Nowoszów / Neuhaus

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Standort: Das Steinkreuz befindet sich am Weg von der jetzt unbewohnten Ortschaft Neuhaus (OT von Iłowa / Halbau) nach Ławszowa (Lorenzdorf) ziemlich versteckt in der Saganer Heide.

Größe / Material: 130:44:26 / Sandstein

Geschichte: Teilweise wird das Steinkreuz auf polnischen Internetseiten im Kreis Bunzlau in Niederschlesien geführt. Aber laut Koordinaten liegt es in der Wojewodschaft Lebus im Kreis Sagan. Am Kopf hat es ein großes Näpfchen, ein Arm ist abgebrochen und der andere Arm ist ungewöhnlich kurz.
Den bei Steller (1934) genannten Artikel aus: "Der Eulengebirgsfreund" (Vereinszeitschrift des Verbandes der Gebirgsvereine an der Eule, Reichenbach; anonymer Autor mit dem Titel "Steinkreuze“, 4.Jg., 1911/12, S.13, vermutlich Heft 1 oder 2) konnten wir bisher noch nicht im einsehen. Kennt jemand diesen Artikel und könnte uns eine Kopie zur Verfügung stellen?

Nowoszów / Neuhaus (Gem. Żagań / Sagan) - ein lateinisches Kreuz aus Sandstein mit den Maßen 130x44x26cm. Es befindet sich im Waldgrundstück Nr.58a an dem Weg vom jetzt unbewohnten Nowoszów / Neuhaus nach Ławszowa / Lorenzdorf einige hundert Meter von der Grenze von Dolnośląskie im Gebiet des Truppenübungsplatzes Świętoszów / Neuhammer am Queis ca. 3,2km von der Autobahn (S) Olszyna / Langenöls - Wrocław / Breslau entfernt. Nach dem Waldbrand (1974) lag es einige Jahre lang in der Brandstätte.
Während der Rekultivierungsarbeiten wurde es von einem Waldpflug beschädigt und daher fehlen jetzt beide Kreuzarme. An dem Kreuzungsfeld ist folgende dreizeilige Inschrift zu lesen: SW / 1768 / 16. Novbr.
Einer Sage nach kam hier am 16.November 1768 ein gewisser Samuel Weise oder Wenzel ums Leben. Eine andere Sage erzählt davon, dass ein Zauberer hier sämtliche Otter aus der Heide zusammenrufen und verzaubern wollten, beging dabei aber einen Fehler und wurde von den Ottern tot gebissen. (Błoch 2013)

   XVII. 15. Neuhaus Krs. Sagan K* - Im Herzoglich Saganer Forstrevier Neuhaus am Wege nach Lorenzdorf steht ein Sühnekreuz aus grob behauenem Sandstein mit der Inschrift: “S. W. 1768. 16. Novbr.“. Dem Volksmunde nach wurde hier Samuel Weise oder auch Samuel Wenzel tot aufgefunden, andere sagen totgeschlagen. Erzählt wird heute noch die Sage: Ein Zauberer habe sämtliche Ottern aus der Heide hier zusammen zaubern wollen, habe dabei einen Fehler gemacht und sei an dieser Stelle von den Ottern erbissen worden. Aus "Der Eulengebirgsfreund", 4.Jg., 1911, Seite 13. (Steller 1934)

Sage: 1. Einer Sage nach kam hier am 16.November 1768 ein gewisser Samuel Weise oder Wenzel ums Leben. (Błoch 2013)
2. Ein Zauberer habe sämtliche Ottern aus der Heide hier zusammen zaubern wollen, habe dabei einen Fehler gemacht und sei an dieser Stelle von den Ottern erbissen worden. (Steller 1934)

Quellen und Literatur:
Hellmich, Max - Steinerne Zeugen mittelalterlichen Rechtes in Schlesien, Steinkreuze, Bildstöcke, Staupsäulen, Galgen, Gerichtstische. Liegnitz 1923, S.29
Steller, Walther - Steinkreuze und Erinnerungsmale in Niederschlesien, Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde, 34. Band, 1934, S.193
Błoch, Jadwiga - Auf der Spur der Steinkreuze beiderseits der Oder, hrgg. von Lubuska Regionale Touristenorganisation “LOTUR”, 2013, S.28
Polnische Wanderbeschreibung zum Kreuz, Trasse 2 und Karte: ilowa.pl
recherchiert und bebildert von Joanna Majorczyk, Zielona Góra (Foto von Juli 2010) und Uwe Stößel, Saalfeld


Sühnekreuze & Mordsteine