Deutschland Sachsen Lkr. Bautzen

Singwitz / OT von Obergurig

PLZ: 02692

Standort: Im Garten des Grundstücks "Bautzener Straße 187".

Größe / Material: Sandstein

Geschichte: 4m hohe, schlanke, leicht bauchige Betsäule aus Sandstein mit quaderförmigem Abschluß oben und unten und einem großen würfelförmigen Granitsockel. An der Spitze eine ca. 1m lange Metallhalterung für eine schon vor 1928 (Frenzel 1928) fehlende Kreuzigungsgruppe.
Inschriften am Schaft und am Sockel: An der Säule befindet sich eine, vor allem im unteren Bereich, stark verwitterte Inschrift, deren Wortlaut aber überliefert ist: Domstift / Christus / hat erfüllt / was er ver- / hieß, eh er seyn / Leben für uns / ließ. Drei Tage / sollen nicht ver- / gehn, so wer- / det ihr mich / lebend / sehn. An der Straßenseite des Sockels: F. P. [F. Pech] / 1807. Auf der Rückseite: Renovirt / 1851 / N. Deutschmann. Frenzel (1928) nennt auf der Straßenseite des Sockels auch die Stifterinitialen C. Z. M.. Auf beiden Seiten des Sockels waren Sprüche aufgemalt, die heute nicht mehr sichtbar sind. Schon 1928 war die Schrift auf der Westseite nicht mehr lesbar. An der Ostseite stand: In Jesu Kreuz winkt / uns das Heil. Blüth uns / des Himmels Segen, wird / ..... Gottes Huld / zu Teil auf allen / Lebenswegen. Am unteren Quader auf der Straßenseite ein nicht mehr lesbares Wort.
Singwitz blieb nach der Reformation Eigentum des Domstifts Bautzen, die Bevölkerung blieb katholisch. Auf den Einfluß des Domstifts weist die Säule ausdrücklich hin. (Eichler 2003)

An der Ostseite der Dorfstraße im Grundstück Nr.7. Eine sehr schlanke leicht bauchige Säule, die oben und unten durch einen Quader abgeschlossen wird, steht auf einem würfelförmigen Sockel. An der Spitze ein etwa 1m langer Stahlstab.
Dargestellte Heilige: An der Spitze der Säule befand sich einst eine Kreuzigungsgruppe, die aber nach Frenzel bereits 1928 nicht mehr vorhanden war.
Inschriften am Schaft und am Sockel: Die Inschrift an der Säule ist heute nur noch bruchstückweise lesbar. Sie ist aber übermittelt und lautet nach Frenzel (1928): Christus / held er haelt(?) / was er ver- / hieß, eh er sein / Leben für uns / Ließ. Drei Tage / sollen nicht ver- / gehn, so wer- / det ihr mich / lebend sehn.
An der Straßenseite des Sockels: F. P. 1807. Auf der Rückseite: Renoviert / 1851 / N. Deutschmann.
Auf beiden Seiten des Sockels waren Sprüche aufgemalt, vermutl. von 1815, die heute nicht mehr sichtbar sind. Bereits 1928 war die Schrift auf der Westseite nicht mehr lesbar. An der Ostseite: In Jesu Kreuz winkt / uns das Heil. Blüht uns / des Himmels Segen, wird / .... Gottes Huld / zum Teil auf allen / Lebenswegen. Am unteren Quader auf der Straßenseite ein nicht mehr lesbares Wort.
Die Säule wird gewöhnlich als Betsäule bezeichnet, wie das häufig auch bei den Bildstöcken im Sorbenlande der Fall ist. Sie weicht aber, was die Form anbelangt, völlig von diesen ab und ist hier nur der Vollständigkeit halber mit aufgeführt. (Dietze 1997)

Sage:

Quellen und Literatur:
Frenzel, Dr. W. - Die Betsäule von Singwitz bei Bautzen, in: Bautzener Geschichtshefte, Bd.6, 1928, Heft 2, S.72f.
Dietze, Gernot - Bildstöcke in der katholisch-sorbischen Region der Oberlausitz und angrenzender Gebiete, Kamenz 1997, Nr.43, S.24
Eichler, Ulrich - Marter und Bildstock. Betsäulen in Sachsen, 2003, S.83, Nr.139
aktuelle Aufnahme von Gernot Dietze, Kamenz (Foto von 1997)


Sühnekreuze & Mordsteine