmdecke oder -zier. Darunter eingeritzt: G M. Nach Jahn (1916) soll neben dem M noch ein L gestanden haben. (Heraldisch) rechts neben dem Schild eingeritzt: V. Alte Abschlage am Kopf und an einem Arm. Der andere Arm fehlt alt; eine Seite des Kreuzes ist durch Abschläge sehr unebenmäßig. Die Einzeichnungen sind durch fortschreitende Verwitterung beeinträchtigt. (Störzner 1988)

Salzungen - Die Bedeutung eines alten Steinkreuzes (mit Ritterwappen) an dem Eingang des Gehmischen Grundes (Grundhofthälchen) ist bis jetzt nicht genügend aufgehellt. (Lehfeld / Voss 1910)

Sage: 1. Im Tal soll zur Gefangennahme Martin Luthers 1521 ein Trupp Ritter postiert gewesen sein. "Von diesen soll einer vom Schlage getroffen und auf der Stelle, wo der Stein steht, verschieden sein." (Jahn 1916).
2. Hier soll eine Schlacht stattgefunden haben (1983 mündlich).

Quellen und Literatur:
Lehfeldt, P. / Voss. G. - Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens. Herzogtum Sachsen-Meiningen, I. Band, 2. Abtheilung, Kreis Meiningen, Amtsgerichtsbezirke Salzungen und Wasungen, Jena 1910, nach S.24 (Abbildung), S.26 und 66.
Jahn, H. - Alte Steinkreuze, in: Thüringer Monatsblätter, Nr.10, 1915/16, S.134-136
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.69, Nr.491
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.77 (Suhl)
recherchiert und bebildert von Manfred Beck, Wutha-Farnroda


Sühnekreuze & Mordsteine