Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Coesfeld

Stevern / OT von Nottuln


Zustand 2016
Foto: Levermann

die andere Seite
Foto: Levermann (2016)

Blumenopfer
Foto: Levermann (2016)

Abbildung bei
Brockpähler (1963)

PLZ: 48301

GPS: N 51° 57,067', O 7° 21,933'

Standort: Zufahrt über die L 874 Nottuln-Havixbeck, am bezeichneten Abzweig links "Uphofen, Stevern" gegenüber der Bushaltestelle Bayer-Eynk, dann ca. 1km bis zur "Steverquelle", links: Sitzbank, dahinter Zugang in kleinem Wäldchen zum Steinkreuz und zur dahinter (tiefer) liegenden Steverquelle.

Größe / Material: 154 (ohne Sockel):92:24 / weißlicher Sandstein

Geschichte: Bei einer Standortbegehung 2016 konnte ein Blumenopfer dokumentiert werden. Es ist, ebenso wie die alten Ausschabungen am Steinkreuz, ein Beleg für lebendiges Brauchtum.

Sockel: 69:60:37. Unter dem Sockel: ein einfaches Fundament aus Ziegelsteinen.
Das Kreuz ist auf dem Sockel aufgestellt, und mit stabilen Stahlklammern gehalten (ev. auch leicht in Sockel eingelassen). Rechter Querarm: hinten links stark ausgeschabt. Auch rechter Schaftteil ausgeschabt. Jahreszahl hinten eingraviert: 1538. Abgerundete Ecken. Inzwischen unleserliche Inschrift in Vorderseite (diese zeigt zur Straße), da im Mittelteil sehr stark ausgeschabt. Abschabungen auch am linken Schaftteil, vom Querarm bis zum Sockel.
Das Kreuz wurde nicht versetzt. Der Weg auf dem Brockpähler-Bild von 1963 wurde aufgeforstet, sodaß das Kreuz jetzt im Wäldchen verschwunden ist, es wurde eine neue Straße ca. 12m nördlich angelegt. (Lux 2006)

Steinkreuz aus Baumberger Sandstein im oberen Stevertal am Südrand der Baumberge. Es steht an dem Wege, der von der Straße Nottuln-Havixbeck beim Hofe Kajüter links abzweigt, zwischen den Höfen Lüke und Schulte Bisping (früher Schulte Westerath). Nördlich und nordöstlich führen von dieser Stelle aus zwei Hohlwege in die Baumberge.
Das Kreuz ist 155cm hoch, 90 breit und 25 dick. Es steht auf einem 30cm hohen zweistufigen Sockel aus gleichem Gestein, in dem es in neuerer Zeit mit Eisenklammern befestigt worden ist. Das Ganze ruht auf einer Lage gemauerter Ziegelsteine.
Die Inschrift, die durch Verwitterung und Abblättern des Gesteins bis auf wenige Buchstaben unleserlich geworden ist, lautete nach früheren Aufzeichnungen von Dr. Donner, Münster:
Anno 1532 den 14 aprilis
alhier Lucas Schulte Westrat
jomerlich vermordet,
dessen seien wolle Godgnedig syn.
(Brockpähler 1963)

Sage: Der Bauer Schulte Westerath wurde hier von seinem Großknecht ermordet, den er wegen einer Unredlichkeit vom Hofe gejagt hatte.

Quellen und Literatur:
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.25-26
recherchiert und bebildert von Benno Lux, Lünne (Foto von 2006)
Ergänzungen von Hartmut Levermann, coesfelder-nachrichten.de (Fotos vom 24.03.2016)


Sühnekreuze & Mordsteine