Deutschland Rheinland-Pfalz Kreisfreie Stadt Speyer

Speyer


Zustand 2012
Foto: Ohmsen

Abbildung bei
Weinmann (1973)

PLZ: 67346

GPS: N 49° 21.390', O 8° 24.985'

Standort: Neben der Kapelle am Rinkenberger Hof.

Größe / Material: 100:80:21 / Sandstein

Geschichte: Auf einer Sanddüne, dem "Lorenzenberg" zwischen dem Hof und der Straße nach Schifferstadt stand im Mittelalter eine zu Ehren des hl. Laurentius geweihte Kapelle. Über den Ursprung des Kreuzes geben die Ratsprotokolle der Stadt Speyer Auskunft:
"Ao 1616 ist das monumentum uf den Platz, wo die lorentzen Capele gestanden ufgerichtet worden mit der aufschrift in stein gehauen: Warzeig Des Lorentz Heisels".
Wie Fred Weinmann im Pfalzatlas 1981 erläutert, wurden auf Anregung des Trienter Konzils solche Kreuze errichtet, um den Platz eines abgebrochenen Gotteshauses oder eines entweihten Gottesackers zu kennzeichnen. Da der Lorenzberg im 19.Jahrhundert zur Sandgewinnung abgetragen wurde, hat man das Kreuz an die Schifferstädter Straße versetzt, wo es zuletzt im Bereich der Autobahnbrücke stand. Heute steht es neben der neu errichteten Kapelle. Die alte Inschrift ist noch weitgehend erhalten:
...IG•DES•LORETZ
HEISELS•

Sage: Ein weiteres Steinkreuz stand in der Nähe des Schützenbuckels in Speyer. Es wurde um 1924 neu aufgestellt und ging zwischen 1930 und 1945 verloren. Es wurde wie die Kreuze von Harthausen mit der Schlacht am Speyerbach in Verbindung gebracht.

An der Straße von Speyer nach Worms befand sich noch im 18. Jahrhundert ein Steinkreuznest von über 30 steinernen Kreuzen. Eine Hochzeitsgesellschaft, die vom Spitzrainhof kam, soll nach alter Überlieferung von feindlichen Reitern angegriffen und umgebracht worden sein. Für jeden der Toten hätte man ein Steinkreuz errichtet.

Quellen und Literatur:
Weinmann, Fred - Steinkreuze und Bildstöcke in der Pfalz, in: Mitteilungsblätter der "Deutschen Steinkreuzforschung", 29.Jg., Heft 1, Nürnberg 1973, S.66
recherchiert und bebildert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach (Foto von 2006)
Ergänzungen von Michael Ohmsen, Leipzig (Foto von September 2012)


Sühnekreuze & Mordsteine