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Albersdorf


Blick zum Standort
Foto: Baltes (2008)

Detail Einzeichnung
Foto: Baltes (2008)

Abbildungen bei
Störzner (1988)

PLZ: 07980

GPS: N 50° 45,617', O 12° 9,624'

Standort: Etwa 100m südlich des Ortes am Weg zum Schloss Berga auf einer Anhöhe unter einer weithin sichtbaren Linde, an der Gemarkungsgrenze nach Berga.

Größe / Material: 71:29:27 / Sandstein

Geschichte: Rest eines Steinkreuzes, spätere Nutzung als Grenzstein, daher die Inschriften auf der Südostseite "SB" (Stadt Berga) und auf der Nordwestseite "A/38" (Albersdorf). Auf dem Kreuzrest sind mehrere Näpfchen und Wetzrillen angebracht. Das Sühnekreuz wird im Volksmund das "Generalsgrab" genannt. Es wird ein Zusammenhang mit dem Neustädter Sühnevertrag von 1466 vermutet, der aber nicht sicher bewiesen werden kann.
Das Steinkreuz war Motiv auf einem Notgeldschein von 1921.

Sage: Zu Berga stand vor Zeiten das alte Schloß Trifels oder Dreifels mit einem sehr hohen Wartthurm, dessen Mauer 6-8 Ellen dick gewesen sein soll, darin sich das Verlies befand. Da man das neue Schloß erbaute, wurde dieser Thurm mit weggerissen, und seine Steine wurden zum Neubau benutzt. Als das alte Schloß Trifels einmal von einem Feind belagert und mit Pfeilen beschossen wurde, wehrten sich die Bewohner wacker und tödeten den feindlichen Anführer, der auf einem weißen Schimmel ritt. Dieser wurde in der Flur begraben, und ihm jener merkwürdige Stein errichtet, den man noch heute bei Albersdorf steht, und den Kreuzstein nennt.
Dieser Oberbefehlshaber spukt noch und läßt sich sehen auf seinem Schimmel reitend und ohne Kopf auf der Mühlstraße, und sieht immer noch nach der Stelle, wo das alte Schloß und der Wartthurm steht.
Auch dieser Schimmelreiter scheint eine Gestalt verjüngter Sage zu sein, und deutet nach dem Schimmelreitenden Wode nordischer und schwäbischer Sagen hin. (Bechstein 1858)

Quellen und Literatur:
Bechstein, Ludwig - Schloß Trifels und der Kreuzstein, in: Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band, Wien und Leipzig 1858, S.87-88
Deubler / Künstler / Ost - Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, 1976, Nr.17
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.20
Störzner, Frank - Erinnerung an den Reiter ohne Kopf, in: Thüringer Allgemeine, 26.Jg., Nr.159 vom 11.Juli 2015, Der Thüringen-Sonntag, Nr.28, S.2
Bildergänzungen von Ulrich Baltes, Suhl (Fotos von August 2008)
aktuelle Aufnahme von Uwe Stößel, Saalfeld (Foto von August 2005)


Sühnekreuze & Mordsteine