Deutschland Rheinland-Pfalz Lkr. Mayen-Koblenz

Bell (I)


Abbildung bei
Lehmann-Brauns
(1986)

Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

PLZ: 56745

GPS: N 50° 23,538', O 7° 14,667'

Standort: Am Ortseingang an der Strasse welche von Maria Lach kommt.

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Bildstock von 1631 mit zum Relief geschrupfter Nische. Die Inschrift bezeichnet das Mal als "CREVTZ". Die komplette Inschrift lautet:
DIS•CRE
VTZ•HAT
NICKLAS
SPERLEN
IN•DIE•
EHR•G
LASEN
MACHE

112. 1631 DIES CREVTZ HAT NICLAS SPE[.]LEN IN DIE EHR G(ottes) LASEN MACHEN. (Müller-Veltin 1980)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, S.176 und Abb.235
Lehmann-Brauns, Elke - Himmel, Hölle, Pest und Wölfe: Basaltlava-Kreuze der Eifel, 1986, S.155
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto vom 18.09.2006)



Bell (II)


Abbildung bei
Lehmann-Brauns
(1986)

Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

GPS: N 50° 23,641', O 7° 12,598'

Standort: Auf dem Gänsehals, nordöstlich des Parkplatzes im Unterholz.

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Benennung: "Erbsenlöffel". Dieser prächtige alte Bildstock steht sehr versteckt im Dickicht hinter einer Bank. Der Nischenkopf enthält ein Bildnis mit einem Gitter davor.

Sage: Es lebten zwei Freunde in Bell. Als der eine von ihnen in die Fremde ging, sagte er beim Abschied: "Wenn ich vor dir sterbe, dann komm zu dem Kreuz, dann erzähle ich dir dort, wie's im Himmel ist". Es verging eine Zeit. Eines Tages erhielt dann der Freund, der zu Hause geblieben war, die Nachricht vom Tod seines Kameraden. Daraufhin ging er zu dem Kreuz. Nachdem er wieder zu Hause war, legte er sich hin und starb.
Das Kreuz in dieser Geschichte, die ein junger Mann aus Bell über seine Großmutter von seiner Mutter erfahren hat, ist ein prächtiger Schöpflöffel am Gänsehals, man nennt ihn auch "Erbsenlöffel". (Lehmann-Brauns 1986)

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, Abb.13
Lehmann-Brauns, Elke - Himmel, Hölle, Pest und Wölfe: Basaltlava-Kreuze der Eifel, 1986, S.182-183
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto vom 18.09.2006)



Bell (III)


Zustand 2012
Foto: Werner

Abbildung bei
Lehmann-Brauns
(1986)

GPS: N 50° 23,453', O 7° 13,438'

Standort: 500m nach den letzten Häusern liegt an einer Weggabelung der "Gänsehalsstrasse" eine kleine Grünanlage. Hier findet man das Steinkreuz zusammen mit einem Denkstein.

Größe / Material: 102:50:14 / Basaltlava

Geschichte: Im Kopf ein erhabenes INRI-Schild, darunter erhaben der Gekreuzigte (49x45x6cm), ganz unten die Inschrift:
Aō 1663
ONENS
CHSTG
"Herreskreuz" - Hier endete die Hagelprozession von Bell. (Werner 07/2012)

Benennung: "Herreskreuz". Das Steinkreuz von 1663 zeigt unter einem INRI-Schild ein Kreuzigungsrelief, am Schaftfuss die Jahreszahl Aō 1663 und eine Inschrift. Hier endete die Beller Hagelprozession. (Blaszcyk 09/2006)

Sage:

Quellen und Literatur:
Lehmann-Brauns, Elke - Himmel, Hölle, Pest und Wölfe: Basaltlava-Kreuze der Eifel, 1986, S.189
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto vom 18.09.2006)
Ergänzungen von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 6.07.2012)



Bell (IV)


Zustand 2012
Foto: Werner

Abbildung bei
Lehmann-Brauns
(1986)

Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

GPS: N 50° 23,586', O 7° 12,496'

Standort: Das Flurkreuz steht in der Nähe des "Erbsenlöffel" am Gänsehals. Man folgt der "Gänsehalsstraße" westwärts aus dem Ort. Wenn sich diese gabelt, folgt man dem linken Schenkel. 600m weiter bei einem Waldparkplatz macht die asphaltierte Straße einen Rechtskick zum Berggipfel. Wir gehen aber noch in der alten Richtung weiter einen Schotterweg aufwärts und erreichen nach 5 Minuten eine Wegkreuzung. Hier steht das Steinkreuz im südöstlichen Wegwinkel.

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Die gesamte Schauseite ist mit einer 15zeiligen Inschrift versehen:
1778
ALLES GOTT
ZV EHREN VNDEN
ARMEN SEHLEN
ZUM
DROST
PETER
FRONERT
SHF
MARGR
ETA
FRON
ERTS
VON BEL
Das Kreuz steht "über Eck" im Wegwinkel. Es ist eingelassen in eine viereckige steinerne Bodenplatte. Eine reparierte Bruchlinie verläuft quer unter der Vierung. Hinter dem Kreuz steht eine kurze, vierkantige Steinsäule unbekannter Funktion. (Werner 07/2012)

"1778. ALLES GOTT ZU EHREN UNDEN ARMEN SEHLEN ZUM DROST.PETER FRONERT.SHF MARGARETA FRONERTS VON BEL." Dieser Text auf einem schmucklosen hohen Beller Flurkreuz liefert mit der Zeile "UNDEN ARMEN SEHLEN ZUM DROST" ein aufschlußreiches Stichwort. Denn wie beim Totenkreuz, das vielleicht Vorbild war, lag wohl der Hauptsinn eines Votivkreuzes für den Stifter in einer Art Vorsorge für das Heil seiner Seele im Jenseits. Diese Vorsorge entsprang und entsprach mittelalterlicher Jenseitsschau. Sie war von Sündenangst geprägt, der Angst vor dem Gottesgericht und seinen gerechten Strafen, die die Seelen der Verstorbenen im Läuterungszustand, dem Fegefeuer, nach der Glaubenslehre zu erwarten hatten. Aber man konnte vorbeugen. Ein zu Lebzeiten aufgehäufter Fonds guter Werke, so lehrte die Kirche, vermochte ebenso wie das Fürbittegebet die Leidenszeit im Fegefeuer abzukürzen. So war bereits im Mittelalter eine beliebte Erlösungshilfe die Stiftung eines Jahrestages. Der bedeutete, daß jährlich am Todestag des Stifters eine Messe gefeiert werden mußte. Hierzu bestimmten Adelige, vermögende Geistliche und reiche Bürger einen Teil ihres Besitzes testamentarisch einer Kirche oder einem Kloster. Der weniger Wohlhabende gab ein Stück Acker oder einen Weinberg. Die Kosten für die Messe wurden dann von den Zinsen des Vermögens gedeckt oder aus dem Ertrag des Bodens. Für diese Art Stiftung, ebenso für Gaben wie Altarsilber oder andere Gegenstände im Kultgebrauch, die als gute Werke für das eigene oder anderer Seelenheil verstanden wurden, hatte man den Begriff Seelgerät. (Lehmann-Brauns 1986)

80. 1778. ALLES GOTT ZV EHREN VNDEN ARMEN SEHLEN ZVM DROST. PETER FRONERT, SHF MARGRETA FRONERTS, VON BEL. (Müller-Veltin 1980)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, S.153 und Abb.192
Lehmann-Brauns, Elke - Himmel, Hölle, Pest und Wölfe: Basaltlava-Kreuze der Eifel, 1986, S.36-38
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto vom 18.09.2006)
Ergänzungen von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 6.07.2012)



Bell (V)


“Rast“ neben dem
Steinkreuz

GPS: N 50° 23,499', O 7° 14,698'

Standort: Das niedrige Kreuz steht auf einer Anhöhe an der Strasse zwischen Obermendig und Bell, südlich des Tanzberg, zusammen mit einer Räste.

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Niedriges schlichtes Kreuz von 1669 in quaderförmigen Sockel. Da die Einritzungen von zwei ineinanderverschlungenen Halbkreisbögen horizontal abgeschnitten sind, ist zu vermuten das das Kreuz früher einen längeren Schaft besaß. Die Inschrift lautet:
ANNO
1669
IOHANNVS
ROTENBECKER

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto vom 20.09.2006)



Bell (VI)

GPS:

Standort: Nördlich vom Ort, östlich an der Straße nach Wehr, wenige Meter vor der Straßenabzweigung nach Maria Laach.

Größe / Material: 75:54:26 / Basaltlava

Geschichte: Die gesamte Schauseite wird von einer 7-zeiligen Inschrift eingenommen:
IHS
GOTT
ALLEIN•DIE
EHR•PETER
GRETZE
[...]R
ANN
O•1625
Das Kreuz steht auf einem ebenerdigen Basisstein.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 6.07.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine