Sammlungen Flurdenkmal-Sagen Sagen aus dem Flämig und Spreewald


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zum Kreuz Das Mordkreuz bei Garrenchen - 15926 Garrenchen
In der Nähe von Garrenchen steht ein steinernes Kreuz zur Erinnerung an einen grausamen Mord. Es fuhren einmal zwei Fuhrleute mit Holz nach Luckau, und der Weg war sehr schlecht, der eine Fuhrmann blieb mit dem Wagen stecken und mühte sich vergeblich, bis endlich der andere Fuhrmann ankam. Nun bat er ihn, er solle ihme helfen, den Wagen loszumachen. Der andere sagte ja, wenn er ihn zu erst in die Stadt lassen wollte, weil der erste Fuhrmann immer einen besseren Lohn bekam. Und dann legte er seine Pferde vor, und sie brachten mit Ziehen und Schieben und vieler Mühe den Wagen glücklich heraus. Der vordere Fuhrmann fuhr nun weiter, und der zweite kam hinterher. Dicht bei Garrenchen war der Weg fest, und da sollte der vorderste warten, damit der hintere vorbeifahren könnte. Aber der erste hielt nicht an, dem sein Wagen festgesessen hatte. Da kam der zweite Fuhrmann und sagte es ihm öfter. Der vordere hörte aber nicht auf das, was der andere sagte; und als der ihm die Pferde anhielt, nahm er eine Runge und schlug ihn tot; denn er war sehr jähzornig. Es tat ihm nachher leid, aber der Fuhrmann war tot. Als es vor das Gericht in Luckau kam, begruben die Leute den Ermordeten an der Stelle, wo er ihn totgeschlagen hatte, und dann schlugen sie dem Mörder den Kopf ab.
Und damit so etwas nie wieder vorkommen sollte, setzten sie einen Stein auf die Stelle, wo der Totgeschlagene begraben liegt, und wo sie dem anderen den Kopf hatten abhauen lassen, und ließen in das Kreuz zwei Wagenrungen einhauen zum ewigen Gedächtnisse.
Manche sagen auch, die beiden Fuhrmänner hätten sich gegenseitig totgeschlagen, was aber wohl nicht an dem sein wird.
(Scharnweber, Robert / Jungrichter, Otto - Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933)

zum Kreuz Der Schwedenstein von Hohendorf - 15938 Hohendorf
Das Dorf Hohendorf lag früher da, wo jetzt das Vorwerk Schönerlinde ist. Im Dreißigjährigen Kriege wurde es von den Schweden zerstört und verbrannt. Die Schweden quälten die armen Einwohner und machten die meisten von ihnen mit schlimmen Martern tot. Danach zogen sie auf Golßen zu weiter. Ein Mann aus dem Dorfe, der den Schweden entkommen war, lauerte den Soldaten auf und erschoß den Obersten an der Stelle, wo heute der Stein steht, daß er vom Pferde fiel. Damals war da nämlich überall Gebüsch, und dahinter fing der Sumpf an. Der Bauer hatte sich gut versteckt, und nach dem Schuß riß er aus. Die Schweden trauten sich wegen des Sumpfes nicht hinter ihm her. Sie begruben also ihren Obersten und setzten ihm den Stein auf sein Grab zum Gedächtnisse. Und in das Kreuz ließen sie ein Kreuz und einen Degen einhauen.
(Scharnweber, Robert / Jungrichter, Otto - Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933)

zum Kreuz Das Kreuz an der Schmiede zu Jüterbog - 14913 Jüterbog
   Neben dem Tempel des Morgengottes Jutro hat man schon frühzeitig ein Kreuz aus Granit, das jetzt nur noch 11/2 Fuß aus der Erde hervorragt, ehemals aber mehrere Ellen Länge gehabt haben soll, aufgerichtet und es steht jetzt noch dicht vor dem Hause des Schmiedes. Als man es von da, zur Zeit des Großvaters des jetzigen Schmieds, weil es abgebrochen, weggenommen, da hat sich des Nachts ein fürchterliches Poltern hören lassen und ein weißer Hund hat unausgesetzt an der Stelle gelegen, wo das Kreuz gestanden und ist auch nicht eher gewichen, als bis man dasselbe wieder an die alte Stelle gebracht.
(Grässe, Johann Georg Theodor - Sagenbuch des Preußischen Staates, Band 2, Glogau 1868/71, S.365)

zum Kreuz Das Steinkreuz von Kleinmachnow - 14532 Kleinmachnow
Vor vielen Jahren waren der Machnower Junker und Gutsherr von Hake und der in Drewitz lebende Junker von Schlabrendorf in heisser Liebe zu einer wunderschönen Maid entbrannt. Es kam deshalb vor der Kirche zum Streit und schliesslich zum Zweikampf mit dem Degen, wobei der Rivale Schlabrendorf getötet wurde.
(Lange, Herbert - Spaziergänge in Kleinmachnow, Berlin 1995)

Der Mörderstein bei Luckau - 15926 Luckau
Als Luckau vor dem dreißigjährigen Kriege noch eine große reiche Stadt war, kam einstmals ein Schlächtergeselle zugewandert und war in der Stadt in Arbeit. Er war ein tüchtiger Mensch und wollte gern Meister in der Stadt werden. Das Gewerk nahm ihn aber nicht an, weil er arm war und nicht von deutscher Herkunft war. Das hatte man ihm aber nicht gesagt. Weil er nun dachte, daß nur seine Armut an der Ablehnung schuld wäre, trachtete er danach, sich Geld zu verschaffen. Eines Tages vor Torschluß begegnete er einem jungen Mann in feinen Kleidern vor dem Dorfe Sando. Der Teufel plagte ihn und er erschlug den Wanderer und nahm ihm seine Habe. Dann lief er in die Stadt und in seines Meisters Haus. Am nächsten Morgen fand man die Leiche und weil die Luckauer ein gutes Gericht hatten, fand man auch bald den Mörder heraus. Er wurde auf dem Galgenberge gerädert und gevierteilt und an der Stelle der Mordtat wurde ein Stein aufgerichtet, in den man ein Beil und sein Kreuz meißelte. Der Stein stand noch vor hundert Jahren gegenüber dem kleinen Eingang zum Sandoer Friedhof an der Chaussee nach Sonnewalde.
(Scharnweber, Robert / Jungrichter, Otto - Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933)

zum Kreuz Der Schatz in Zieckau - 15926 Zieckau
In Zieckau war mal ein Lehrer, der hatte einen Schatz gefunden und wußte nicht, wo er ihn verstecken sollte. Da kam er auf den Gedanken, ihn unter der Türschwelle zu vergraben. Aber immer waren früh die Steine an der Türschwelle lose geworden. Da merkte der Lehrer, das es mit dem Schatz nicht richtig wäre, und weil er das Geld gern behalten wollte und keinen anderen Platz wußte, so holte er sich ein altes Opferkreuz aus der Heidenzeit und nahm es als Türschwelle, und auf einmal hörte der Spuk auf. Als er alt war, war auch sein Geld alle, und dann zog er fort aus Zieckau und starb in der Fremde. Aber ein Mann, der dem Lehrer beim Hinholen des Kreuzes geholfen hatte, und der so lange stillgeschwiegen hatte, fing danach an zu erzählen, und nun suchten die Leute auch unter der Türschwelle nach. Das ärgerte den Gutsbesitzer, und er ließ das Kreuz von dem Hause wegnehmen und auf den Kirchhof bringen. Da ist es noch.
(Scharnweber, Robert / Jungrichter, Otto - Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933)

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