Deutschland Rheinland-Pfalz Westerwaldkreis

Höchstenbach


Blick zum Standort

Inschrift

PLZ: 57629

GPS: N 50° 37,390', O 7° 45,004'

Standort: Rechtsseitig der B8 die von Höchstenbach nach Steinen führt. An der Straße steht ein Wegweiser.

Größe / Material: Basalt

Geschichte: Ein Gedenkstein nahe Höchstenbach, auf Veranlassung seines Adjudanten Souhait 1797 errichtet, bezeichnet die Stelle, wo François Séverin Marceau verwundet wurde. Von Napoleon III. wurde 1863 dieses Denkmal in Form eines Obelisken gestiftet. Eine der vier Inschriften lautet:
Hier wurde verwundet
den 19ten September 1796
der französische Feldherr
Marceau
Er starb beweint vom Soldat
geachtet von Freund und Feind
----------
Deutsches Volk!
Dieses einem edlen Todten gesetzte Denkmal
wird deinem Schutze empfohlen, schütze es wie Deine
Väter die alte Denktafel geschützt haben.
Ein ähnlicher Obelisk war auf Veranlassung seines Freundes Kléber und nach einem Entwurf des Architekten Krahe in Koblenz als Grabmonument errichtet worden.
Auf der Tafel am Denkmal ist zu lesen: "Von Österreichern besiegt, zogen sich im September 1796 die französischen Truppen über den Westerwald zurück. Ihnen folgten Tiroler Scharfschützen. Darunter war Friedrich Hodler, der als Jägerbursche auf der Seeburg im Dienst des Fürsten zu Wied gestanden hatte. Er bemerkte den 27 jährigen General Marceau, der die nachhut leitete. Hodler und ein Tiroler Scharfschütze trafen ihn in der Herzgegend. Zwei Tage später starb Marceau im Lazarett in Altenkirchen "beweint von den Soldaten und Bürgern, geachtet vom Feind". 1863 ließ Kaiser Napoleon III. den einfachen Obelisk als Gedenkstein errichten".

Gestiftet wurde es von Kaiser Napoleon dem III, 1863 für General Marceau, der während der französischen Revolution 1796 im Alter von 27 Jahren hier tödlich verwundet wurde. Er befand sich dort auf einem Erkundungsritt. (westerwald-blog.de)

François Séverin Desgraviers-Marceau (* 1.März 1769 in Chartres; † 23.September 1796 in Altenkirchen) war ein General der französischen Republik.
Marceau war einer der sehr jungen, republikanischen Truppenführer, die mit Bravour, taktischem Geschick und Engagement, Frankreich in den Revolutionskriegen gegen die Armeen der europäischen Monarchien verteidigten, sie auch besiegten und bereits zu Lebzeiten große Popularität erlangten. [...]
Bei der Überwachung (défilé) des Rückzugs seiner Division, am 19.September nahe der Poststrasse Frankfurt-Köln bei Höchstenbach wurde Marceau, nur begleitet von Hauptmann Souhait und zwei Ordonnanzen, durch einen Gewehrschuss des aus Neuwied stammenden, 1796 in österreichischem Sold stehenden Tiroler Jägers Friedrich Hodler aus einem Versteck heraus seitlich in den Leib getroffen und dabei an den inneren Organen des Bauchraums verletzt.
Nach den Beschreibungen des hessen-nassauischen Politikers Karl Braun, der ein Kriegstagebuch von Hodler (mit Auflistung der in mehreren Feldzügen erschossenen Franzosen und deren erbeuteter Wertgegenstände) gesichtet und bearbeitet hatte, war der Schütze "als Einzelkämpfer hinter den Linien operierend, […] ein Halbwilder, der den Krieg wie die Jagd betreibt und darauf ausgeht Beute zu machen; […] hat er doch nach dem Willen seines jeweiligen Herren möglichst viel Wild und möglichst viele Franzosen geschossen…". Marceau wurde tödlich verwundet zurück in das inzwischen von den Österreichern wieder besetzte Altenkirchen mit der Bitte transportiert, ihn und seine Begleitung nicht als Gegner zu behandeln. (Wikipedia)

Sage:

Quellen und Literatur:
Ecker, Volker - Der Jäger in Ortschronik der Gemeinde Höchstenbach, 1994, S.246ff
General Marceau Denkmal in Höchstenbach, auf: westerwald-blog.de (eingesehen am 19.03.2013)
Wikipedia: François Séverin Marceau (eingesehen am 19.03.2013)
recherchiert und bebildert von Stefan Scheffels, Windeck (Fotos von März 2013)


Sühnekreuze & Mordsteine