Österreich
Salzburger Land
Salzburg-Umgebung
Hinterreit / OT von Großgmain
PLZ:
A-5084
GPS:
N 47° 44,388', O 12° 56,423'
Standort:
An der Zufahrtsstraße zum Schwaigspitzerhof ("Buchhöhstr.7"), ca. 50m vor dem Hof an rechter Straßenseite.
Größe / Material:
56:40:10 / Kalkstein
Geschichte:
Benenung "Pestkreuz".
Nach Angaben in der Chronik von Marzoll fand ich dieses Steinkreuz ca. 800 Meter südöstlich vom geschätzten Standort entfernt. Es handelt sich um ein Pestkreuz;
in den Jahren 1635/36 grassierte die Pest in ganz Bayern und Salzburg und forderte unzählige Opfer. Das Steinkreuz trägt am Querbalken die Inschrift:
16 IHS 36. Eysn (1897) gibt die Jahreszahl 1638
an, kann aber noch ein zweites Pestkreuz bei Marzoll mit der Jahreszahl 1636 bei der "Bernerlehen" benennen. Dieses gilt nach Paul (1988) als verschollen.
Die Pesttoten wurden zum Teil in Massengräbern beerdigt, später hat man an diese Stellen sog. Pestkreuze aufgestellt, die heute noch auf Großgmainer Gebiet
beim Berner-Bauern, beim Schwaigspitzer und am Wartberg zu finden sind und als Jahreszahl das Schreckensjahr 1636 tragen. (Fröhlich 2008)
45. Marzoll 2
Dieses Kreuz, das Eysn ca. 58cm hoch, aus rotem Marmor mit der Jahreszahl
1638 beschreibt, soll nach Aussage eines Fuhrwerkers aus Marzoll noch stehen.
Ich konnte es bisher allerdings nicht finden, da sowohl die Standortangabe bei Eysn "im Kaarler Graben nächst der Wolfsberger Mühle"
als auch die meines Informanten "a 100 Schritt ober der Mühle steigst in den Graben, dann kimmt rechts a Bachl, in dem steigst auffi und dort steht's" mehr als
ungenau sind.
Es soll sich ebenfalls um ein Pestkreuz handeln. (Paul 1975)
An der österr.-bayr. Grenze bei Marzoll, im Kaarlergraben, nächst der Wolfsbergermühle. Pestkreuz.
Hoch: 0,58m, Breit: 0,40m, Dick: 0,08m. Rother Marmor. Inschrift: 1638. Auch 1638 wird in Dr. F. v. Ziller's salzb. Stadtgesch. Band II, S.354 als Pestjahr
angeführt. (Eysn 1897)
Sage:
Quellen und Literatur:
• Eysn, Marie - Über alte Steinkreuze und Kreuzsteine in der Umgebung Salzburgs, in: Zeitschrift für Österreichische Volkskunde, 3.Jg., 1897, S.65-79. Heft 3, S.77, Nr.32
• Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, 1975, S.37 unter Marzoll
• Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, Nachtrag 1988, S.74, Nr.21 unter Marzoll als verschwunden
• Fröhlich, Herbert - Marzoll - Eine oberbayerische Chronik, 2008
• recherchiert und bebildert von Gerald Amberger, Siezenheim (Fotos von April 2009)