Deutschland Rheinland-Pfalz Lkr. Ahrweiler

Hain / OT von Niederdürenbach


seitliche Ansicht

Adams Schädel und
gekreuzte Knochen

Abbildungen bei
Lehmann-Brauns
(1986)

Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

PLZ: 56651

GPS: N 50° 27,150', O 7° 10,866'

Standort: An der K51 von Oberzissen nach Hain, am Ortseingang.

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Der Schöpflöffel ist formal sehr imposant mit seinen wie zu einem Turm verbackenen vier kompakten Kreuzen, die die spitzgieblige Nische in den vier Himmelsrichtungen überragen. Diese Art der Kreuzbekrönung ist sehr selten. Nach dem Volksglauben sollte sie am Dorfeingang nach allen Seiten hin Schutz und Abwehr garantieren. Zu dem großen Eindruck, den der Schöpflöffel hinterläßt, trägt auch sein reizvoller Standort am Fuß der Burg Olbrück bei. Die mahnende Inschrift lautet:
O MENSCH BEDENCK DAS ENT,
VON GOT DEIN HERT NIT WENT
Die Jahreszahl ist 1600 oder 1616. Am Fuß des Löffels befindet sich ein Totenkopf über gekreuzten Knochen, der Adams-Schädel. Diese Deutung geht auf eine frühchristliche Legende zurück: der Schädel gehört Adam, der unter dem Kreuz begraben liegen soll. Allerdings kennen wir den Schädel noch von mehreren Kreuzen, so zu Beispiel von Hannebach II. Auf dem Sockelstein ein Blumenopfer.

Das Mal bei Hain war "Segenstein" der sakramentalen Prozession und ist bemerkenswert wegen seiner vier verschachtelten Schutzkreuze. Die Darstellung, auf dem rückseitigen Kreuz, entspricht auffällig der jüngeren in Gondorf. (Müller-Veltin 1980)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, S.107 Anm.127, 179 und Abb.176
Lehmann-Brauns, Elke - Himmel, Hölle, Pest und Wölfe: Basaltlava-Kreuze der Eifel, 1986, S.48-50, 138, 192
Mehlhop, Manfred - Alte Steinkreuze im Gebiet der Verbandsgemeinde Brohltal, hrgg. von der Verbandsgemeinde Brohltal in Niederzissen 1993, S.32-33, Nr.11
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto vom 21.09.2006)


Sühnekreuze & Mordsteine