Deutschland Sachsen Lkr. Delitzsch

Gotha / OT von Jesewitz


Zustand 2012
Foto: Gerlach

Abbildung bei
Quietzsch (1980)

Zeichnung bei
Obst (1921)

PLZ: 04838

GPS: N 51° 25,220', O 12° 36,493'

Standort: An der Straße K7424, kurz vor dem Ortseingang Gotha im Graben liegend.

Größe / Material: 140:71:26 / Braunkohlenquarzit

Geschichte: So weit ich mich erinnere war es mal gestohlen oder verschwunden. liegt wohl nicht mehr exakt am ursprünglichen Ort. (Riedel 06/2011)

Nordnordöstlich vom Ort, östlich an der Straße nach Wedelwitz, in der abseitigen Grabenböschung, etwa 100m südlich vom ehemaligen Wegeabzweig nach Wölpern.
Kopf und Arme gerade, Schaft zur Kreuzung zu leicht verjüngend, SSO-Arm bedeutend kürzer, Kanten im Umriß gerundet.
Orientierung: NNW-SSO.
Höhe: WSW-Seite 125cm, ONO-Seite 56cm, Breite: 71cm, Stärke: 26cm.
Alter Abschlag am SSO-Arm, sonst in gutem Zustand.
Stark geneigt zur feldseitigen Grabenböschung.
Pflege- und Sicherungsmaßnahmen: Museumsleiter Friedrich Hörn, Eilenburg, 1962 mündlich: Vor einigen Jahren an gleicher Stelle neu gegründet. Geschützt seit 4.2.1963.
Früher auf dem Acker vom Gemeindevorsteher Hödler (Pernutz 1937). Wird bestätigt durch die Mitteilung, es habe 100m östlich mitten im Feld gestanden (Marianne Pauneck, Gotha, 1962 mündlich). (Quietzsch 1980)

Nr.44 Das Steinkreuz bei Gotha
   Es steht nördl. genannten Dorfes, rechts (östl.) am Wege nach Wedelwitz-Eilenburg, 350m von der Gabelung des Letzteren mit dem Gostemitzer Wege.
   Als Herr Zeichenlehrer H. Schiebel anfangs März d. Js. das Kreuz an Ort und Stelle Zeichnete, hat man ihm erzählt, daß während des Befreihungskrieges dort ein höherer französischer Offizier gefallen oder ermordet worden sei. Sage! - Am 30.3.21 wird mir von Herrn Lehrer Wolf hier, der aus Eilenburg stammt, mitgeteilt, er wisse von seinem Vater, an der Stelle soll einst ein Bruder den anderen ermordet haben. (Obst 1921)

Sage: 1. Ein Bruder hat den anderen ermordet.
2. Ein höherer Offizier ist in den Befreiungskriegen hier gefallen und begraben. (Obst 1921 / Pernutz 1937).

Quellen und Literatur:
Obst, E. - Mord- und Sühnekreuze, "Tote Männer", auch Unfallmale in den Muldenkreisen Bitterfeld und Delitzsch und in der Dübener Heide, 2.Auflage, Bitterfeld 1921, S.35, Nr.44
Pernutz, H.-G. - Stumme Zeugen stehen am Wegesrand, in: Mitteldeutsche Nationalzeitung, 8.Jg., Halle 1937, Nr.139 vom 23.Mai 1937
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, 1980, S.41, Nr.17
recherchiert und bebildert von Michael Riedel (Foto von Juni 2011)
Bild-Ergänzung von Ullrich Gerlach, Schmannewitz (Foto von 17.11.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine