Österreich Burgenland Bezirk Eisenstadt-Umgebung

Steinbrunn


Abbildung bei
Paul (1975)

Abbildung bei
Brandlhofer (1951)

Abbildung bei
Hula (1948)

PLZ: A-7035

GPS:

Standort: Neue Siedlung, "Birkengasse 9"

Größe / Material: ca. 120cm hoch / Kalkstein

Geschichte: Lateinische Form, ein Arm ist abgebrochen und wurde mit einem Beton-Arm ersetzt.
Der Ort hieß bis 1960 Stinkenbrunn, unter dieser Ortsbezeichnung wurde es in der Veröffentlichung von Brandlhofer (1951) geführt. Paul (1975 / 1988) und Hula (1948) führten das Steinkreuz unter Neufeld.

Das Denkmal steht versteckt in der Birkengasse, man fährt leicht vorbei, wenn man nicht aufmerksam ist. Das Steinkreuz steht auf einem Betonsockel, im Sommer ist der Platz mit hohem Gras verwachsen und die Säule noch weniger zu sehen. Die Form ist sehr schlicht, primitiv, ein Arm des Kreuzes ist abgebrochen und wurde irgendwann einmal (nicht besonders professionell) mit einem Betonarm ergänzt.
[...] Das Steinbrunner Sühnekreuz ist also wahrscheinlich rund 600 Jahre alt und damit wesentlich älter als alle anderen Marterln und Gedenksäulen im Gemeindegebiet, von den die ältesten aus dem 17.Jahrhundert stammen.
Wie es zur Errichtung des Steinbrunner Sühnekreuzes kam, ist nicht bekannt. Man weiß aber, dass das Kreuz ursprünglich direkt bei der Werkskantine in der Neuen Siedlung stand, dem ehemaligen Gasthaus Stiassny an der heutigen Durchzugsstraße. Im 20. Jahrhundert (genaues ist nicht bekannt) wurde das Kreuz im Zuge eines Hausbaus auf die heutige Stelle versetzt. Dass das so ganz unspektakuläre Steinkreuz damals nicht zerstört wurde und erhalten blieb, ist ein Indiz dafür, dass in der Erinnerung die Bevölkerung die Bedeutung des Steinkreuzes lange erhalten geblieben ist. (Ozlsberger 2016)

   Das fast 2m hohe Kreuz steht etwa 500m von Neufeld bei der sogenannten "Bergwerksiedlung" des ehemaligen Zillingsdorfer Kohlenbergwerkes. Das schlanke, aus Sandstein bestehende Flurdenkmal, dessen rechter Querbalken durch Zementmasse ersetzt wurde, stand früher etwa 50m nördlich seines jetzigen Standplatzes.
   Urkundliche Belege oder Legenden fehlen.
   Jedoch läßt sich nachweisen das Zillingsdorf, zu dem Neufeld gehört, ursprünglich zum Komitat Ödenburg gehörte. 1493 wurde es von Friedrich III. an die regulären Chorherren von Wr. Neustadt verschenkt, die zunächst die niedere, ab 1574 die hohe Gerichtsbarkeit ausübten.
   Nach dem Banntaiding von Zillingsdorf (lt. N.Ö. Weistümer Bd.I. 103 Zeile 12) befand sich das Hochgericht auf der Graslüssen westlich Lichtenwörth.
   Nach Angabe von Ortsbewohnern wird noch heute bei einer Visitation durch den Bischof beim Kreuz eine Messe gelesen. (Paul 1975)

Das Neufelder, bzw. Stinkenbrunner Sühnekreuz
   Das Kreuz steht in nächster Nähe von Neufeld, einige Schritte von der Werkskantine des Stinkenbrunner Kohlenbergbaues. Es wurde wegen eines Hausbaues an seinen heutigen Standort verlegt und stand früher ca 50m nördlich auf einer kleinen Anhöhe.
   Es ist ein schlankes, sehr primitiv gearbeitetes Sandsteinkreuz. Der rechte Balken des Kreuzes wurde recht unsachgemäß aus einer Masse aus Zement und Schotter ersetzt. Damit es nicht in den weichen Boden versinkt, wurde es in einen breiteren Sokel eingelassen. Da es die typischen Formen der Steinkreuze aus dem 13.-14.Jhdt. aufweist, kann es nur als Sühnekreuz angesprochen werden.
   Über dieses Kreuz fehlt jede Aufzeichnung und jede Sage. (Brandlhofer 1951)

Sage:

Quellen und Literatur:
Hula, Franz - Die Bildstöcke, Lichtsäulen und Totenleuchten Österreichs, 1948, S.81 und Tafel 32/6
Brandlhofer, Rudolf - Steinkreuze im Burgenland, in: Burgenländischen Heimatblätter, 13.Jg. 1951, Heft 1, S.26
Steinbrunner Gemeinderundschau, 1969
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, 1975, S.44, Nr.67
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, Nachtrag 1988, S.70
Ozlsberger, Bernhard - Steinbrunns ältestes Denkmal, 6.03.2016, auf: steinbrunngeschichte.wordpress.com (eingesehen am 20.03.2016)
recherchiert und bebildert von Bernhard Ozlsberger, Steinbrunn (Foto von März 2016)


Sühnekreuze & Mordsteine