Deutschland Rheinland-Pfalz Donnersbergkreis

Sippersfeld

PLZ: 67729

GPS: N 49° 33,235', O 7° 55,456'

Standort: Etwa 1km westlich von Sippersfeld, an der Straße nach Langmeil, mitten im Acker.

Größe / Material: 50:40:33 / Sandstein

Geschichte: Der "Babenstein" steht östlich des im Wald liegenden Grabhügelfeldes aus der jüngeren Hallstattzeit (um 600 v. Chr.). Der Sage nach soll er zur Erinnerung an den letzten Ritter von Babenstein errichtet worden sein, der an seinem heutigen Standort im Kampfe fiel. Ein Geschlecht dieses Namens war jedoch nie in der Pfalz ansässig!
Der Name des Steins läßt sich vielmehr von Baab oder älter Babo ableiten; "den Familiennamen Baab gibt es heute noch in der Pfalz, z.B. im benachbarten Neuhemsbach." Über die Bedeutung des "Babensteins" ist nichts bekannt. Als Grenzstein - wofür seine Form am ehesten sprechen könnte - wurde er nicht gesetzt. Häberle, der am Babenstein Ausgrabungen durchgeführt haben soll, deutete ihn als "verstümmelten Sockel eines alten Sühnekreuzes." Zwar würde der Name "Stein" nicht gegen ein Sühnekreuz sprechen (vgl. "Metzgerstein"), doch ist die Dicke von 37cm bei einer Breite von 40cm für den Schaft eines solchen Males zu mächtig. Allenfalls könnte der "Babenstein" als Schaftverbreiterung eines Andachtkreuzes oder Bildstockes angesprochen werden - wenn er überhaupt den Rest eines Flurdenkmals darstellt; denn mit gleichem Recht ließe er sich auch als Stumpf eines Menhir interpretieren. (Schnabel 1976)

Nr. 47. Sippersfeld, Donnersbergkreis
Der "Babenstein"
Flurname: Am "Pappernstein"
Material: Sandstein
Abmessungen: Höhe 42cm, Breite 40cm, Dicke 38cm
Standort: Etwa ein Kilometer westlich von Sippersfeld, auf dem letzten Acker, südlich der Straße von Sippersfeld nach Langmeil. Meßtbl. 6413 Winnweiler r. 22240, h. 91350.
In der nordwestlichen Gemarkung von Sippersfeld, mitten in einem Acker, steht der Rest eines Steinmals, das ursprünglich wohl größer gewesen ist! In Urkunden des 18. Jahrhunderts wird der Stein "Babenstein" genannt. In der Flurkarte um 1830 "Pappernstein". Seine Grundform ist viereckig, so daß er ursprünglich pfeilerartiges Aussehen hatte. Nach Erfahrungswerten hatte er wohl eine Höhe von über zwei Meter. Nur 250m weiter westlich zwischen ihm und der Höhe 381, befindet sich ein größeres Grabhügelfeld der jüngeren Hallstattzeit. Ich sehe in ihm deshalb eine Verbindung zum Gräberfeld und rechne ihn zum Toten- und Opferkult. In Sippersfeld geht die Sage, daß unter dem Stein ein General oder Graf von Pappernheim begraben wäre, doch war ein Geschlecht gleichen Namens in der Pfalz nie ansässig und auch nicht bekannt. Es ist aber auch eine andere Deutung möglich: Nach Lexners mittel-hochdeutschem Wörterbuch, ist "Bäbe" ein altes Weib Es ist durchaus möglich, daß diese alte Namensgebung in das neudeutsche Wort "Weiberstein" umgewandelt werden kann. Wir hätten hier dann Zuge mittelalterlichen Volksaberglaubens vor uns, der besagt daß in dem Stein die Kraft und Fruchtbarkeit der Ahnen wohne und bei dreimaliger Umschreitung und Berührung des Steines diese Kraft auf die ihn besuchende Frau übergehe. Ein Ritus also, der in die Vorgeschichte reicht und bei allen Völkern Europas bekannt war. (Gödel 1987)

Sage: 1. Der Sage nach soll er zur Erinnerung an den letzten Ritter von Babenstein errichtet worden sein, der an seinem heutigen Standort im Kampfe fiel. Ein Geschlecht dieses Namens war jedoch nie in der Pfalz ansässig!
2. In Sippersfeld geht die Sage, daß unter dem Stein ein General oder Graf von Pappernheim begraben wäre, doch war ein Geschlecht gleichen Namens in der Pfalz nie ansässig und auch nicht bekannt.

Quellen und Literatur:
Schnabel, Berthold - Steinkreuze in der Nordpfalz, 1976, S.33-34, Ziff.5
Weinmann, Fred - Steinkreuze und Bildstöcke in der Pfalz, 1973
Gödel, Otto - Menhire. 1987, S.158-159
recherchiert und bebildert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach


Sühnekreuze & Mordsteine