Deutschland Rheinland-Pfalz Lkr. Bad Kreuznach

Altenbamberg


Rückseite

Abbildung bei
Schnabel (1976)

PLZ: 66978

GPS:

Standort: Am Wanderweg KH10 (Altenbaumburgweg). 25m vom Weg im Wald.

Größe / Material: 85:46:26 / Rotsandstein

Geschichte: In der Nähe der Dreiländerecke, wo die Grenzen der ehemaligen Staaten Bayern, Hessen und Preußen zusammenstießen. Stark beschädigt. Die Inschrift könnte man als Jahreszahl 1664 deuten. Der linke Kreuzarm ist ein wenig stärker verwittert und misst jetzt noch 8cm. Die Rückseite des Kreuzes ist ohne Einzeichnung.

Inschrift:
AN
NO

[...] 6 1 [...]
Datierung: 2. Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts. Zustand: An den Enden der Arme und des Kopfes sind unterschiedlich große Stücke abgeschlagen. Auf der Vorder- und Rückseite des Kopfes befinden sich Wetzrillen und Wetzmulden, diese sind auf der Rückseite besonders ausgeprägt. Abgeschliffen ist ebenfalls die Vorderseite des rechten Arms und die rechte Seite des Kopfes sowie die rechte hintere Kante des Schaftes.
Standort: Das Kreuz steht etwa 150m östlich des Schäferplackens (Waldparkplatz ca. 8km südöstlich von Bad Kreuznach) an einem Pfad südlich des mit "1" und einem blauen Rechteck gekennzeichneten Rundwanderwegs. Das Kreuz steht an der Verlängerung des von Frei-Laubersheim herüberziehenden "Hollerweges" und zwar in der nordöstlichen Spitze der Altenbamberger Gemarkung. Der Sage nach bezeichnet es die Stelle, an der zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges ein Schäfer ermordet wurde. Der Vorfall, der zur Errichtung des Kreuzes führte, läßt sich heute nicht mehr feststellen. Auf keinen Fall sollte es die Grenze zwischen dem Großherzogtum Hessen und Bayern angeben, wie H. Rösch annahm, der die Inschrift als G H (= Großherzogtum Hessen) deutete. Sie lautet nämlich AN / NO / 61, wobei die beiden Ziffern als der Rest einer Jahreszahl anzusprechen sind, die ursprünglich auf dem rechten Kreuzarm begann und auf dem linken endete und demnach 161[...] hieß. Das Steinkreuz östlich des Schäferplackens wurde also im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts zur Erinnerung an einen Unfall oder ein Verbrechen errichtet. (Schnabel 1976)

Sage: Der Sage nach bezeichnet es die Stelle, an der zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges ein Schäfer ermordet wurde.

Quellen und Literatur:
Weinmann, Fred - Steinkreuze und Bildstöcke in der Pfalz, in: Mitteilungsblätter der "Deutschen Steinkreuzforschung", Jg. 29, Heft 9, Nürnberg 1973
Schnabel, Berthold - Steinkreuze in der Nordpfalz, in: Nordpfälzer Geschichtsverein, Beiträge zur Heimatkunde, 1976, Nr.2/4
Gödel, Otto - Menhire - Ein wissenschaftlich-volkskundlicher Beitrag zu unseren Steindenkmälern, in: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz, 96.Bd. Speyer 1998
Infos und aktuelle Aufnahmen von Gerhard Stöfer, Düsseldorf
bearbeitet von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach


Sühnekreuze & Mordsteine