Österreich Oberösterreich Bezirk Urfahr-Umgebung

Gallneukirchen


Blick zum Standort

seitliche Ansicht

Inschrift vorn

Inschrift hinten

Zeichnung bei
Paul (1988)

PLZ: A-4210

GPS: N 48° 21,285', O 14° 24,797'

Standort: In einer Parkanlage in der Gabelung "Reichenauer Straße" / "Franz Jäger Zeile".

Größe / Material: 181:78:? / Granit

Geschichte: Benennung: "Franzosenkreuz". Fachmännisch behauenes Kreuz mit Winkelstützen auf einem grob behauenen Granitblock, bezeichnet Franzosenkreuz 1742 (Vorderseite) und 1927 (Rückseite). Höhe des Steinkreuzes: 78cm.

In einer Parkanlage in der Reichenauer Straße; ÖK33.
Fachmännisch behauenes Kreuz mit Winkelstützen.
Franzosenkreuz
Granit (1742)
(Hinweise: Dipl.lng. Ernst Fietz, Linz - Franz Seibetzeder, Wien. Pfarrer Friedrich Oisser: Geschichte der Kreuze in der Pfarre Gallneukirchen, in: St. Gallusbote, Sondernummer III (Okt. 1973), mit Abbildung.
Dieses "Franzosenkreuz" war zur Zeit der Erhebungen zu dem Buch "Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich" von seinem alten Standort entfernt worden. Da ich über seinen Verwahrungsort keine Angaben erhalten konnte, wurde es auf Seite 50 in meinem Buch genannt, aber als verloren gewertet. Viel später erhielt ich erst Hinweise seiner Auffindung.
Das Kreuz stand lange an der Straße von Gallneukirchen nach Schloß Riedegg. Von diesem Standplatz besitze ich je eine Aufnahme von Herrn Ing. Fietz und Herrn Seibetzeder. Prof. Jäger hatte es, nachdem es unbeachtet in einem Gebüsch beim alten Ziegelstadel lag, in der Nähe seines Wohnhauses aufstellen lassen. Als man 1949 beim Verlegen einer Wasserleitung auf menschliche Gebeine stieß, schenkte man einem Bericht Baron Elberfeldts, dem seinerzeitigen Kommandanten der österreichischen Truppen, mehr Aufmerksamkeit. Auf einem Gemeindegrundstück mit der Bezeichnung "Franzosen-Frydhof" fanden sich bei systematischen Grabungeni 1951 tatsächlich 218 Totenschädel, die von gefallenen Franzosen und Bayern aus der Schlacht vom 15./16.Jänner 1741 stammen sollen.
Das Grundstück wurde zu einer kleinen Parkanlage gestaltet und das Kreuz an der nunmehr bekannten Grabstätte aufgestellt. (Paul 1979)

   Am Westausgang von Gallneukirchen, an der Straße nach Riedegg stand, nach Angabe von Herrn Ing. Ernst Fietz, das "Franzosenkreuz". Sein Schicksal ist ebenso unbekannt wie sein Ursprung. Auf Abbildungen, die mir von zwei verschiedenen Seiten zur Verfügung gestellt wurden ist die "Umwidmung" zum Franzosenkreuz deutlich erkennbar.
   Auf einen hohen, grob behauenen Granitblock, der die Inschrift "Franzosenkreuz 1742" trägt war unverkennbar ein viel älteres Steinkreuz aufgesetzt worden.
   Gallneukirchen war ursprünglich ein Gebiet der Burg Riedegg, die mit der Riedmark Mitte des 12.Jh. dem hochfreien Geschlecht der Haunsberger gehörte. Später traten die Bischöfe von Passau diesen Besitz an, den sie im Lauf der folgenden zwei Jahrhunderte immer wieder an verschiedene Geschlechter verpfänden mußten. 1411 kauften die Starhemberger die Burg.
   Die Siedlung um die Burg, eben Gallneukirchen, wird 1260 erstmals als Markt erwähnt.
   N. B. Vielleicht enthalten die schwer zugänglichen Starhembergischen Archive Hinweise auf dieses Kreuz. (Paul 1975)

Sage:

Quellen und Literatur:
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, 1975, S.50 als verloren
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Oberösterreich, in: Oberösterreichische Heimatblätter, hrgg. vom Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege in Oberösterreich; 33.Jg., 1979, Heft 1/2, S.96
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, Nachtrag 1988, S.38
recherchiert und bebildert von Harald Hartmann, Klosterneuburg (Fotos vom 2.05.2010)


Sühnekreuze & Mordsteine