Deutschland Nordrhein-Westfalen Kreisfreie Stadt Köln

Weiß / OT von Köln


Blick zum Standort

PLZ: 50999

GPS: N 50° 53,493', O 7° 2,054'

Standort: Am asphaltierten Weg durch den Wald ("Weißer Leinpfad"), südlich vom Campingplatz - ungefähr 100m nach diesem. Das Kreuz ist auf der rechten Seite gut zu erkennen.

Größe / Material: 50:30:?

Geschichte: Inschrift:
ANNO IHS 1758
DEN 6TEN FEBR
UARŸ•WURDE•I0
AN•STEMMELER
VON•BRU
EL•ERM
ORDET
R • I • P
Der Inschriftteil IHS in der ersten Zeile ist leicht nach oben versetzt in einem kranzförmigen Flachrelief angebracht. Dieser Inschriftteil ist mit roter Farbe falsch nachgemalt, so dass iAIS entstand. Oben wurde ein kurzer Strich hinzugefügt, (demzufolge ein A entsteht); der waagerechte Mittelstrich des A geht in Wirklichkeit (ohne Farbe) rechts weiter zum nächsten Zeichen. Zusammen bilden diese Zeichen ein H mit langem Mittelstrich, weil das inkorporierte passen muss. Vor dem Gedenkkreuz ein Blumenopfer.

Der Winter des Jahres 1758 war lang und kalt. So dauerte es bis Mitte März, ehe das Eis im Rhein bei Köln die Leiche eines Mordopfers freigab. Johann Stemmeler, der Sohn des Brühler Bürgermeisters, wurde nur 21 Jahre alt. Noch 250 Jahre später erinnert ein Gedenkstein nahe dem Rheinufer im Kölner Süden an das brutale Verbrechen, dessen mutmaßliche Täter zwar bekannt sind, aber nie überführt wurden. Und bis heute schmücken Unbekannte den Gedenkstein regelmäßig mit Blumen. [...] (Markus 2008)

Nicht genug, daß ein Verbrechen die Ursache seiner Errichtung war - man versuchte bereits zweimal, das kleine Kreuz zu stehlen. Zuerst sollte es mit einem Abschleppseil aus dem Boden gezogen werden, beim zweiten Versuch schlug man es einfach auseinander. Die sofortige Veröffentlichung eines Bildes und der Bericht über den Diebstahl brachten das Gedenkkreuz wieder zurück. (Zingsheim 1981)

Sage:

Quellen und Literatur:
Zingsheim, Christa - Wegekreuze und Bildstöcke in Köln, Köln 1981, S.34, Nr.19
Peters, Markus - Gedenkstein erinnert an Mord vor 250 Jahren, in: RuhrNachrichten.de vom 13.03.2008
recherchiert und bebildert von Harry Zumaque (Fotos vom 17.03.2012)
Ergänzungen von Gernot Werner, Balgstädt


Sühnekreuze & Mordsteine