Wojsław / Woisselsdorf
PLZ:
GPS:
Standort:
Woisselsdorf liegt etwa 4km nordnordwestlich der Stadt
Grottkau (Grodków), an der Straße 401. Das lateinische Steinkreuz steht rechts neben dem südlichen Tor zum Kirchhof.
Größe / Material:
78:58:17 / Granit
Geschichte:
So verwittert wie das Steinkreuz in der alten Literatur beschrieben wird, ist
es nicht, vielleicht wurde es mal restauriert oder durch eine Kopie ersetzt.
Das kleine Steinkreuz an der Friedhofsmauer ist sehr verstümmelt. (Woikowsky-Biedau / Kutzer 1909)
Ein Wassergraben der den Friedhof umzog, ist noch teilweise erhalten. An der Furt steht der Rest eines Steinkreuzes. Es hat keine Querbalken mehr,
sondern an der einen Seite nur einen kurzen Ansatz. Hierdurch entsteht das Profil eines Gesichtes; deshalb wird der Kreuzüberrest steinerne Nase genannt. (Woikowsky-Biedau / Kutzer 1908)
Steinkreuz an der Friedhofsmauer (Lutsch 1894)
Sage:
Wir haben es hier mit einer zweiten "steinernen Nase" zu tun. Der Sage nach soll hier ein Brautfüherer
im Hochzeitszuge aus Versehen die Braut erschossen haben. Die Leute in Woisselsdorf halten das Kreuz auch für einen Bischofstein und das schlecht erhaltene
Schwertzeichen für einen Bischofstab. Es soll daran erinnern, dass der Ort einmal unter bischöflicher Verwaltung stand. Indes Kreuze, die eine derartige Bedeutung
haben, gibt es nicht. (Woikowsky-Biedau / Kutzer 1908)
Quellen und Literatur:
• Lutsch, Hans - Die Kunstdenkmäler des Regierungsbezirkes Oppeln, 1894, S.63
• Woikowsky-Biedau, Ernst von / Kutzer, Paul - Steinkreuze in Oberschlesien,
Oberschlesische Heimat. Band 4, 1908, Nr.3, S.161
• Woikowsky-Biedau, Ernst von / Kutzer, Paul - Steinkreuze in Oberschlesien. Oberschlesische Heimat, Band 5, 1909, Nr.1, S.20
• Hellmich, Max - Steinerne Zeugen mittelalterlichen Rechtes in Schlesien, Steinkreuze,
Bildstöcke, Staupsäulen, Galgen, Gerichtstische. Liegnitz 1923, S.34
• Aktuelle Aufnahme von Tadeusz Piotrowski
• In Zusammenarbeit mit www.wroclaw.dolny.slask.pl