Österreich
Niederösterreich
Bezirk Mistelbach
Wolkersdorf
Blick zum Standort |
die andere Seite |
Abbildung bei Paul (1975) |
PLZ:
A-2211
GPS:
N 48° 23,532', O 16° 34,361'
Standort:
Insgesamt 3,75km nördlich von Pillichsdorf (ab Hauptstraße): Durch die "Kellergasse",
dann geradeaus weiter. Der Straße folgend in den Wald beginnt nach etwa 500m im Wald eine Kastanienallee. Etwa 200m nach dem Beginn der Allee links, ca. 5m
abseits der Strasse.
Größe / Material:
105:67:37 / Konglomeratgestein
Geschichte:
Benennung: "Judenkreuz" früher "Oarkreuz". Das 125cm hohe Kreuz aus
Conglomeratstein steht etwa 3km nördlich von Pillichsdorf im sogenannten Hochleitenwald, heute ein gutsherrschaftliches Jagdrevier, zwischen den Orten Pillichsdorf
und Bad Pirawath.
Nach Pfarrer Stuhr im Volksmund "Oarkreuz" (Eierkreuz) genannt, soll an dieser Stelle ein Eierhändler erschlagen worden sein. Nach der
handgeschriebenen Chronik der Gemeinde Obersdorf - heute Stadt Wolkersdorf - dürfte der Hochleitenwald früher ein Bannwald der Gemeinden Pillichsdorf und
Obersdorf (Wolkersdorf) gewesen sein und das damals schon sagenumwobene Kreuz als Grenzmarke gedient haben.
In der genannten Chronik - mitgeteilt von Herrn Schulrat Rudolf Hösch - heißt es: "Nach 1830-1840 wurden die Kühe der Obersdorfer in den Hochleitenwald,
damals "Kobel" genannt, auf die Weide getrieben und zwar bis zu dem noch heute bestehenden "Judenkreuz" im "Judenboden", wo die "Grenze" der Obersdorfer
Freiheit war. In der Obersdorfer Gemeindestube befand sich eine "Gewähr", die bis zum "steineren Kreuz" reichte.
Karl Krexner vermutet in: Wolkersdorf an der Hochleiten (Seite 92) daß das "...neben der Pillichdorfer Trift (Dirndlsutten) im Boden halb versunkene "Judenkreuz"
möglicherweise ein "Methodistenkreuz" wäre, wie man deren in Mähren mehrere findet."
Hallstattzeitliche Funde in Pillichsdorf weisen auf die frühe Besiedlung des Ortsgebietes hin. Es wäre nicht ausgeschlossen, daß dieses Kreuz sogar aus der Zeit
vor der Christianisierung stamme, da es schon sehr früh so bekannt gewesen sein muß, daß man es als urkundliche Grenzmarke benützte. (Paul 1975)
Sage:
Quellen und Literatur:
• Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, 1975, S.45
• recherchiert und bebildert von Harald Hartmann, Klosterneuburg (Fotos von 10.April 2008)