Deutschland Sachsen Lkr. Aue-Schwarzenberg

Lößnitz (I)


Zustand 2011
Foto: Kästner

PLZ: 08294

GPS: N 50° 37,350', O 12° 43,607'

Standort: Am nordwestrand der Stadt, an der nordwestlichen Böschung der Oberalberodaer Straße, wo der sogenannte Leichenweg abzweigt.

Größe / Material: 57:68:17 / Granit

Geschichte: Das Kreuz besitzt kein Kopfstück, es wurde vermutlich vor langer Zeit abgeschlagen. Arme und Schaft verbreitern sich konisch nach außen bzw. unten. Das Steinkreuz wurde im August 1934 "nahe dem Platz vor dem ehemaligen Oberen Tor" ausgegraben. Nach Nagy (Kultur- und Heimatblätter des Kreises Aue, Heft 8, 1961) wurde das Kreuz bei Ausschachtungsarbeiten zur Verbreiterung der Oberalberodaer Straße gefunden. (Wendt 1979)

   Lössnitz, vor dem Schneebergerthore lagen ehedem drei Kreuze. (Wiechel 1911)

Sage: 1. Im Volksmund wird erzählt, das Haus Oberalberoder Straße Nr. 2 sei ein Gasthaus gewesen. Beim Zechen seien zwei Fleischer in Streit geraten, der damit endete, daß der eine den anderen mit einem Beil erschlug.
2. Wird auch als Heiligtum gedeutet, welches von Fleischern gestiftet wurde.
3. Einige deuten das eingezeichnete "Beil" auch als Hinweis auf gerodeten Wald.
4. "Heiliges Kreuz" - Beziehung zur Kreuzigung Christi, da ehemals drei Kreuze vorhanden gewesen sein sollen.

Quellen und Literatur:
Wiechel, H. - Alte Steinkreuze in Sachsen, in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde Dresden, 1.Band (1897/99), Heft 11, 1899, S.2-6
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, S.226, Nr.37 (Verzeichnis II: Verschwundene Steinkreuze)
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.260 (Stollberg i.E.)
Wendt, Hans-Jochen - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen / Inventar Bezirk K.-M.-Stadt, 1979, S.25-27
aktuelle Aufnahme von Jürgen Kollert, Lößnitz (Foto von 2005)
Ergänzungen von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale und Ivo Kästner, Stollberg (Foto von Juli 2011)



Lößnitz (II)


Blick zum Standort
Foto: Viehweger (2007)

Zustand 2011
Foto: Kästner

GPS: N 50° 37,871', O 12° 45,872'

Standort: "Lenkersdorfer Straße", am Abzweig des zweiten, etwas nordöstlicher gelegenen Abzweigs zur Jugendherberge.

Größe / Material: roter Sandstein

Geschichte: Das doppelbalkige Steinkreuz wird hier "Wetterkreuz" genannt. Die Erläuterungstafel gibt folgende Auskunft:
In katholisch geprägten Landschaften ist der Begriff "Wetterkreuz" heute noch weit verbreitet. Schlichte, mit zwei oder drei Querbalken versehene Kreuze standen einst an den Feldern und sollten diese vor "bösen Wettern" schützen. Auch Erinnerungen an tödliche Blitzschlage wurden so aufrecht erhalten.
Der Lößnitzer Pfarrer und Chronist, Magister Oesfeld, weist in seiner 1777 erschienenen Chronik erstmals im Erzgebirge den Flurnamen "Erbe bei dem Wettercreutz" im Jahre 1499 nach und spricht von der Wiederentdeckung desselben. "Das Wetter-Creutz ist auf dem Schneppenberge am Zwönitzer Wege in diesem Frühjahre von jemand wieder entdecket und aufgerichtet worden. Es ist von rothen Sandstein und eine Elle hoch. Vermutlich hat das Gewitter an dem Ort einen Menschen erschlagen."
Der Heimatforscher Joachim Seyffarth regte mit einem Beitrag die Wiederaufrichtung des Kreuzes an, das mit Hilfe von Spenden im Rahmen der ABM neu gesetzt und am 4.Mai 2002 im Beisein der Bürgermeister von Zwönitz und Lößnitz feierlich übergeben wurde.

Sage:

Quellen und Literatur:
aktuelle Aufnahmen von Gerd Viehweger, Lößnitz (Fotos von 2007)
Ergänzungen von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale und Ivo Kästner, Stollberg (Foto von Juli 2011)


Sühnekreuze & Mordsteine