Deutschland Sachsen Muldentalkreis

Großsteinberg


Zustand 2005

PLZ: 04668

GPS: N 51° 15.153', O 12° 38.235'

Standort: Unmittelbar an der südlichen äußeren Kirchhofsmauer.

Größe / Material: 62:46:21 / Quartporphyr

Geschichte: Das Steinkreuz wurde im Januar 2006 am Schaft zerbrochen. Nach der Reparatur durch Großsteinberger Heimatfreunde konnte das Kreuz am 25.09.2006 wieder an seinen alten Standort gestellt werden.

Kopf, Arme und Schaft zur Kreuzung zu verjüngend; westliche Schaftkante in der Frontalansicht bogenförmig nach innen schwingend; der Fußteil ist tief unten sockeiförmig abgesetzt mit nach unten-innen weisenden Kanten; die Sohlenkante verläuft leicht durchgebogen.
Ecken alt angestoßen. Allgemeine oberflächliche Verwitterung. Vor der Mauer nicht allseitig sichtbar. Die Asymmetrie des Kreuzes spricht gegen ein Giebelkreuz der nahen Kirche.
Im Juni / Juli 1953 gefunden "in der Nähe der [...] Alten Schule [...] beim Abbruch des Spritzenhauses [...] in der Vordermauer, [...]" (Denkmäler 1953). Der Standort des Spritzenhauses war 25m östlich vom jetzigen Standort, das Kreuz war dort zu ebener Erde in der der Straße zugekehrten Front eingemauert und hinter Gestrüpp verborgen.
Nach Auffindung im Frühjahr 1954 ortsfest aufgestellt. Helfried Mengel, Großsteinberg, publizierte im Juli 1953 den Neufund (Denkmäler 1953). Älteren Leuten war das Kreuz noch bekannt (Nachfrage am Ort 1953 durch Verfasser). (Quietzsch 1980)

Sage:

Quellen und Literatur:
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, 1980, S.86-87
Denkmäler versunkener Jahrhunderte, Leipziger Volkszeitung, Kreisausgabe Grimma, 18.07.1953
Dorfchronik - Eintrag vom 16.01.2006
aktuelle Aufnahme von Rolf Langhof, Großsteinberg


16.01.2006
Mit Zorn und Trauer musste der Ortschronist feststellen, dass das an der Friedhofsmauer stehende Sühnekreuz zerstört wurde.
Dieses Steinkreuz wurde beim Abriss des alten Spritzenhauses 1953 gefunden und von der Baufirma Erich Langhof sichergestellt. Danach fand es seinen angemessenen Platz, wo es unbeschadet die Jahre überdauerte, bis es von Menschen zerstört wurde, weil..., ja - warum eigentlich? Ist den Tätern überhaupt klar, dass sie sich an Zeitzeugen der Geschichte des ganzen Dorfes vergehen? Wohl kaum, Denken scheint nicht die besondere Stärke dieser Personen zu sein.
Nun ist nicht mehr viel in Ordnung an diesem Platz des Gedenkens. Auf Veranlassung von DDR-Oberen wurde das Wort "Helden" aus dem Denkmal für die Opfer des I. Weltkrieges herausgemeißelt. In diesem Geiste schlug man später auch das Kreuz ab, das sich oben auf der Kugel befand.
Von Horst Lochmann wurde eine Kopie des Halseisens neu angebracht, bis auch das wieder abgerissen wurde.
Wir bezeichnen uns als die Krone der Schöpfung. Manch einer hat es wohl nicht einmal bis zur Fassung gebracht - schade.
Vor einem Jahr Nach der Zerstörung Der Platz, nachdem das Oberteil sichergestellt wurde
(Rolf Langhof, Ortschronist von Großsteinberg)


Sühnekreuze & Mordsteine