Deutschland Sachsen Weißeritzkreis

Fürstenwalde (I)


Zustand 2010
Foto: Fülle

PLZ: 01778

GPS: N 50° 46,264', O 13° 52,585'

Standort: Nordnordöstlich vom Ort, südlich vom Abzweig der Straße nach Liebenau, 320m nach Nordosten.

Größe / Material: 77-82:67:23 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Schneiderstein". Das Steinkreuz wurde inzwischen aufgerichtet. (Fülle 05/2010)

Nordnordöstlich vom Ort, östlich der Alten Dresdner ("Teplitzer") Straße; dritter Weg südlich vom Abzweig der Straße nach Liebenau 320m nach Nordosten, südöstlich am Weg. Benennung: "Leichenstein". Kopf und Arme zur Kreuzung zu verjüngend, Schaft dagegen nur andeutungsweise verjüngend. SW-Seite eingeritzt - im Kopf: 1622; auf der Kreuzung: G S; darunter auf dem Schaft im Umriß eine Schere. Auf dem Scheitel des Kopfes eingeritzt, von NW nach SO: wohl Buchstabe, senkrechter Strich, lineares Kreuz mit verlängertem Schaft. (Müller / Quietzsch 1977)

Sage: Ein aus Rudolphsdorf gebürtiger Schneidergeselle wurde bei der Rückkehr aus der Fremde hier von einem Fleischerburschen ermordet und in einem Reisighaufen versteckt. (Brandner 1845)

Quellen und Literatur:
Brandner, F.A. - Lauenstein, seine Vorzeit, frühe Schicksale und jetzige Beschaffenheit, 1845, S321
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.62
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.73
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.95
aktuelle Aufnahmen von Peter Voigt, Heidenau
Ergänzungen von Matthias Fülle (Foto vom 23.05.2010)



Fürstenwalde (II)


Ansicht der
seitlichen Inschrift
VÖ bei
Müller / Quietzsch
(1977)

GPS: N 50° 44,689', O 13° 53,810'

Standort: Südöstlich vom Ort, im Haberfeldwald, Abteilung 56, südlich vom "Zimmernickelweg".

Größe / Material: 106:100:26 / Gneis

Geschichte: Der "Leichenstein" (vgl. Fürstenwalde I) ist eher das als Fürstenwalde II geführte Mal, zumindest wird der vorbeiführende Wanderweg in der aktuellen Karte 44 des Staatsbetriebs Geobasisinformation und Vermassung Sachsen als "Leichensteinweg" bezeichnet, dessen nördliche Verlängerung als "Zinnernickelweg". (Fülle 05/2010)

Der Stein wurde in der älteren Literatur auch unter Haberfeldwald und Rudolphsdorf geführt.
Dicke Steinplatte mit beiderseitig gegenständiger Ausbuchtung und abgerundetem Kopfteil, Verbreiterung am Sockel, wodurch die Grundidee eines Kreuzes entsteht, Querschnitt rechteckig.
Auf der WNW-Seite mindestens vier Zeilen Inschrift eingeritzt, aber durch Verwitterung unleserlich geworden. OSO-Seite, lineares Kreuz mit verlängertem Schaft eingeritzt, darunter E.T., darunter zwei Zeilen unleserliche Inschrift, links zwischen Kreuz und Buchstaben 16 (oder 106), darunter noch zwei bis drei weitere Ziffern 5 2 (oder 7). Das dritte Kreuz und Initialen machen einen jüngeren Eindruck als die übrigen Beschriftungen. Auf der SSW-Schmalseite, zwei Zeilen von oben nach unten laufend, unleserliche Schrift.

Sage: Zusammenstoß zwischen dem Brünauischen Heger (Elias Tränker) aus Fürstenwalde und seinem Bruder auf der einen Seite und dem Förster aus Tellnitz (Böhmen) und seinen beiden Söhnen auf der anderen (oder böhmischen Wilderen), angeblich am 2. September 1746, wobei der Heger erschossen wurde.

Quellen und Literatur:
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.97
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.235
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.96-98
aktuelle Aufnahmen von Peter Voigt, Heidenau
Ergänzungen von Matthias Fülle


Sühnekreuze & Mordsteine